CataGugl im Test: Flummiweitwurf auf dem iPhone

Stefan Keller, den 27. Juli 2010

Wir schreiben das Jahr 2004. Aus Österreich erobert ein Flash-Spiel namens Yetisports die Bildschirme dieser Welt. Inhalt und Ziel war es, den Pinguin so weit wie möglich, mit einer Keule beschleunigt, fliegen zu lassen. Einem ähnlichen Konzept bedient sich CataGugl, das wir für euch getestet haben.

Kurz zur Erinnerung: Beim ersten Teil von Yetisports sprang ein Pinguin von einem Felsen und der Yeti musste selbigen mit seinem Knüppel möglichst perfekt treffen, sodass der Pinguin weit fliegt. Ersetzen wir den Pinguin durch ein verformbares Phantasiegebilde, das im Spiel „Gugl“ heißt, den Felsen durch einen Hubschrauberlandeplatz und den Yeti durch den Finger des Spielers, so haben wir das Spiel schon erklärt. Den Part der Keule übernehmen in dem Fall die Fliehkräfte, denn wie beim Hammerwurf muss Gugl durch Rotation beschleunigt und dann im richtigen Moment losgelassen werden.

Die ersten Minuten

Der erste Start beginnt mit einem Tutorial, wie sich die Entwickler ihr Spiel vorstellen. Gugl wird mit Flugenergie aufgeladen, indem wir zum Start über den Bildschirm wischen. Der aktuelle Stand der Energie wird oben in einem Balken dargestellt. Währenddessen läuft ein Countdown von 3 Sekunden ab, beim anschließenden „Go“ muss die Spielfigur losgelassen werden, idealerweise im Winkel von 45 Grad. Je genauer der Abwurf mit dem „Go“ zusammenfällt, desto mehr Bonus-Anlauf gibt es. Was folgt, ist ein Flug, bei dem einige Hindernisse auftauchen können, die die Flugbahn beeinflussen. Eine Wolke etwa macht Gugl rund und verbessert damit die Flugeigenschaften. Wie beim Flipper gibt es zudem Bumper, die Gugl in Richtung des Aufpralls einen Stoß mitgeben.

Beurteilung

CataGugl ist zweifelsohne ein sehr putziges Spiel, das glasklar in die Kategorie „easy to learn, hard to master“ fällt. Der Einstieg ist schnell geschafft, doch dauert es vergleichsweise lang, bis man mit der Beschleunigung und dem Punkt des optimalen Abwurfs per Du ist. Diese Zeit ist halbwegs demotivierend, denn die wirklich guten Würfe sind eher Zufall. Irgendwann fällt der Groschen, jedoch hält der daraus resultierende Spielspaß nicht allzu lange an, denn es wird der Moment kommen, an dem der eigene Highscore nicht mehr fällt. Dazukommt das dreisekündige Wischen auf dem iPhone-Display, das auf Dauer nicht nur anstrengend ist und den Bildschirm verschmiert, sondern auch die Fingerkuppe einheizt, was je nach Enthusiasmus etwas unangenehm werden kann.

Fazit

CataGugl muss sich gefallen lassen, dass es sich bei Yetisports inspirieren ließ. Das muss an sich nichts Schlechtes sein, doch hat Yetisports in seiner Spielmechanik besser funktioniert. Die Grafik ist putzig und liebevoll gestaltet. Wer seinen eigenen Highscore knacken zu wollen nicht unbedingt als Motivation sieht, wird für 79 Cent nicht wirklich lange Spaß an dem Titel haben. Der Hersteller verspricht mittels Updates aber eine Aufwertung des Spiels. Auf jeden Fall beweist CataGugl, dass die Physik-Lehrer in der Schule recht haben: Reibung erzeugt Wärme.


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Testergebnis

URS: 6 von 10
6