macOS Sierra: Neuer Name für „OS X 10.12“

Marco Jahn, den 13. Juni 2016
Siri macOS Sierra
Siri auf dem Mac

Heute fand die WWDC-Keynote statt und Craig Federighi hat es sich nicht nehmen lassen, uns mitzuteilen, was uns ab Herbst auf dem Mac erwartet. Und das ist unter anderem ein neuer Name. Und Siri. Und Apple Pay – gut, das vielleicht nicht. Jedenfalls in Deutschland.

Tschö, OS X

Ein OS X wurde auf der WWDC nicht gezeigt. Der Name habe nach 15 Jahren ausgedient. Nun gibt es macOS. Das passe auch viel besser zu tvOS, iOS und watchOS, so Federighi. Der Spitzname ist Sierra und auf die traditionellen Witze über die Namensfindung, basierend auf kalifornischen Sehenswürdigkeiten, wurde verzichtet. Schade eigentlich.

Siri. Auf dem Mac

Es hat ja nur 5 Jahre gedauert, bis Siri auf auf dem Mac landet. in macOS Sierra ist sie da nun angekommen. Sie wird vieles können, was man schon kennt – d.h. man wird sie jetzt auch auf dem Mac nach dem Wetter fragen können. Aber man kann auch sinnvollere Dinge mit Siri auf dem Mac machen. Auf der Keynote wurde beispielsweise gezeigt, wie man Dateien suchen kann, auch in mehreren Schritten. Das Ergebnis kann man dann in der Benachrichtigungszentrale anheften und später weiterverwenden. Siri kann auch das Internet durchsuchen, etwa Bilder. Die Musikwiedergabe via iTunes dürfte obligatorisch sein.

Tabs. Sie sind überall

Programme, die aus mehreren gleichartigen Fenstern bestehen, werden in macOS Sierra in einem Fenster zusammengefasst. Tabs lösen das Problem von unaufgeräumten Desktops ein für allemal. Apple verspricht, dass Entwickler hierfür keinen Finger krumm machen müssen – stattdessen werden die Tabs automatisch in passenden Programmen verwendet.

Apple Pay. Nicht in Deutschland. Aber in der Schweiz

Apple Pay auf dem Mac? Ja richtig! Mit Safari online einkaufen und mit Apple Pay bezahlen. Das wird in macOS Sierra möglich sein. Man kann sich mit Touch ID auf dem iPhone oder via Apple Watch dafür legitimieren. In Deutschland wird das mangels Apple Pay nicht möglich sein – aber „bald“ soll die Schweiz Apple Pay bekommen. Frankreich und Hongkong übrigens auch.

Apple Watch statt Passwort

Man klappt den Mac auf und gibt das Passwort ein. Falsches Passwort. Frustlevel steigend. Richtiges Passwort. Juhuu. Das ist das Szenario, das Apple skizzierte, wie bei vielen der Tag beginnt. Mit watchOS 3 und macOS Sierra soll das der Vergangenheit angehören. Ist die Apple Watch entsperrt, kann sie sich auch am Mac anmelden. Kein Passwort notwendig. Das ist eine Erweiterung von Continuity und das geht auch noch ein Stück weiter. Denn man kann auch die Zwischenablage über Gerätegrenzen hinweg nutzen.

iCloud Drive, Speicheroptimierung und PiP

In macOS Sierra soll iCloud Drive Zusatzfunktionen bekommen. Der Dokumente-Ordner sowie der Schreibtisch sollen in die Cloud wandern. So werden sie auf allen Apple-Geräten verfügbar. Ein manuelles Synchronisieren entfällt. Die Ausrede, das wichtige Dokument sei auf „dem anderen Computer“, aber ebenfalls.

Weiterhin kümmert sich macOS Sierra um den verfügbaren Speicherplatz. Daten, die alt sind und selten genutzt werden, können in die Cloud hochgeladen werden. Das passiert automatisch. Aber mehr noch: Was ganz sicher nicht mehr gebraucht wird, kann macOS selbstständig löschen. Beispielsweise doppelte Downloads. Böse Zungen befürchten schon eine 16-GB-Version eines MacBooks. Es gibt ja die Cloud.

Schließlich wurde noch Bild-im-Bild angekündigt. Wie vom iPad bekannt wird es möglich sein, Video-Player – HTML5-Video-Player, natürlich – vom Browser zu trennen. Das Video ist dann immer im Blick. Vorteil: Man kann nebenher etwas anderes machen, denn das Video ist auch im Vollbild zu sehen. Nie wieder etwas Wichtiges verpassen.

Apple setzt die Schere an

Bei in Anbetracht der Großzügigkeit bei den Systemvoraussetzungen der letzten Versionen Schlimmes ahnte, lag gar nicht mal so falsch. Denn macOS Sierra benötigt durchaus aktuellere Hardware als seine Vorgänger. Ein MacBook oder iMac aus Ende 2009 bzw. ein beliebiger anderer Mac aus 2010 oder jeweils neuer muss es schon sein.

Entwickler dürfen ab sofort macOS Sierra ausprobieren. Apple plant für Juli eine öffentliche Beta. Im Herbst soll das Update für alle und gratis veröffentlicht werden.


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