Test: Phantasy Star Portable 2 für PlayStation Portable

dh, den 1. Oktober 2010
Phantasy Star Portable 2 - Screenshot
Phantasy Star Portable 2 – Screenshot

Mit Phantasy Star Portable 2 aus dem Hause Sega erreichte uns ein RPG für die PSP, welches in glänzender Anime-Optik daher kommt und nur so voller Innovationen strotzt! Wir haben uns ins Online-Getümmel gestürzt und in unserem Review für euch rausgefunden, was dieses Spiel so einzigartig macht!

Schon beim Start der Disc kommt der erste Hammer: In wunderschöner Anime-Rendergrafik wird uns ein Opening-Movie präsentiert, welches Gänsehaut verursacht und als kleiner Teaser für das Game vorgeschickt wird.

Voller Begeisterung und Motivation machen wir uns nun an das eigentliche Game und werden erstmal einige Wahlen und Einstellungen vornehmen müssen, bevor es ins eigentliche Spielvergnügen gehen kann. Zunächst können wir zwischen den drei Spielmodi auswählen: Dem Story-Modus, dem Multiplayer-Modus, in dem wir mit Freunden ad-hoc ins Spielgeschehen einsteigen dürfen oder dem Juwel des Spiels, dem Online-Modus.

Ein Fest für Individualisten

Egal für welchen Modus ihr euch entscheidet, zunächst werdet ihr euch einen Charakter erstellen müssen: Ihr habt die Wahl zwischen vier Rassen, die ihr dann in 4 Jobklassen stecken könnt. Zur Wahl stehen die Menschen, die Newman, eine Art Klonmenschen mit höherer technischer und magischer Begabung, die mechanischen Fernkampfexperten „Cast“ und die physisch starken Beasts. Ihr könnt zwischen männlichen und weiblichen Charakteren wählen und deren Aussehen bis ins kleinste Detail individualisieren, womit wir bei einem der Hauptvorzüge des Games wären: Ihr habt die Möglichkeit alles und jeden zu individualisieren! Nachdem ihr euch für eine Charakterklasse und einen der vier Jobs (Hunter, Ranger, Vanguard und Force) entschieden habt, bekommt ihr die Möglichkeit diese Jobklasse individuell auszubauen. Wenn ihr euch also zum Beispiel für den Allrounder „Vanguard“ entschieden habt, könnt ihr ihn durch geschickten Einsatz von Fähigkeitspunkten dazu bewegen Waffen zu tragen, über die er eigentlich nicht verfügen kann und auch die bereits bestehenden Fähigkeiten unterschiedlich stark und nach Bedarf ausbauen.

Auch das Aussehen eurer Charaktere kann jederzeit um gekaufte Outfits und Styles erweitert werden, und euer persönlicher Raum durch neue Möbel verändert.

Grandioses Gameplay mit verschmerzbaren Macken

Kommen wir nun zum eigentlichen Gameplay: Nachdem ihr den Story-Modus begonnen habt, werdet ihr direkt ins kalte Wasser gestoßen: Ihr findet euch als Söldner an einer mysteriösen Ausgrabungsstätte wieder und wartet mir einem Haufen Gleichgesinnter auf Arbeit, als plötzlich die Hölle losbricht und ihr mit dem jungen Mädchen Emilia alleine dort festsitzt. Cutscenes werden dabei grundsätzlich aus der Ego-Perspektive gezeigt, wodurch ihr euch noch mehr in die Story einfühlen werdet.

Zu zweit gilt es nun einen Weg aus dem Dungeon, vorbei an allerlei Gegner zu finden. Die Steuerung erweist sich dabei als gleichzeitig sehr simpel und genial: Mit der Viereck-Taste werdet ihr bei den meisten Waffen normal angreifen und auf Dreieck könnt ihr euch ein Spezialkommando passend zur aktuellen Waffe legen. Waffen und Schilder werden in praktischen Sets sortiert und sind zusammen mit Items per Druck auf die Kreis-Taste aufrufbar und können dann benutzt werden, sodass ihr die passende Ausrüstung für jede Situation gleich zur Hand habt.

Einer der wenigen Kritikpunkte, der mir an dem Spiel aufgefallen ist, dürfte das sich wiederholende Dungeonprinzip sein: So abwechslungsreich und gut durchdacht die Kämpfe mit den Monsterhorden auch sein dürften, die Dungeons, in denen sie umherstreifen, werden mit der Zeit langweilig. Eure Hauptaufgabe besteht darin die Areas von Monstern zu säubern um Schlüssel zu erhalten mit denen sich Barrieren und Türen öffnen lassen. Außerdem werdet ihr einzelne Dungeons im Verlauf der Story- und offenen Missionen mehrmals besuchen, was die Sache nicht gerade spannender macht.

Die Welt in eurer PSP

Wie bereits erwähnt ist das große Highlight von Phantasy Star Portable 2 nicht unbedingt der Story-Modus, sondern der Online-Mode.

Ihr bekommt die Möglichkeit selber Ausschreibungen für Parties zu machen und dann die Leitung für die Mission zu übernehmen oder euch bereits bestehenden Angeboten anzuschließen.

Zur Wahl stehen verschiedene Spielmöglichkeiten, zwischen denen der Teamleader entscheiden kann: Entweder begebt ihr euch gemeinsam mit Spielern aus aller Welt auf eine Dungeonmission, wie ihr sie auch im Story-Modus findet oder ihr spielt einige unterhaltsame Missionen gegeneinander à la „Capture the Flag“. Alles läuft dabei sehr flüssig und macht eine gute Figur. Da die PSP keine gescheite Tastatur besitzt, legt ihr von vorne herein ein paar Grundbefehle und Sätze fest, die ihr einfach je nach Situation auswählen und benutzen könnt. Tiefsinnige Gespräche kommen dabei zwar nicht zustande, aber es reicht, um zu kommunizieren. Während dieses Review geschrieben wurde, kam es zu einigen Ausfällen im PlayStation Network, wodurch einige Matches manchmal ein ärgerliches Ende fanden. Aber selbst in dieser Situation wird euer bisheriger Fortschritt gespeichert und ihr verliert nichts. Ich denke, dass es sich dabei nur um ein temporäres Problem handelt, da der PSN-Onlinestore in dieser Zeit ebenfalls kaum erreichbar war und dies sollte in Zukunft keinerlei Problem darstellen, obwohl es mit Sicherheit erwähnenswert ist.

In Puncto Grafik und Sound gibt sich SEGA mit diesem Titel ebenfalls keine Blöße. Selbst jetzt beim Schreiben des Reviews lässt mich der Soundtrack nicht los und der Titelsong „Living Universe“ dröhnt auf Repeat aus meinen Boxen.

Fazit

Nachdem ich im Vorfeld bereits Einiges an Kritik zum Vorgänger gelesen habe, bin ich mit einer entsprechend vorsichtigen Haltung an das Spiel herangegangen, wurde jedoch schnell von jeglichem Zweifel erlöst: Phantasy Star Portable 2 gehört mit Sicherheit zum Besten, was die PSP im Moment zu bieten hat, und ist Futter sowohl für Fans von gewöhnlichen Rollenspielen, als auch von MMORPGs.


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Testergebnis

URS: 7 von 10
7