Caster für iPhone im Test

Alexander Trust, den 31. Juli 2009
Caster
Caster, Screenshot

Entwickler Elecorn bewirbt seinen 3D-Plattform-Actiontitel Caster mit Vergleichen zum Beispiel zum großen Mega Man von Capcom oder dem Arcade-Titel Metroid. Das ist eine Hürde, die man der Hauptfigur Ethan auferlegt. Ob er diese im Handumdrehen meistert, soll unser Review zeigen.

Es fängt fast an wie in einer Vielzahl Hollywood-Filme: es regnet. Als Ethan sich auf den Weg macht, seine erste Mission als Caster zu erfüllen, hat der Spieler schon einen ersten Tutorial-Level hinter sich, in dem die Spielwelt ausschaute wie im Disneyfilm TRON. Erst nach dem Tutorial zeigt sich, dass Caster über eine interessante 3D-Engine verfügt, die einerseits sehr flüssig auf dem Spielgerät läuft. Andererseits gibt Elecorn den Spielern ein umfangreiches, neues Steuerungskonzept an die Hand.

Immer an der Wand lang

Noch ehe man aber die Steuerung im Tutorial näher gebracht kriegt, darf man eben jenen Einführungs-Level, wie später alle anderen, über eine Karte auswählen. Abgesehen von der nicht lokalisierten Fassung, die es Leuten schwer macht, die Englisch nicht mit der Muttermilch aufgesogen haben, kommt zumindest die Auswahlkarte als Usability-Problem dazu. Wer würde, wenn er daneben noch zwei weitere, grün gefärbte Buttons angezeigt bekommt, ausgerechnet auf einen roten Punkt auf der Karte klicken? Die Gefahr ist groß, es nicht zu tun. Und wenn man dann durch Versuch und Irrtum heraus gekriegt hat, dass man den roten Knopf hätte drücken müssen, weiß man, dass die anderen beiden Knöpfe einen nur wieder ins Hauptmenü bringen, zumindest aber weiter weg vom eigentlich Geschehen.

Steuerung

Neben der Spielgrafik, die durchaus „ordentlich“ ist – bietet Caster ein „interessantes“ Steuerungskonzept. Die linke Bildschirmhälfte ist zum Bewegen der Spielfigur reserviert. Es gibt kein virtuelles Steuerkreuz. Das ist insofern prima, da man nicht Gefahr läuft, mit dem Finger etwas zu verdecken. Wer in der linken Hälfte zwei Mal schnell hintereinander auf den Bildschirm tippt, der erfährt einen temporären Geschwindigkeitsboost. Manchmal ganz nützlich, wenn man einem Gegner ausweichen möchte.

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Die rechte Bildschirmhälfte ist ähnlich programmiert wie die linke, nur dass man dort den Blick, bzw. die Perspektive auf die Spielfigur verändert. Ein Doppel-Tippen führt auf dieser Hälfte dazu, dass man die ausgewählte Waffe (denn man hat verschiedene) abfeuert. Der Bewegungssensor kommt in Caster nicht zu Einsatz. Problematisch wird es allerdings, wenn man einen Sprung ausführen will. Der Sprung-Knopf liegt am unteren Bildschirmrand zentriert vor. Wer die anderen Finger zu weit nach oben gelegt hat, wird einen weiten Weg bis dorthin haben. Wer den Bewegungsfinger z. B. zu weit nach unten legt, der wird wiederum Schwierigkeiten haben, weil unten links ein Menü-Button liegt. Unten rechts das gleiche Spiel, nur das dort das Auswahlmenü für die Waffe unter dem Radar versteckt liegt. In der Praxis passiert es leider viel zu oft, dass man Fingerakrobat sein muss, oder aber das Spielgeschehen just in einem aktionsgeladenen Moment unterbricht, weil man aus Versehen zu weit nach unten gerutscht ist, mit seinen Fingern.

Fazit

Schade irgendwie, denn Caster ist ein Titel mit viel Potenzial, dessen Steuerungsschema leider zu überambitioniert und wenig durchdacht wirkt, obgleich die Entwickler wahrscheinlich sehr viel Zeit darauf verwendet haben werden. Bisher bietet der Titel neben 3 Schwierigkeitsstufen noch 15 verschiedene Level. Wenigstens das Versprechen von rasanter Action löst Caster ein, wenn man nicht gerade in einem Erdloch versackt und von gegnerischen Einheiten abgeschossen wird, weil man selbst nicht schnell genug die Perspektive korrigiert. Caster wirkt originell, ist aber derzeit kein Top-Titel. Der Preis von 2,39 Euro macht es nicht für alle interessant, die gerne Neues ausprobieren, zudem es aktuell keine Lite-Variante gibt. Eine solche hat wohl für eine kurze Zeit im App Store zum Download bereit gestanden.

Caster ist aber auch für Windows, Mac und Linux zu haben. Eine kostenlose Demo-Version (21 MByte) für Mac lässt sich auf der Homepage zum Spiel herunterladen.


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Testergebnis

URS: 6,2 von 10
6,2

Positives

  • originelles Konzept

Negatives

  • Steuerung lässt keine Freude aufkommen