DTerm – die lokalisierte Kommandozeile an jedem Ort

ff, den 26. Januar 2010
DTerm
DTerm, Screenshot

Das Terminal-Plugin Visor bringt zwar eine immer erreichbare Kommandozeile, aber trotzdem erfüllt es nicht alle Wünsche nach einer allgegenwärtigen Kommandozeile. DTerm bietet hier einen schönen Ansatz, das Terminal dauerhaft sichtbar zu machen.

Die Idee hinter DTerm lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die Kommandozeile ist keine getrennte Aktivität und gehört zum natürlichen Workflow im System. Die eigenständige Terminal-Applikation stört dieses Gefüge, was auch das Visor-Plugin nicht ganz aufzuheben vermag.

Dies macht sich besonders intensiv bemerkbar, wenn im Finder ein geöffneter Ordner für einen einzigen Befehl im Terminal aufgesucht werden muss. Hier helfen zwar bisher kleine Apps die den Pfad im Terminal als neues Fenster öffnen oder cd + Drag&Drop des entsprechenden Ordners, bilden aber nicht wirklich die eleganteste Lösung.

Funktionen von DTerm

DTerm stellt keinen Ersatz für das Terminal dar, bietet aber für die oben genannten Beispiele eine Abhilfe. Per Shortcut zeigt sich eine kleine Kommandozeile mit HUD-Oberfläche, welche im beinhaltenden Ordner des Dokuments im zuletzt aktiven Fenster (unabhängig von der Applikation) lokalisiert ist. Dabei werden unter anderem auch ausgewählte Dateien aus dem Finder übergeben. Leider funktioniert die Übergabe des Dokumentpfads nicht immer. In solchen Fällen wird dann standardmäßig die Kommandozeile im Benutzerordner lokalisiert.

In der Kommandozeile lassen sich dann einfache Befehle wie mkdir, touch und cp ausführen. Dies funktioniert auch mit eigenen hinterlegten Kommandos, wie beispielsweise mit dem von TextMate bereitgestellten Kommando mate. Bei Kommandos wie top, watch oder Editoren wie Vim kommt es aber leider teilweise zu Fehlermeldungen.

Dies ist zum Teil abhängig vom System (top z. B. funktioniert bei einigen Nutzern), aber auch von der Anwendung, denn DTerm ist nicht für interaktive Anwendungen wie Vim gedacht. Hier verbündet es sich aber mit dem Terminal an Bord von Mac OS X. Per Cmd + Enter werden Befehle direkt in einem neuen (lokalisierten) Terminal-Fenster geöffnet.

DTerm ist nützlich aber unzuverlässig

Das Tool DTerm kann einige der oben erwähnten Skripte ersetzen und zeigt sich als praktisch wenn es um das Ausführen einzelner Kommandos geht – vor allem mit Bezug zu offenen Dokumenten oder Ordnern. DTerm ist, wie bereits erwähnt, nicht als Ersatz für das Terminal gedacht, sondern als Ergänzung. Leider vermindert die unzuverlässige Lokalisierung im Dateisystem den Nutzen derzeit noch wesentlich. Sollte dies stabiler werden, könnte das Tool zukünftig ein wirklich geniales Feature darstellen.

Deshalb gibt es aber auch nur 2,5 von 5 Punkten, dennoch lohnt sich ein Blick auf das kostenlose Tool. Vielleicht können einige Nutzer sogar von dem vollen Funktionsumfang profitieren – unter Leopard scheint es zuverlässiger zu laufen. Geplant ist laut Webseite der Entwickler wohl ein noch umfangreicheres Tool, welches die Funktionen von DTerm einschließt – dann allerdings wohl wieder kostenpflichtig, wie DTerm zu Beginn.


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Testergebnis

URS: 4,8 von 10
4,8

Positives

  • nützlich

Negatives

  • unzuverlässig