Märkte am Mittag: Huawei und Oppo setzen Apple in China unter Druck

Jonny Random, den 27. Februar 2017
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Apple-Logo, Bild: Apple

Apple sieht sich in China einem zunehmenden Druck durch lokale Wettbewerber wie Huawei und Oppo gegenüber. Esrutschte im letzten Jahr auf Platz fünf der Verkaufscharts. Das Chinageschäft ist für Apple von strategischer Bedeutung.

Apple tut sich schwer in China. Das iPhone muss sich dort gegen zahlreiche Modelle der mehr und mehr erstarkenden lokalen Wettbewerber durchsetzen. Wie aktuelle Zahlen zeigen, lag Apple in der Rangliste der Smartphonehersteller im vergangenen Jahr nur noch auf Platz fünf. Angeführt wird die Liste von Huawei, das rund 76,2 Millionen Geräte absetzte.

Oppo konnte 73,2 Millionen Smartphones verkaufen, das hier wenig bekannte Vivo noch rund 63,2 Millionen Einheiten.

Apple mit 20% Minus

Es scheint, als ob Apple in 2016 rund 20% weniger Smartphones als im Vorjahr absetzte, mithin rund 45 Millionen iPhones. Der chinesische Smartphonemarkt wuchs 2016 nochmals um rund 11%, was 476,5 Millionen verkauften Einheiten entspricht. Den großen Erfolg der chinesischen Firmen führen die Marktforscher von Canalys auf ausgebautes Produktionsvolumen der drei Top-Unternehmen Huawei, Oppo und Vivo, sowie auf verbesserte Marketingprozesse zurück. Zudem wurden die Flaggschiffprodukte deutlich mehr wahrgenommen, da sie auch deutlich günstiger als das iPhone sind, ging damit ein sinkender Marktanteil von Apple einher. Indes sind nicht nur Apple und Samsung unter Druck geraten. Auch der einstige chinesische Shoutingsstar Xiaomi musste Federn lassen. Es lag in 2016 noch auf Platz vier mit rund 51,4 Millionen verkauften Smartphones, verlor indes rund 21% Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr und kam in 2016 noch auf 10,7% Marktanteil, der niedrigste Wert seit 2013. Für Apple sind die Märkte China und Indien strategisch wichtig, da hier einerseits extrem viele Menschen leben und es noch erhebliche Wachstumspotenziale gibt. Beide Märkte sind jedoch auch traditionell schwierig für Apple und andere westliche Unternehmen, teils aus wirtschaftlichen, aber auch politischen Gründen. Die Regierungen beider Staaten versuchen mit unterschiedlichen Mitteln die lokale Wirtschaft zu stärken. So wird es Apple etwa seit langem effektiv verwehrt größere Bestände gebrauchter iPhones in Indien zu verkaufen. Hier scheint indes ein Umbruch möglich, seit Apple die Produktion des iPhone SE für indische Kunden im Land forciert.


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