Wir weben, wir weben: Foxconn ersetzt Belegschaft durch Roboter

Marco Jahn, den 26. Mai 2016

Vielleicht werden wir bald keine Berichte mehr über schlechte Arbeitsbedingungen und suizidale Foxconn-Mitarbeiter lesen müssen. Denn das Unternehmen ersetzt zunehmend menschliche Arbeitskräfte durch Roboter – seit September 2014 ist schon über die Hälfte der Angestellten gegangen (worden).

Entschlackungskur auf Chinesisch

Aus einem Bericht der South China Morning Post geht hervor, dass Foxconn, der Produktionspartner unter anderem von Apple, seit September 2014 über die Hälfte seiner Mitarbeiter entlassen hat. Die Zahl der Angestellten ging seither von 110.000 auf 50.000 zurück. Der Grund dafür sind Roboter, die sich neuerdings vermehrt für den Zusammenbau elektrischer Geräte verantwortlich zeichnen.

Der Einsatz von Robotern anstelle von Mitarbeitern ist in China in den letzten Monaten sehr populär geworden. Über 500 Unternehmen haben in Dongguan, wo auch Foxconn ansässig ist, seit September 2014 über 630 Millionen Dollar in Robotertechnik und künstliche Intelligenzen investiert. Im Januar soll Foxconn sogar eine Subvention in Höhe von 12 Millionen Dollar bekommen haben, um weitere Entlassungen zu verhindern, die aufgrund schwächerer iPhone-Bestellungen gedroht hätten.

Aus China gab es in der Vergangenheit immer mal wieder Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen. Foxconn war dabei als einer der größten Produktionsstätten keine Ausnahme. Frustrierte Mitarbeiter nahmen sich auch häufig das Leben, da sie mit dem Erfolgsdruck nicht klar kamen. Für Foxconn sind Roboter dahingehend eine gute Sache, denn sie beschweren sich nicht über die Arbeitsbedingungen – für die Mitarbeiter hingegen ist das die unglücklichste aller Lösungen.


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