UK: WhatsApp ist nicht wegen der Verschlüsselung so beliebt

Marco Jahn, den 1. August 2017
WhatsApp
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In Großbritannien sind die Politiker stärker als anderswo auf der Welt der Meinung, dass die Verschlüsselung von Messengern potenziell ein Sicherheitsrisiko darstellt, weil auch Straftaten damit geplant werden könnten. Amber Rudd, die als Home Secretary in Großbritannien tätig ist, hat nun festgestellt, dass Nutzer die Verschlüsselung eigentlich gar nicht interessiert.

Verschlüsselung ist Nutzern egal

In einem Interview mit The Daily Telegraph hat Amber Rudd beschrieben, dass sich Nutzer überhaupt nicht dafür interessieren, ob ihr Messenger verschlüsselt ist. Sie argumentiert, dass WhatsApp nicht wegen seiner Sicherheit, sondern wegen seiner Verbreitung und der einfachen Bedienung so beliebt ist.

Während sie damit im Grunde genommen sogar recht hat, geht ihre Erklärung in eine andere Richtung: Indem sie die Notwendigkeit der Verschlüsselung von Nachrichten herunterspielt, will sie damit werben, sie komplett abzuschaffen, damit Strafverfolgungsbehörden die Nachrichten auch lesen können.

Tatsächlich ist es so, dass WhatsApp – gerade vor der Übernahme durch Facebook – schon öfter durch Sicherheitslücken aufgefallen ist. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist ein relativ neues Feature. Allerdings ist das andererseits gar nicht der Punkt, weshalb Big Brother Watch ihren Standpunkt als „bestenfalls naiv, schlimmstenfalls gefährlich“ bewertet.


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