Razzia bei iPhone-Klonern in China

mz, den 25. Januar 2010
iPhone 3GS schwarz (Vorderseite)
iPhone 3GS schwarz (Vorderseite), Bild: Macnotes

In der südchinesischen Stadt Shenzhen hat am vergangenen Freitag eine Razzia stattgefunden, bei der über 1000 iPhone-Fakes sichergestellt wurden. Apple beteiligt sich erstmals selbst an der Aufklärung des Falls.

Neben den iPhone-Fakes, die mit je 500 Yuan (etwa 52€) deutlich günstiger verkauft werden als das Original, beschlagnahmte die Polizei auch über 6000 Akkus, die von der Werkstatt im Geschäftszentrum von Shenzhen aus verkauft werden sollten. Die Metropole liegt im Perflussdelta in der Nähe von Hongkong, einem der großen Zentren der chinesischen Produktpiraterie. Apples Mitarbeiter in China sollen die Hochnahme der 28 „Kloner“ in enger Absprache mit der Polizei selbst organisiert haben.

iPhone-Klone gibt es viele (Macnotes testete bereits eines), bisher wurde allerdings seitens Apple, abgesehen von einigen Abmahnungen, selten etwas gegen die Fakes getan. Warum also diesmal?

Es wird spekuliert, dass auf den Klonen das original iPhone OS läuft, was der Grund für Apples großes Interesse an der Gaunerbande sein könnte. Da im Nachhinein weitere Mitarbeiter nach China geschickt wurden, um die polizeiliche Untersuchung zu unterstützen, könnte an diesen Vermutungen etwas dran sein.

Der Vorfall könnte aber im Zusammenhang mit dem Angestellten des Apple-Zulieferes Foxconn zu tun haben, dem im vergangenen Jahr ein iPhone-Prototyp gestohlen worden war, und der daraufhin Selbstmord begangen hatte. Möglicherweise ist den Fälschern dieses Gerät in die Hände geraten, woraufhin sie versucht haben, es zu reproduzieren.

Vielleicht beginnt Apple aber auch mit größerer Einmischung, um die eigene Marktposition zu sichern. Nicht zuletzt aufgrund zu hoher Preise und der Verfügbarkeit vieler weitaus günstigerer Klone ist das iPhone bisher in der Volksrepublik China bei mäßigen Verkaufszahlen kein Top-Hit wie in den USA und Europa.


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