Diashow-Software im Test – Teil 2: FotoMagico 4, Photo Theater Pro und PhotoPresenter

ar, den 3. Dezember 2012
Diashow
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In der letzten Woche haben wir die Möglichkeiten der iLife-Suite und von Wondershare Slideshow vorgestellt. Im zweiten Teil der Serie folgen die Boinx-Produkte FotoMagico 4 und PhotoPresenter, sowie das Programm Photo Theatre Pro.

FotoMagico 4

Seit Herbst ist FotoMagico 4 für 89,99 Euro von Boinx Software auf dem Markt. Das Programm kann auf eine lange Tradition zurückblicken und zeigt in der aktuellen Version wieder einige Neuheiten, die es von anderen Programmen abheben.

Allerdings hat sich auch die Preisgestaltung geändert. Früher gab es eine preisgünstige Home- und eine teure Pro-Version. Ab sofort gibt es nur noch eine Version, die mit 89 Euro für den Heimbedarf vielleicht etwas teuer ist. Dafür bietet FotoMagico Features, die man bei der Konkurrenz nicht findet.

Zunächst gibt sich FotoMagico recht unscheinbar. Man findet ein großes Vorschaufenster und darunter das Storyboard, das die Fotos aufnimmt. Das kennt man eventuell schon von der Vorgängerversion. In das Storyboard zieht man als erstes die Fotos, entweder aus den Bibliotheken von iPhoto, Aperture oder Lightroom, oder direkt von der Festplatte beziehungsweise dem Finder.

FotoMagico 4 versieht die Fotos nun alle mit einer Standard-Länge und überblendet jedes (je nach Voreinstellung) mit dem folgenden. Man kann noch Musik aus iTunes darunter legen und fertig.

Dies klingt erst einmal nicht besonders aufregend, und für fast 90 Euro etwas wenig. Doch jetzt geht es erst richtig los. FotoMagico bietet, endlich wird mancher sagen, eine Zeitleisteneinstellung, mit der sich deutlich einfacher am Timing schrauben lässt. Klickt man auf „Parameter“, öffnet sich eine gut ausgestattet Seitenleiste, die Einstelloptionen für Fotos, Musik, Effekte, Texte, und sogar Filme bietet. Darin kann man sehr genau den Ablauf der Diashow und jedes einzelnen Mediums steuern. Natürlich benötigt man dazu etwas Zeit. Ein paar Fotos auf das Programm werfen, ein Thema wählen und fertig ist die Show, so etwas gibt es bei FotoMagico nicht, dafür kann man perfekte Präsentationen seiner Bilder und Filme erstellen.

Dabei behilflich ist ebenfalls ein neues Feature, das es erlaubt, mehrere Medien (bis zu 6 Spuren, inklusive Text) übereinander zu legen. Dazu wählt man ein Foto aus, das man als Hintergrund verwenden möchte, und fügt es der Diashow hinzu. Weitere Fotos zieht man nicht in die Timeline, sondern legt sie direkt auf dem Bild ab und positioniert sie dort wie gewünscht. Möglich ist dies auch mit Filmen, die dann direkt innerhalb der Diashow abgespielt werden. Auch Texte finden so auf der Bühne Platz. Jede einzelne Spur kann man dabei noch ein- und ausblenden, sodass viele neue Möglichkeiten entstehen.

Fazit: Wer ein themenbasiertes Diaschau-Programm sucht, ist bei FotoMagico 4 falsch. Dafür bietet es jede Menge Optionen, den Ablauf zu gestalten. Dabei lassen sich mit der Möglichkeit, mehrere Lagen übereinander zu legen, interessante Werke schaffen, mit denen man selbst Videos integrieren kann. FotoMagico 4 ist eine gute Weiterentwicklung der seit langem beliebten Software, bei der lediglich der Preis einen reinen Hobby-Einsatz eher unwahrscheinlich macht.

