Real Football 10 für iPhone im Test

Alexander Trust, den 12. Oktober 2009
Real Football 10
Real Football 10, Screenshot

FIFA 10 hat beim Europastart bereits 1,7 Millionen Einheiten abgesetzt. Die App Store-Verkäufe waren da wohl nicht mitgerechnet. Fußball ist in Deutschland und in Europa generell ein sehr beliebter Sport, der die Massen anzieht. Deshalb gibt es nicht bloß einen Anbieter, der um die Gunst der Kunden buhlt, sondern es versuchen sich immer mal wieder welche, ein Stück vom Fußballkuchen abzukriegen. Die iPhone OS-Plattform ist noch relativ jung und darum die Kuchenstücke noch nicht so gut proportioniert. Entsprechend macht sich Gameloft schon mit dem 2ten Vertreter in Folge Hoffnung auf ein bisschen Mehr. Wie gerechtfertigt die Hoffnungen sind, lest ihr in unserem Test.

Wir alle wissen, dass Gameloft gute Spiele machen kann. Ich hatte seinerzeit Real Football 09 nur als Demo angespielt, und es ist jetzt mit RF10 quasi der richtige Erstkontakt hergestellt worden. Dass sich was zwischen beiden Versionen getan hat, merkt man vornehmlich unter der Haube. Doch wozu in der Vergangenheit schwelgen, wenn doch die Gegenwart ist, was uns interessiert? – RF10 ist auf jeden Fall schwächer auf der Grafik-Brust als der Konkurrent FIFA10, leider. Denn Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Und in puncto Spieler- und Ligalizenzen hat Gameloft ebenfalls den Kürzeren gezogen, wenngleich man das Angebot im Vergleich zum Vorgänger erweitert hat und teilweise sogar auf Original FIFPro-Lizenzen zurückgreifen kann. Doch es gibt auch positive Unterschiede, die sich erwähnen lassen können.

Tipps und Tricks

Während einige bei EAs iPhone-Fußballspiel die Belegung der Tasten ungewohnt fanden, würden sie bei RF10 dankend annehmen, wie Schießen und Passen verteilt sind. Davon abgesehen, dass es keine Steuerung der Spielfigur via Bewegungssensor gibt, macht RF10 aber trotzdem Gebrauch davon. Z. B. bei Einwürfen, oder wenn wir eine Alternative Steuerungsoption auswählen und den Sprint mittels Schüttelbewegung ein- und wieder ausschalten. Besonders leicht von der Hand geht das Grätschen aber auch das Tricksen und Spielerwechseln. Das Tastenschema bei Gamelofts Fußballspiel für die aktuelle Saison könnte manchen Spielern besser liegen.

Audio

Der Audiokommentar in engl. Sprache hört sich beizeiten amüsant an, weil manche der Spielernamen lautmalerisch an die ursprünglichen Namen der realen Feldspieler angepasst wurden. Der Soundtrack zum Spiel ist ebenfalls wie bei FIFA 10 knapp bemessen, und auch für RF10 gilt, dass man die iPod-Musikbilbiothek verwenden kann.

Spielmodi

Eine rudimentäre Managerfunktion wie bei FIFA10 gibt es bei RF10 nicht. Bei der Fülle der Spielmodi hat RF10 wahrscheinlich trotzdem die Nase vorn, auch oder wohl gerade wegen der Mehrspielermodi. Quantität allein gibt aber nicht immer den Ausschlag zu einer besseren Bewertung. Positiv anmerken lässt sich, dass Gameloft neben den Spielen übers lokale Funknetzwerk auch das Spiel gegeneinander via Bluetooth ermöglicht. Darüber hinaus aber punktet RF10 mit einem Online-Modus, in dem man gegen Spieler aus der ganzen Welt antreten kann. Dazu registriert man sich bei einem gameloft-eigenen Service und kann dann sofort losspielen. Schade ist, dass das Spiel offenbar nicht vorher abfragt, wie gut die Verbindung zwischen zwei Teilnehmern ist. Ich habe leider kaum eine Onlinepartie gespielt, bei der ich nicht eine Zeitverzögerung im Spielaufbau erlebte. So geht der Spielfluss verloren und man kommt nicht in den Genuss der ansonsten ordentlichen Fußballsimulation.

Fazit

Bei der Grafik muss Gameloft unbedingt draufsatteln. Sollte man irgendwann mit den Planungen für RF11 beginnen, wär das ein ernst gemeinter Vorschlag. Würde mich aktuell jemand fragen, ob ich FIFA10 oder RF10 vorziehe, würde ich dem Produkt von EA den Vortritt geben. Das liegt nichts zuletzt daran, weil das größte Ass im Ärmel von Real Football 10, der Online-Mehrspielermodus, viel zu oft dadurch auffällt, dass er nicht spielbar ist. Und mit nicht spielbar meine ich, dass die Zeitverzögerungen bei der Datenübertragung zwischen Spieler A und B einen flüssigen Spielablauf stören. Preislich ist RF10 aktuell ein bisschen unterhalb von EAs FIFA10 angesiedelt und schlägt mit 5,49 Euro zu Buche. Im Gegensatz zur Konkurrenz bietet Gameloft dann noch eine Lite-Variante an, mit der man kostenlos probespielen darf.


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Testergebnis

URS: 6,8 von 10
6,8

Positives

  • ordentliche Fußballsimulation

Negatives

  • Online-Multiplayer ein Totalausfall