Kommentar zur WWDC 2006

ml, den 14. August 2006
WWDC 2006 - Eingangsbereich
WWDC 2006 – Eingangsbereich, Bild: Macnotes

Die WWDC 2006 ist Geschichte. Ich war dort und konnte nicht nur am Stump the Experts oder dem Apple Campus Bash teilnehmen, sondern auch die Vorabversion von OS X Leopard mitnehmen. Was bleibt? Was hat die Konferenz für Mac-Benutzer gebracht?

Die WWDC ist eine Entwicklerkonferenz und daher gab es für Endbenutzer wirklich Neues nur bei der Keynote zu bestaunen. Da waren zum einen die neu vorgestellten Mac Pros, die die PowerMac G5s ablösen werden und zum anderen die Vorschau auf die nächste Mac OS X Version Leopard.

Viele waren von der Vorführung enttäuscht, da die „echten“ neuen Funktionen (Panther – renovierter Finder, Tiger – Spotlight, Exposé) fehlten. Steve Jobs behauptete zwar, dass Apple aus Rücksicht auf Microsoft noch etliche Funktionen unter Verschluss hält, doch wahrscheinlicher ist, dass diese zur WWDC noch nicht präsentationsreif und stabil genug waren. So wird sich die Mac-Gemeinde in den nächsten Monaten weiter Spekulationen hingeben müssen, was Leopard revolutionär Neues bringen wird.

Aus Entwicklersicht ist das schon viel klarer. Leopard bringt in allen Bereichen Verbesserungen und Erleichterungen mit, die dazu beitragen werden, dass Mac OS X 10.5 schneller läuft. Objective-C 2.0, volle 64-Bit Unterstützung einschließlich der graphischen Oberfläche, Core Image, Core Text und Verbesserungen am Betriebssystemkern sind nur einige Veränderungen.

Was bleibt ist eine aus Entwicklersicht hochinteressante Konferenz, die auch für Endbenutzer den einen oder anderen Appetithappen zu bieten hatte. Die Entwicklung von Mac-OS-X-Applikationen wird unter Leopard wieder ein wenig komfortabler und bei Ausnutzung von Leopard-Funktionen steigt die Ausführungsgeschwindigkeit. Insofern ist Leopard in der jetzigen Preview-Version eher als eine evolutionäre Weiterentwicklung von Tiger zu sehen. Um uns das Revolutionäre in Leopard zu zeigen, das den Versionssprung rechtfertigt, hat Apple noch etliche Monate Zeit. Deshalb dürfen wir gespannt auf die nächsten Macworlds schauen (Paris, 12.-16. September 2006 und San Francisco Anfang Januar 2007).


Ähnliche Nachrichten

Zugehörige Events