Das iPhone 6 ist geknackt – aber nur mit Aufwand

Marco Jahn, den 7. Juli 2017
iPhone 6 silber und schwarz (liegen aufeinander)
iPhone 6 silber und schwarz (liegen aufeinander), Bild: CC0

Den Sicherheitsspezialisten von Cellebrite soll es gelungen sein, die Verschlüsselung des iPhone 6 zu umgehen. Das wird aus einem Fernsehinterview aus Spanien deutlich. Die genauen Umstände sind nicht bekannt, allerdings ist davon auszugehen, dass eine Methode angewandt wurde, die auch bei neueren iPhones funktionieren würde.

Den NAND entschlüsseln

Als im letzten Jahr das FBI krampfhaft versuchte, ein iPhone 5c zu entschlüsseln, kam das israelische Unternehmen Cellebrite ins Gespräch. Sie sollen dem FBI dabei geholfen haben. Die genaue Methode ist nicht bekannt, aber laut FBI soll sie nur mit dem iPhone 5c oder älteren iPhones funktionieren. Das iPhone 6 hingegen war bislang vor Angriffen sicher.

Im spanischen Fernsehen wurde nun ein Interview gezeigt, nach dem es gelungen ist, die Daten eines iPhone 6 auszulesen. Das Ganze habe 2000 Euro gekostet. Wie das gelungen ist, wird nicht erwähnt, jedoch ist bekannt, dass das iPhone zuvor zwei Monate lang in Wasser eingetaucht war – bereitwillig dürften die Daten also nicht ausgelesen worden sein.

Denkbar und so gesehen auch relativ wahrscheinlich ist eine Methode, die NAND-Mirroring heißt. Dabei werden die Speicherchips eingelesen und es wird versucht, den Code per Bruteforce zu knacken. Da man dafür nicht unendlich viele Möglichkeiten hat, wird der NAND-Speicher einfach zurückgeschrieben, nachdem die erfolglosen Versuche aufgebraucht wurden. Ein vierstelliger Code braucht auf diese Weise etwa 40 Stunden, bei einem sechsstelligen können es bis „hunderte“ sein – aber unmöglich ist es eben nicht.


Ähnliche Nachrichten

Passende Angebote