Apple A4: ARM CPU mit integrierter GPU

ml, den 2. Februar 2010
Apple A4
Apple A4

Bei der Vorstellung des iPads am vergangenen Mittwoch konnte man den Stolz Apples über die selbstentwickelte CPU des Geräts spüren. Dort sprach man von einem von Apple-Ingenieuren designten Chip, der bei hoher Leistungsfähigkeit trotzdem wenig Strom verbraucht. Die Vermutung lag daher nahe, dass der Apple A4 maßgeblich von der 2008 von Apple gekauften Chipschmiede PA Semiconductors entwickelt worden ist.

Die Realität scheint nun etwas profaner zu sein, denn inzwischen sind erste Details über die iPad-CPU an die Öffentlichkeit gelangt.

Vereinte Funktionen

Klar war von Anfang an, dass es sich beim Apple A4 um einen sogenannten System on a Chip (SoC) handelt. Mindestens der Prozessor- und Grafikkern sind dort auf einem Stück Silizium vereint und werden mit bis zu 1GHz getaktet. Vermutlich hat Apple in dem Chip auch noch einen Memory-Controller und einen DRAM-Speicherchip integriert. Solche Bausteine sind üblicherweise als sogenannte IP-Cores zu haben und dürften seit dem Kauf von PA Semiconductors auch zu Apples Portefolio gehören.

Bei dem Prozessorkern handelt es sich um einen ARM-Core, denn sonst wäre es nur mit zeitraubender Emulation möglich, iPhone-Applikationen unverändert auf dem iPad zu benutzen. Um welchen ARM-Core es sich handelt, ist momentan noch unklar. Einige gehen von einem Cortex-A9 MPCore aus, bei Heise hingegen vermutet man einen Cortex-A8. Grund für diese Annahme ist die Ähnlichkeit zum iPhone 3GS, in dem ein Cortex-A8 verbaut ist.

Unklarheiten gibt es auch noch beim verwendeten Grafikkern. Möglich wäre hier der Einsatz des ARM-eigenen Mali-Kerns. Auf der anderen Seite ist Apple auch mit 9,5 Prozent an der Firma Imagination Technologies beteiligt und deren PowerVR-Graphikkern kommt schon im iPhone zum Einsatz. Der PowerVR-Kern unterstützt neben OpenGL ES 2.0 auch OpenGL 2.0, allerdings nutzt Apple im iPhone OS bislang nur OpenGL ES.

Fazit

Klar ist also, dass weiterhin vieles unklar ist. Apple hält sich mit dem Spezifikationen gewohnt bedeckt. Dass Apple weiterhin auf „Standard“-Hardware – also die ARM-Plattform – setzt, ist gut, denn so wird eine Zersplitterung der mobilen Plattform bei Apple verhindert. Die mit dem neuen iPhone SDK propagierten Universal-Binaries werden daher eher unterschiedliche Benutzerinterfaces für iPad und iPhone in einem Programm vereinen, denn der große Bildschirm des iPads erlaubt und verlangt eine andere Benutzerführung, als es auf dem iPhone möglich ist.


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