Test: AppZapper 1.7.0

Redaktion Macnotes, den 25. November 2006
AppZapper - Logo
AppZapper – Logo

Wir haben die Deinstallations-Software AppZapper in Version 1.7.0 für Mac OS X getestet, und vervollständigen damit ein Bild, das wir mit Tests von CleanApp und AppDelete bereits zu zeichnen begonnen haben. AppZapper gilt als etabliertes Tool. Seine Fähigkeiten als Lösch-Assistent muss die Software im Test noch unter Beweis stellen.

Selbst wenn Deinstallations-Lösungen für den Mac auf den ersten Blick ein wenig fehl am Platz erscheinen, finden sich in letzter Zeit immer mehr solcher Tools auf dem Markt. Bei genauerer Betrachtung zu Recht: Mac-Nutzer müssen sich eingestehen, dass nicht jede Applikation restlos verschwindet, wenn man sie über den Papierkorb entsorgt. Gerade Besitzer von Notebooks und Systemen mit geringer Festplattenkapazität freut es besonders, wenn jedes Programm nach dem Löschen doch noch einige Spuren auf der Festplatte hinterlassen hat.

„The uninstaller Apple forgot“

Mit diesem Credo schicken die Entwickler Austin Sarner und Brian Ball ihr Programm ins Rennen. Schon beim Download des schlanken 1,6 MB großen Paketes bekommt man den Eindruck, dass es sich bei AppZapper um ein eher schlichtes Tool handelt. Dieser Eindruck täuscht nicht: Nach dem Start zeigt sich die Benutzeroberfläche aufgeräumt und strukturiert. Den größten Teil des Programmfensters ziert die unmissverständliche Anweisung „Programme hierher bewegen“. Am unteren Rand der Benutzeroberfläche finden sich noch zwei zusätzliche Buttons, von denen der eine schnellen Zugriff auf installierte Widgets, Erweiterungen, Screensaver etc. bietet und der andere eine Art Programmmanager aufruft. Dieser zeigt eine Übersicht installierter Software, die aktuelle Versionsnummer und den letzten Zugriff. Wer sich hierbei an die Windows-XP-Softwareverwaltung erinnert fühlt, liegt richtig. Allerdings werden statt trister Programmbeschreibungen, die entsprechenden Icons angezeigt und wirkt insgesamt viel ansprechender. Zusätzlich lässt sich gezielt nach einer Anwendung suchen oder aus verschiedenen Sortier-Optionen wählen.

Soll ein bestimmtes Programm nicht in dieser Liste auftauchen, lässt es sich als SafeApp kennzeichnen. Applikationen wie iTunes, iPhoto etc. sind von Haus aus so definiert und müssen zum Löschen gesondert freigegeben werden. Etwas komisch mutet allerdings die Tatsache an, dass AppZapper eigentlich vollständig lokalisiert ist, nur der Programmmanager arbeitet noch mit den englischen Begrifflichkeiten. Dies scheint bei der Übersetzung schlichtweg übersehen worden zu sein. Zudem werden in der Übersicht nur Anwendungen aufgezeigt, die sich im Ordner Programme auf der Festplatte befinden. Was den sonstigen Funktionsumfang angeht, kann AppZapper mit anderen Tools wie CleanApp nicht mithalten: Es ist und bleibt ein reiner Deinstallations-Assistent. Trotzdem muss man dem Programm einen gewissen „Coolness-Faktor“ zuschreiben.

Funktionsweise von AppZapper

Wenn sich der „verwöhnte“ Mac-Nutzer dazu entscheidet, eine zusätzliche Deinstallations-Hilfe zu verwenden, dann sollte diese in ihrer Funktionsweise simpel aber effektiv sein. AppZapper kann diesen Anforderungen größtenteils gerecht werden. Um ein Programm ins virtuelle Daten-Nirwana zu schicken reicht es aus, die jeweilige Applikation einfach per Drag-and-drop in den entsprechenden Bereich der Benutzeroberfläche oder auf das Dock-Icon zu ziehen. Danach findet AppZapper recht zügig die verwendeten Komponenten und listet diese auf. Zusätzlich werden Größe und Pfad der einzelnen Programmteile angezeigt und mit einem Klick kann man sich die entsprechenden Komponenten im Finder anzeigen lassen. Hat man sich entschlossen das entsprechende Programm von der Festplatte zu entfernen, betätigt man einfach den „Zap-Button“. Mit einem „Ziep“-Geräusch wird dann akustisch signalisiert, dass die entsprechenden Dateien in den Papierkorb bewegt wurden und zum Löschen bereit sind.

Allerdings wirkt das Programm an dieser Stelle etwas umständlich: eine Option zum automatischen Leeren des Papierkorbes wäre wünschenswert. Trotzdem kann sich das Endergebnis sehen lassen: Nach erfolgreicher Deinstallation lassen sich über Spotlight keinerlei Spuren mehr finden. Das kultige Geräusch beim Löschen und das befriedigende Gefühl nun wirklich alles von der Festplatte geputzt zu haben, verleiten geradezu dazu noch das eine oder andere Programm einfach so aus Spaß löschen zu wollen. Trotz aller Euphorie hakt es dann an einer Stelle in der Praxis doch noch. AppZapper bietet die Möglichkeit das zum Programm zugehörige DMG-Archiv ausfindig zu machen. In unserem Test funktionierte dies allerdings nur, wenn sich die Datei auf dem Schreibtisch befand. Wurde das Image irgendwo anders auf der Festplatte abgelegt, konnte AppZapper es nicht ausfindig machen.

AppZapper im Härtetest

Mit gewöhnlichen Anwendungen hatte AppZapper in unserem Test keinerlei Probleme. Doch um uns restlos überzeugen zu können, musste sich das Tool noch am Problemkind Adobe Photoshop versuchen. Die Deinstallation der Profi-Applikation bereitet so mancherorts Kopfschmerzen, da sich die verschiedenen Komponenten über die ganze Festplatte verstreut einnisten. Für Testzwecke haben wir dabei die Demoversion von Photoshop CS2 gegen AppZapper antreten lassen. Nach der Installation des Grafikprogramms finden sich gleich mehrere zugehörige Ordner auf der Festplatte wieder. Und schnell wird klar: gibt man nur das Programm Photoshop CS2 zum Löschen frei, werden nur die direkt verwandten Komponenten erkannt. Die zusätzlich installierten Applikation wie Stock Photos oder das Help Center werden glatt übersehen. Schade. Wählt man die entsprechenden Programme dann via Mehrfachauswahl oder den Programmmanager einzeln an, werden letztendlich doch noch alle Komponenten komplett entfernt. Bei einer Installation der kompletten Creative Suite wäre es sicherlich von Vorteil alle Programme auf einmal entfernen zu können. Der alternative Weg über den Programmmanager funktioniert aber allemal komfortabel und gründlich.

Fazit

AppZapper arbeitet in seiner Funktion als reiner Deinstallations-Assistent tadellos – dazu noch mit einem unbestreitbaren Coolness-Faktor. Die Integration der einen oder anderen Zusatzfunktion, wie beispielsweise das Entfernen einer kompletten Software-Suite auf Knopfdruck, wäre sicherlich wünschenswert, ist aber nicht unbedingt erforderlich. Für jeden, der des Öfteren Programme installiert und ausprobiert oder nur auf freien Festplattenspeicher bedacht ist, sollte AppZapper zum Standardrepertoire gehören. Der geringe Anschaffungspreis und die garantierten lebenslangen, kostenlosen Updates runden den positiven Gesamteindruck ab.


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