Photo Theater Pro

Im Gegensatz zu FotoMagico arbeitet Photo Theater mit Themen und ist für 26,99 Euro im Mac App Store erhältlich. Diese umfassen Übergänge, Hintergründe und Effekte für eine jeweils begrenzte Anzahl von einzelnen Fotos. Ein solches Thema zieht man einfach auf die bereits in der Zeitleiste befindlichen Fotos und die notwendige, feste Anzahl an Fotos wird entsprechend aufbereitet. Natürlich kann man das gleiche Thema mehrmals verwenden und so ein einheitliches Bild schaffen.

Übergänge zwischen einzelnen Themen lassen sich nicht schaffen. Man benötigt dazu immer mindestens ein einzelnes, nicht verknüpftes Foto. Neben den Themen findet man einzelne Übergänge und Bewegungen, mit denen man einen Film für jedes Foto einzeln gestalten kann. Deren Auswahl ist relativ groß, sodass sich keinerlei Langeweile auch bei Verwendung zahlreicher Fotos auftuen muss.

Gerade bei der Gestaltung einer Show mit vielen Einzelfotos bietet Theater Pro eine praktische Hilfe an. So legt man unter „Effekte“ bereits vor dem Hinzufügen von Fotos fest, ob und wie diese ausgestattet werden sollen. Dabei stehen Themen, Übergänge und Bewegungen zur Verfügung und man legt fest, welche der genannten Formen automatisch auf hinzugefügte Bilder verteilt werden sollen. Änderungen sind natürlich später jederzeit möglich.

In der Timeline finden sich noch zwei weitere Spuren. In die eine fügt man Musik hinzu, die aber nicht weiter bearbeitet werden kann. Mit Hilfe der Maus lässt sich die Laufzeit anpassen (ein gekürzter Titel wird automatisch mit einem Fade-Out versehen). Erst dann kann ein weiterer Titel hinzugefügt werden, da diese immer ans Ende eines vorhandenen Titels angefügt werden.

Für Untertitel bietet Photo Theater Pro einige Vorlagen, die durchaus brauchbar sind, vom einfachen News-Ticker bis zu film-inspirierten Layouts.

Photo Theater Pro gibt es in drei Versionen: einer Lite-Version, die nur zum Testen geeignet ist, da sie das Ergebnis mit einem deutlich sichtbaren Wasserzeichen versieht, einer Standard-Ausführung und der Pro-Variante für 36 Euro.

Fazit: Photo Theater Pro bietet eine einfache Möglichkeit, schnell zu einer interessanten Diashow zu kommen. Mit ein paar Handgriffen lässt sich diese weiter individualisieren. Die Arbeit mit Texten ist praktikabel. Lediglich bei der Audio-Unterstützung dürfte etwas mehr Komfort drin sein.

PhotoPresenter

Wem FotoMagico zu kostspielig, oder zu umfangreich ist, für den bietet Boinx Software eine einfache Diashow-Software mit dem Namen PhotoPresenter zum Einsteigerpreis von 8,99 Euro an.

Man wählt zunächst die Fotos aus einem Ordner auf der Festplatte aus, von iPhoto, Aperture oder direkt bei Facebook oder Flickr. Anschließend sucht man eines der über 30 Themen aus, die in einer großzügigen Vorschau oberhalb der Bildauswahl angezeigt werden. Man kann dann noch Musik auswählen, die während der Diashow abgespielt wird. Dazu wählt man einen oder mehrere Titel aus. Weitere Optionen bezüglich der Musik gibt es nicht. Die Arbeit mit Texten beschränkt sich ebenfalls auf das Einblenden der Diashow- und Foto-Titel, beziehungsweise das Überblenden mit einem Wasserzeichen.

Fazit: PhotoPresenter ist für die schnelle Diashow ohne große Konfigurationsmöglichkeiten geeignet. Dafür ist es vergleichsweise günstig und bietet vernünftige Export- und Import-Funktionen.

In der nächsten Folge unserer kleinen Serie zu Diashow-Software, am kommenden Montag, wenden wir uns dem Programm PulpMotion 4 von Aquafadas zu, und stellen weitere Programme vor. Eine abschließende Wertung sorgt dafür, dass bei den Weihnachtseinkäufen nichts schief geht.

Weitere Teile der Reihe Diashow-Software im Test


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