iPhone 4-HDR: Eye-Fidelity von imsense als Grundlage für HDR-Funktion im iOS 4.1?

kg, den 14. September 2010

Apples im iOS 4.1 integrierte HDR-Funktion, die ab sofort für iPhone 4 zur Verfügung steht, erlaubt es, Bilder mit einer besseren Farbintensität und besseren Lichtverhältnissen aufzunehmen. Wie es scheint, hat Apple für die HDR-Technologie Expertise dazugekauft: Imsense Ltd aus Cambridge soll das Knowhow für HDR geliefert haben.

Mit HDR (High Dynamic Range) lassen sich Bilder in besserer Farbqualität aufnehmen, abhängig von den jeweiligen Lichtverhältnissen kann es für bessere Intensität verschiedener Bildelemente sowie insgesamt höheren Kontrasten sorgen.

Wie so oft in der Vergangenheit Apples scheint auch für die HDR-Funktion speziell eine Technologie eingekauft worden zu sein, dies zumindest berichtet Macrumors und stützt sich dabei unter anderem auf Verkaufsberichte aus dem Juli sowie Regierungsunterlagen.

So soll imsense, ein Ableger der Universität Eat Anglia, eine Technologie entwickelt haben, die „eye-fidelity“ genannt wird und praktisch sofort Dynamic Range Correction für normale und auch HDR-Fotos liefert. Dabei werden Software-Algorhythmen genutzt, die in unter- sowie überbelichteten Regionen Farbtöne korrigieren, die ansonsten für Detailverlust sorgen sowie die Farbbalance beibehalten und ein Endresultat erzeugen, das recht nah an dem ist, was das menschliche Auge wahrnimmt.

Drei verschiedene Bilder werden beim iPhone dafür genutzt, ein HDR-Foto zu erzeugen, die Technologie Eye-Fidelity kann den HDR-Prozess allerdings noch weiter unterstützen, indem ein möglichst realistisches Bild erzeugt wird.

Nun berichtet Macrumors davon, dass Braveheart Ventures, die imsense maßgeblich mitfinanziert haben, auf der Seite darauf hinweist, dass imsense im Juli von einem nicht nähergenannten gewerblichen Käufer übernommen wurde. 342.000 Pfund soll Braveheart Ventures für den Aufkauf der Minderheitsbeteiligung bekommen haben. Viel ist über imsense nicht bekannt, seit dem Aufkauf wurden sowohl Website als auch Facebook- sowie Twitteraccount gelöscht, lediglich ein Flickr-Account war bis vor kurzem noch vorhanden, der verschiedene Ergebnisse der Eye-Fidelity-Technologie zeigte – mittlerweile wurde auch dieser Account allerdings gelöscht. Nicht uninteressant ist allerdings die Präsentation von Philippe Dewost, damaliger CEO von imsense, die Ende 2009 abgehalten wurde.

Auch eine App namens „imphoto“ gab es, die mit dem iPhone aufgenommene Fotos mit Belichtungsverbesserungen versehen hat. Ebenfalls verfügbar waren PC- und Macversion von imphoto, einer speziellen Software zur Bearbeitung von Fotos.

Interessant wird es spätestens an der Stelle, an der imsense-Entwicklungschef Alexis Gatt zu Apple wechselte: Dort wurde er Im Juli angestellt und ist seitdem Leiter eines Entwicklungsteams. Tatsächlich ergeben Regierungsunterlagen, dass am 6. September eine Änderung vom 15. Juli offiziell vermerkt wurden: Drei leitende Apple-Mitarbeiter wurden im Juli als Geschäftsführer von imsense eingetragen, genauer gesagt Gary Wipfler, Betsy Rafael sowie Gene Levoff, der außerdem am 28. Juli zum imsense-Sekretär ernannt wurde.

Sinn ergeben würde die Übernahme auf jeden Fall, Apple kaufte in der Vergangenheit häufiger kleinere Startups und Unternehmen auf, um Know-How in die Entwicklungsteams zu holen. Im Vergleich zu echten HDR-Fotoaufnahmen sind die mit dem iPhone 4 aufgenommenen HDR-Fotos weitaus realistischer als Profiaufnahmen, für die üblicherweise Spezialkameras benötigt werden – dies dürfte unter anderem eine direkte Folge der imsense-Technologie sein. Apple macht sich bei seiner HDR-Funktion unter anderem das Exposure Blending (das Übereinanderlegen mehrerer Aufnahmen, die unterschiedlich belichtet wurden) sowie einige Farbanpassungen zu Nutze.


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