Facebook Places auf dem iPhone: Deutschland mit Verspätung

rj, den 19. August 2010

Gowalla und Foursquare werden sich warm anziehen müssen. Facebook hat in seine iPhone-App nun „Places“ integriert – einen Markierdienst für den aktuellen Aufenthaltsort. Mit dem heutigen Update wurde „Places“ – deutsch „Orte“ – eingespielt, deutsche User werden aktuell jedoch auf die erst noch kommende Verfügbarkeit des Location-Dienstes vertröstet. Dann steht den „Ich bin hier!“-Botschaften via iPhone jedoch nichts mehr im Wege.

Wo bin ich gerade? Wo sind meine Freunde? Wo in meiner Nähe ist etwas los? Und wo können wir uns treffen? – Auf Fragen swie diese liefern die Platzhirsche Gowalla und Foursquare die Antworten, und nun hat Facebook einen entsprechenden Dienst in ihre iPhone-App integriert. In Kooperation mit den beiden genannten Diensten, die sich indes Sorgen machen müssen, wie weit sie vom Riesen Facebook hier an die Wand gespielt werden. Symptomatisch für das ungleiche Verhältnis: Gowalla schickt seine User-Checkins an Facebook Places, umgekehrt Facebook jedoch nicht an Gowalla. Auch bei Foursquare dürfte m,an nicht wirklich begeistert sein – neben der Kooperation mit dem übermächtigen Facebook sitzt man auch im Fall von Apple mit einem eher ungeliebten Partner im Boot.

Ortsbezogene Dienste wie „Places“ gelten jedoch mit einiger Berechtigung als das „nächste große Ding“ – insbesondere, weil der Aufenthaltsort der Freunde eine hochinteressante Information nicht nur für ausgehwillige Personen ist, sondern eben auch für die Besitzer bzw. Betreiber der Örtlichkeiten, an denen sich dann die Nutzer aufhalten und die sie mehr oder weniger direkt bewerben.

Nutzbar ist der Dienst auf neuen, HTML5-unterstützdenden Mobilbrowsern sowie in der iPhone-App von Facebook. Die Defaults sind einigermaßen datenschutzfreundlich – standardmäßig wird ein Checkin bzw. der Aufenthaltsort nur den Facebook-Freunden angezeigt. Eine Freigabe der Information, wen man an diesem Ort noch angetroffen hat, ist zustimmungspflichtig bzw. kann – im Nachhinein – von den so „geouteten“ Usern wieder gesperrt werden. Komplett Location-Meldungen für das eigene Facebook-Profil deaktivieren ist ebenso möglich.

Neben der Places- bzw. Orte-integration bringt das heutige Facebook-Update einige kleinere Bugfixes für die iPhone-App mit sich. Und falls die aktuelle Farce um Google Streetview noch nicht als Stoff für das aktuelle politische Sommertheater ausreicht, ist mit Facebook und seinen neuen Location-Diensten die Fortsetzung gesichert – wenn sich der Standard-Bildschirm bei der „Places“-Anwahl auf der iPhone-App in Deutschland ändert. Wie gesagt: dort wird man aktuell noch auf eine nahe Zukunft vertröstet.


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