Test: Star Wars the old republic

Matze Fenn, den 15. Dezember 2011

Nachdem ich bereits bei World of Warcraft mehr als sechs Jahre auf dem Buckel hatte, wurde es definitiv Zeit für was Neues. Dennoch stellt sich einem die Frage: Ist denn der Bereich nicht schon gesättigt genug? Es gibt so viele Online-Rollenspiele, kann Star Wars hier noch überzeugen? Was Star Wars: The Old Republic kann, verrät Euch unser Test.

Wer wollte nicht schon immer mal gemeinsam mit Freunden im Star-Wars-Universum unterwegs sein und die böse Macht vernichten? Dieses Pfand bringt das Spiel neben anderen mit. Denn kein geringerer als Bioware ist für die Entwicklung des Spiels verantwortlich. Das hat schon Hits wie Mass Effect, Dragon Age etc. entwickelt. Sie verstehen also ihr Handwerk.

„Luke, ich bin dein Vater …“

Diesen Satz werdet ihr im Spiel nicht zu hören bekommen. Man könnte eher behaupten, dass der Ur-Ur-Großvater von Darth Vader im Spiel anzutreffen ist.

SWTOR handelt nämlich „vor“ den bekannten Kinofilmen, als es noch keinen Darth Vader oder Luke Skywalker gab. Der Frieden zwischen den Jedi-Rittern und den Sith-Kriegern bröckelt schon zu dieser Zeit enorm. Demnach müssen wir uns im Spiel für eine der beiden Parteien entscheiden, wenn wir unsere Spielfigur erstellen wollen.

Auch hier habt ihr allerlei Möglichkeiten euren Charakter anzupassen. Dabei wählt ihr aus folgenden Klassen: Soldat, Schmuggler, Jedi-Ritter, Jedi-Botschafter und auf der Seite von der Sith: Kopfgeldjäger, Sith-Krieger, imperialen Agenten und Sith-Inquisitor.

Die einzelnen Klassen unterscheiden sich natürlich von den Fähigkeiten enorm. Während der Botschafter mehr als Heiler bzw. Beschützer-Klasse unterwegs ist, versucht der Krieger die Aggression von den Monstern zu halten, damit die anderen Klassen ordentlich Schaden austeilen können.
Im Großen und Ganzen kann man das mit anderen Online-Rollenspielen vergleichen. Es gibt eben Heiler, Tanks, Damage Dealer, Schurken etc. Während sich die einen hinter einer Mauer verstecken und Granaten auf die Gegner schmeißen, teilen die Krieger mit richtig starker Ausrüstung und Waffen ordentlich aus. Manche Klassen haben sogar die Möglichkeit über die Welt zu schweben.

Damit haben wir irgendwie gerechnet

Bei Star Wars the old Republic arbeitet ihr genauso die Quests ab, wie ihr es womöglich schon von anderen Spielen kennt. In der Welt verstecken sich sehr viele Auftraggeber, die euch mit verschiedenen Aufgaben versorgen.

Leider sind diese relativ wenig abwechslungsreich gestaltet. Häufig müsst ihr nur X Monster töten, oder Y Gegenstände einsammeln und zurückbringen. Hier hätten wir uns durchaus ein bisschen mehr Abwechslung gewünscht.

Zu jeder Mission könnt ihr allerdings auch Nebenaufgaben erfüllen. Wenn ihr zum Beispiel X Monster töten müsst, kann die Nebenaufgabe lauten: Töten Sie zu diesen nochmal drei mehr, um deutlich mehr Erfahrung zu erhalten.

Wem wir also Hoffnung gemacht haben, dass die Nebenquests während der Missionen einfallsreicher sind, den müssen wir nur einen Satz später schon enttäuschen.

Sobald ihr eine Aufgabe erledigt habt, erhaltet ihr natürlich Belohnungen in Form von Geld und Ausrüstungsgegenständen, sowie Erfahrung. Auch hier ist das Geld enorm wichtig. Wenn ihr neue Fähigkeiten erlernen wollt, müsst ihr zu einem Lehrer gehen. Dieser will natürlich Bares von euch, sonst bringt er euch nichts bei. Neue Ausrüstungen hatten wir bisher nicht kaufen müssen, da wir durch die Quests und schweren Gegner bereits genug erhalten haben. Selbstverständlich könnte man aber alles erwerben. Das ist aber nicht ganz so günstig.

Talentbäume

Ab Level 10 bekommt ihr die Möglichkeit eure Figur mit Fähigkeiten auszustatten. Dabei gibt es pro Charakter drei verschiedene Talentbäume, an denen ihr die Punkte nach Belieben verteilen könnt.

Klassischerweise gibt es auch hier u. a. Heiler, Schaden und Beschützer. Wählt eure Punkte weise – wer richtig entscheidet, erzielt einen enormen Vorteil . Habt ihr die Punkte einmal ungünstig verteilt, könnt diese gegen Bares wieder zurücksetzen lassen.

Die Kampfmechanik im Spiel hat uns durchaus sehr gut gefallen. Anders als bei World of Warcraft zum Beispiel kann euer Held keine automatischen Angriffe ausführen. So müsst ihr wirklich alle Fähigkeiten selbst auswählen, was dem Spiel zusätzliche Kontrolle verleiht.

Freiheit

Was uns bei dem Spiel sehr gut gefällt ist die Tatsache, dass ihr auch im Dialog mit NPCs sehr viele Freiheiten habt. Euch wird selbst überlassen ob ihr aggressiv, subtil oder diplomatisch antwortet. Dementsprechend hat auch das Auswirkungen auf den Spielverlauf.

Wenn ihr euch in einer Gruppe befindet, werden diese Dialoge allerdings automatisch gewählt. Solltet ihr also immer friedliche Absichten haben, und in eine Gruppe geraten, in der nur aggressiv geantwortet wird, kann das durchaus negativ für eure Figur ausgehen.

Je nachdem wie ihr euch verhaltet, wird auch die Laufbahn eures Charakters verändert. Wir sind echt sehr angetan von diesem Feature, das ein bisschen Bioware-Flair in die ganze Sache bringt.

Technik

Technisch ist Star Wars the old Republic sehr ansprechend. Für ein Online-Rollenspiel sieht das Ganze auch sehr gut aus. Die Umgebungen sind alle liebevoll an das Star-Wars-Universum angelehnt und bieten durchaus das Gefühl, man sei mittendrin. Auch der Star-Wars-typische Klang saust durch die Ohren.

Ältere Rechner werden wohl ein bisschen aufpassen müssen. Sobald viele Spieler an einem Fleck sind, kann es ein wenig ruckeln.

Fazit

Als Kenner von World of Warcraft fiel es mir nicht leicht, hier keine Vergleiche zu ziehen. Star Wars the old Republic erfindet das Rad nicht neu. Dennoch gibt es genug Freiheiten im Spiel. Jeder kann selbst entscheiden, wie er sich verhält und antwortet. Zudem ist es endlich mal ein Online-Rollenspiel, das mit guter Story und richtig großer Lizenz daherkommt. Fantasy-MMORPGs haben wir schon genug. SWTOR ist allerdings ein toller Hingucker und für Fans sowieso ein Pflichtkauf.


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Testergebnis

URS: 7,8 von 10
7,8