Google Voice: App-Ablehnungen für Google und Entwickler

kg, den 28. Juli 2009
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Keine Chance für Google Voice bei Apple: Apple hat die App für Googles Telefonie-Dienst bereits vor einigen Wochen abgelehnt. Und auch die Apps einiger unabhängiger Entwickler wurden nachträglich aus dem Store entfernt. Der Grund laut Apple: Die Software kopiert Funktionen, die bereits im iPhone enthalten sind.

Die Idee hinter Google Voice: Nutzer können sich bei dem Dienst eine virtuelle Telefonnummer anlegen, die sich dann auf beliebige andere Geräte weiterleiten lässt. Ebenso im Dienst enthalten ist eine Voicemail-Funktion und eine Möglichkeit, günstige Telefongespräche zu führen.

Sean Kovacs, Macher der App GV Mobile, bekam am Montag den Hinweis, dass das Programm aus dem App Store genommen wurde, da sowohl die Telefon-Funktion als auch die Textnachrichten-Option bereits im iPhone vorhanden sind. Dass es zahlreiche Programme im App Store gibt, die mindestens eine der angemerkten Funktionen beinhalten, sollte man im Hinterkopf behalten, ebenso wie einen interessanten Hintergrund: Als die App seinerzeit in den Store kam, war es Marketing-Chef Phil Schiller selbst der das OK gegeben hat.

Dass Google selbst mit der App nicht durchgekommen ist, ist überraschend, da die Zusammenarbeit zwischen Apple und Google recht intensiv ist. Ein möglicher Schuldiger ist für viele derzeit AT&T, da die Google Voice einige Funktionen bietet, die bei AT&T kostenpflichtig sind. Außerdem lässt sich die Nummer ändern, ohne für einen zusätzlichen Anschluss zu bezahlen. Kein Wunder wäre es also, wenn AT&T entsprechenden Druck ausgeübt hat.

Solche App-Ablehnungen gehen allerdings einen Schritt weiter als bisher: Fring und Skype waren seitens der Mobilfunkanbieter auch stark in die Kritik geraten – unter anderem auch bei T-Mobile in Deutschland – da sie kostenlose bzw. günstige Telefonate ermöglichen. Viele Provider argumentierten damals mit der allgemeinen Schwäche der Netze. Google Voice ist aber anders: Es nutzt hauptsächlich das normale Sprachnetz. Und genau das ist das Problem an der Sache: Fring und Co ermöglichen die Telefonie nur bei Verbindung mit einem Wi-Fi-Netz, nicht aber mobil.

Ob es wirklich an AT&T lag, dass nicht nur Google, sondern auch einige Entwickler Ablehnungen erhalten haben bleibt derweil offen, genauso wie die Frage, wieso Apple plötzlich doch nicht mehr so begeistert von den Google Voice-Apps ist.


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