Games Convention: Die Zukunft der PC-Spiele liegt im Browser

Stefan Keller, den 20. August 2008
SevenOne Intermedia
SevenOne Intermedia

SevenOne Intermedia auf der GC08. ProSieben lud zu einer Pressekonferenz im Rahmen der Leipziger Games Convention ein. Dort wurden wir über nichts Geringeres als die Zukunft der PC-Spiele aufgeklärt. Die soll nämlich im Browser stattfinden.

Marc Wardenga betreut in Verantwortlicher Position die Spieleproduktion bei SevenOne Intermedia. Das Tochterunternehmen gehört zur ProsiebenSat.1-Media AG.

ProSieben will Core- und Casual-Gamer

ProSieben möchte mit seinen Online-Spielen hauptsächlich zwei Gruppen von Gamern ansprechen. Die in der Regel männlichen „Core“-Gamer und die überwiegend weiblichen „Casual“-Gamer. Das geschieht über die Marken 7Games und SAT1Spiele. Gelegenheitsspiele für zwischendurch haben die Nase vorn. 7Games erreicht monatlich „nur“ 0,78 Millionen Besucher, SAT1Spiele hingegen 0,91 Millionen.

Wardenga weiß aber auch, dass Browsergames generell eher den Gelegenheitsspielen zugerechnet werden. Er mag diesen „Casual“-Stempel und die grundsätzliche Unterscheidung daher gar nicht.

Was gefällt Gamern?

Die Mischung aus dem Online-Angebot, der Marke, der TV-Sendung und dem Spiel gefiele den Leuten. So kommt Ende Oktober ein Quiz namens Know-How in den Handel. Es entsteht mithilfe der Galileo-Redaktion und wird fürs iPhone, den PC und Nintendo DS produziert. Quiz Taxi hingegen erscheint ausschließlich für den NDS.

Was kosten Browsergames wirklich?

Browser-Spiele sind dem Veranstalter nach kostenlos. Darüber lässt sich streiten. Sie werden dann nämlich werbefinanziert oder bieten Gegenstände im Spiel zum Kauf an. Nicht selten kann man damit das Spiel „bestechen“ und macht beispielsweise den Charakter stärker.

Es gibt aber noch weitere Finanzierungsmöglichkeiten. Sehr beliebt ist das Abo, bei dem der Spieler meist monatlich zur Kasse gebeten wird. Auch möglich ist die Form des „Skilled Gaming“. Ein Spieler, der denkt, er wäre besser als andere, setzt einen Geldbetrag und bekommt beim Wettgewinn etwas Geld heraus.

Europapremiere für RuneScape HD

Glücklicherweise bekamen wir dann noch RuneScape HD gezeigt. Das Online-Rollenspiel wurde von Geoff Iddison von Jagex präsentiert. Technisch beachtlich ist das Spiel deshalb, weil es auf Java basiert. Durch ausgeklügelte Streaming-Technologien bleibt der Bedarf an Bandbreite noch niedrig.

Ihr könnt allerdings Eure Grafikkarte mitrechnen lassen, um die Spielgrafik zu verbessern. Dies drückt sich in Form von Kantenglättung und weiteren Details aus. Laut Hersteller erreicht man mit RuneScape vor allem Spieler zwischen acht und 18 Jahren.

Wie schaut die Spiele-Zukunft aus?

Es ist purer Selbstzweck, dass SevenOne Intermedia die Zukunft der PC-Spiele im Browser sieht. In jedem Fall könnt Ihr die Games beinahe überall spielen, wenn Ihr eine Internetverbindung habt. Außerdem müsst Ihr in der Regel nichts dafür bezahlen.

Auch könnt Ihr quasi unmittelbar einsteigen. Bei „normalen“ PC-Spielen müsst Ihr vor dem Start erst Ladezeiten überbrücken und sie bei Bedarf auch noch installieren. Wir sind aber nicht ganz so optimistisch, dass sich der PC-Spiele-Markt tatsächlich in Richtung der Browser-Games entwickelt. Eine spannende Alternative sind sie allemal.


Ähnliche Nachrichten

Passende Angebote