Vorschau: Guerrilla Bob für iPhone

Alexander Trust, den 16. Januar 2010
Guerrilla Bob
Guerrilla Bob, Screenshot

Angry Mob Games und Chillingo werden demnächst zusammen den Titel Guerrilla Bob im App Store veröffentlichen. Wir haben eine Vorab-Version zur Verfügung gestellt bekommen und konnten uns den Arcade-Shooter ein wenig ansehen.

Noch hat man das Spiel nicht an Apple verschickt, entsprechend gibt es noch Raum für Veränderungen. Was gibt es jetzt schon zu berichten? – Guerrilla Bob hieß nicht immer so. Er und sein Freund Johnny besuchten zusammen die Vorschule, das College und waren lange Zeit gute Freunde. Eines Tages trennten sich oberflächlich ihre Wege. Der eine, Johnny, driftete in das Verbrecher-Milieu ab, der andere machte bei der Armee Karriere und stand kurz vor der ultimativen Beförderung. Johnny schob seinem ehemaligen Weggefährten etwas unter, weswegen man von Amts wegen glaubte, dass Bob doch nicht für Höheres bestimmt sei. Dieser zeigt sich entsprechend sauer über die Ablehnung und mutierte fortan zum Rachekrieger. Aber er nimmt nicht – wie man vielleicht denken könnte – Rache an seinem Busenfreund, sondern sabotiert seinerseits einen geplanten Feldzug gegen das Syndikat von Johnny.

Genau hier werden wir als Spieler aktiv. Über mehrere Spielabschnitte hinweg steuern wir eine Figur in 2,5 Dimensionen. Auf der linken Hälfte steuern wir die Bewegungsrichtung mittels eines virtuellen Joysticks, auf der rechten Seite steuern wir die Schussrichtung der Spielfigur. Zwischen den beiden virtuellen Joysticks, die wir bei Bedarf auch abschalten können, befinden sich in Kästchen die potenziellen Waffen angezeigt. Ein Tipp und wir wechseln das Kaliber. Mir persönlich gefällt die musikalische Untermalung. Ein „einfacher“ Midi-Soundtrack, der aber atmosphärisch gut passt.

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Die Animationen laufen flüssig, das Spiel schaut „nett“ aus, aber richtet sich eindeutig an eine bestimmte Zielgruppe. Auch wenn das Spiel zunächst nicht anspruchsvoll wirkt, so muss man doch ziemlich genau sein, um auch wirklich ans Ende zu gelangen. Waffen haben nur eine gewisse Reichweite, Kugeln, Bomben oder Flammenwerfen und anderem mehr müssen wir exakt im richtigen Moment ausweichen. Der Unterschied zwischen den beiden gebotenen Schwierigkeitsgraden bemisst sich in „Cubanos“. Ist eine aufgeraucht, verlieren wir ein Leben. Guerrilla Bob hat eine putzige Aufmachung und „wirkt“ lustig, auch seine Sprüche hier und dort und seine fiesen Lacher unterstreichen diesen Eindruck. Feinschliff könnte noch die Schriftart vertragen, die in den Zwischensequenzen eingeblendet wird, um die Geschichte zu erzählen. Unterschiedliche Gegnertypen gibt es auch und sogar Endgegner, und sowohl die Kontrahenten als auch wir selbst schauen ein bisschen aus, als hätten wir das Erbgut von Wario in uns stecken – ein bisschen gedrungen, ein bisschen Hüftspeck und nicht ganz ernst zu nehmende Gesichtszüge. Nicht so hilfreich ist indes die Tatsache, dass die Perspektive relativ statisch verharrt und uns manchmal Gebäude den Blick zum Gegner verstellen.

Meine erste Einschätzung: Der Titel ist gut für alles ab 3 von 5 Macs aufwärts. Wie viel Mehr es werden kann, hängt letztendlich auch davon ab, wie umfangreich man das Spiel gestalten wird. Es schaut derzeit nicht danach aus, als würde man am Umfang noch etwas verändern (8 Spielabschnitte gibt es aktuell).

Entsprechend müsste auch das Preis-/Leistungsverhältnis begutachtet werden. Denn Achievements alleine sind keine Dauermotivation. Und mit dem Survival-Modus, der erst zur Auswahl steht, wenn man den Titel einmal durchgespielt hat, kann man zumindest mich persönlich nicht vom Hocker reißen, wohl aber Fans von Titeln wie Minigore ansprechen.


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