Los Angeles: iPad-Schul-Projekt beschäftigt Börsenaufsicht

Stefan Keller, den 17. April 2015
iPad Air 2
iPad Air 2

Das ehrgeizige aber gescheiterte Projekt in Los Angeles, jedem Schüler ein iPad zu übergeben, nimmt eine weitere Wendung. Der zuständige Schulbezirk will nun eine Geldrückerstattung von Apple erwirken und droht andernfalls mit einer Klage. Dass es überhaupt soweit kam, beschäftigt zudem die Börsenaufsicht.

Eigentlich hätte es an Schulen in Los Angeles für jeden Schüler ein iPad geben sollen. Darauf verständigte sich der Los Angeles Unified School District (LAUSD) in einem Pilotprojekt. Apple sollte die Hardware liefern und der Verlag Pearson die Lehrbücher. Das Ganze kostete dann 1,3 Milliarden US-Dollar (rund 1,2 Milliarden Euro) und wurde aus diversen Gründen aufgegeben. So haben Schüler Mittel und Wege gefunden, die eigentlich nur für Lehrzwecke gedachten iPads als normales Tablet zu nutzen. Außerdem sei man mit der Qualität der digitalen Lehrbücher unzufrieden. Das FBI prüft zudem seit Dezember, ob der Deal überhaupt mit rechten Mitteln zustande kam.

Geld zurück oder Klage

Wie der Radiosender KPCC berichtet, soll der Schulbezirk Apple darüber in Kenntnis gesetzt haben, keine weiteren Gelder mehr in das iPad-Projekt investieren zu wollen. Man sei sehr unzufrieden mit den Lehrbüchern, sie seien nicht ausgereift, enthalten Fehler und seien unvollständig. Das Schuljahr neige sich dem Ende und trotzdem könne ein Großteil der Schüler den Lehrstoff noch nicht auf dem iPad in Anspruch nehmen, teilte LAUSD-Anwalt David Homquist der Rechtsabteilung Apples mit. Der Schulbezirk strebt eine Rückzahlung in Millionenhöhe an, andernfalls werde geklagt.

Börsenaufsicht ebenfalls interessiert

Ein weiterer Aspekt in dem Fall ist laut LA Times nun, dass sich die US-Börsenaufsicht (United States Securities and Exchange Commission, SEC) mit dem Fall beschäftigen will. Es wird aber nicht Apple untersucht, sondern der LAUSD selbst. Es soll geprüft werden, ob das investierte Geld missbräuchlich verwendet wurde, um das Projekt realisieren zu können. Die Verantwortlichen des LAUSD geben sich zuversichtlich, dass Alles im Rahmen der gesetzlichen Regelungen abgelaufen ist.


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