Dodonpachi Resurrection für iPhone im Test

Alexander Trust, den 27. August 2010

Es gibt zwar durchaus eine Reihe von Top-Down-Shootern im App Store, doch viele davon bewegen sich auf Capcoms 1942er-Spuren in einem Setting des Zweiten Weltkriegs. CAVE hat nun vor kurzem „Dodonpachi Resurrection“ veröffentlicht, ein Spiel in futuristischem Setting, das wir uns genauer angesehen haben.

Sidescroller oder aber Vertical- oder Top-Down-Shooter, wie 1942, R-Type und andere mehr sollten eigentlich auf Touchscreen-Plattformen eine gute Basis vorfinden. Dennoch gibt es für meinen Geschmack immer noch zu wenig Vertreter des Genres auf iPhone und iPod touch, oder aber sie bieten nicht die nötige Qualität.

Bei „Dodonpachi Resurrection“ handelt es sich um eine Portierung einer Videospielversion von CAVE, die es schon länger gibt. Der Hersteller hat in seiner Ankündigung vollmundig auch versprochen, dass man der App einen speziellen iPhone-Modus spendiert habe und außerdem Grafiken für das Retina-Display anböte. Letzteres ist bei Pixelgrafiken im Retro-Stil ein wenig schwierig konsistent durchzuhalten. Allerdings wirken stellenweise die Menügrafiken auf dem iPhone 4 ein wenig verwaschen.

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iPhone oder Arcade

Zugegeben, das Versprechen, einen speziellen iPhone-Modus eingebaut zu haben, hat Hersteller CAVE gehalten. Doch vorweg möchte ich schicken, dass dieser „so“ umwerfend nicht ist. Im Unterschied zum herkömmlichen Arcade-Modus verfügen wir im anderen über einen weiteren Spezialangriff. Einmal ausgelöst, friert unser Raumschiff an Ort und Stelle ein und wir bekommen die Chance es mittels Bewegung auf dem Touchscreen rotieren zu lassen. Dabei feuert es eine fette Salve ab, die fast undurchdringlich scheint.

Wichtig ist außerdem zu beherzigen, dass wir neben der Möglichkeit Bomben zu zünden, ebenfalls einen Laserstrahl ein- und wieder ausschalten können. Dieser ist zumindest so stark, dass er gegnerische Laser abwehren kann. Ein nicht unnützes Hilfsmittel also, das wir auslösen, indem wir den Finger auf den virtuellen Button legen. Sobald wir den Finger vom Button heben, versiegt auch der Laser.

Es ist fast natürlich, dass es in einem Spiel wie „Dodonpachi Resurrection“ Items gibt, die wir einsammeln können. Neben Power Ups gibt es auch Bomben oder Gesundheitspäckchen einzusammeln. Die diversen Powerups verändern unsere Standardwaffe, die übrigens im Autofeuer-Modus verharrt. Was anfänglich ein nicht enden wollender Strahl ist, wird im Verlauf eigentlich vieler Level zu einem Feuerwerk auf dem Touchscreen. Ein Feuerwerk, um Kritik zu üben, ist aber beinahe immer auf dem Bildschirm zu beobachten. Es blinkt, es schießt, es explodiert um uns herum. Gemächlich ist „Dodonpachi Resurrection“ jedenfalls nicht, aber für meinen Geschmack aber ein bisschen zu viel des Guten.

Sound of Musik

Der Soundtrack ist klasse. Jedenfalls werden Fans des Genres und solcher Retro-Spielereien die Synthesizer-J-Pop-Mixtur gut finden.

Highscores werden im Spiel mittels OpenFeint verwaltet, Trophäen lassen sich entsprechend ebenfalls sammeln. Viele gute Ansätze, aber insgesamt doch zu wenig Abwechslung. Und das trotz einiger Spitzfindigkeiten, die man in das Spiel eingebaut hat. Im iPhone-Modus beispielsweise gibt es eine Füllstandsanzeige, die zwischen M und S wechselt. Je nachdem, wie wir uns im Spiel anstellen, füllt sie sich eher zu einen oder zur anderen Seite. Schlägt sie in Richtung S aus, heißt das für uns, dass wir mehr Feuerkraft erhalten. Füllt sie sich zur anderen Seite, dann sind wir dabei, mehr Punkte zu sammeln. Im Arcade-Modus gibt es ähnliche Features.

Fazit

Was mich an „Dodonpachi Resurrection“ besonders stört ist diese unbändige Lust des Spiels auf Spektakel. Manchmal ist der Bildschirm voll von Feuersalven und Explosionen, eigenen und denen des Gegners, so dass man am Ende außer bunten Farben fast nichts mehr sieht. Die Bossgegner treten fast schon in den Hintergrund und sind, Autofeuer sei Dank, nur eine Herausforderung auf Zeit. „Die Sache“ mit dem Autofeuer ist vom Hersteller offenbar so gewollt, doch raubt das dem Spieler ein Gutteil des Anspruchs, den das Spiel an ihn richten könnte. Grafisch und akustisch ist das Spiel durchaus in Ordnung, aber es kann mich nicht langfristig fesseln und ist am Ende zu übertrieben. Deshalb nur 3 von 5 Macs. Dazu kommt, dass der Titel nur noch bis Ende August zur Einführung 3,99 Euro kosten soll, danach will CAVE den Preis auf „ungerechtfertigte“ 6,99 Euro anpassen.

Auch nicht vergessen sollte man, dass das Spiel mindestens iOS 3.1.3 benötigt. Der Hersteller gibt auch an, dass das Spiel nur auf neueren Geräten besonders gut läuft. Ob dies gleichbedeutend damit ist, dass das Spiel auf älteren Plattformen gar nicht mehr läuft, kann ich leider technisch nicht nachvollziehen, weil mir dazu die Geräte nicht zur Verfügung stehen. Wer sowohl technisch als auch spielerisch auf Nummer Sicher gehen mag, der probiert vorher die Lite-Variante aus, sobald sie verfügbar sein wird. CAVE gibt an, dass diese zeitnah nach dem eigentlich Release erscheinen soll.


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