Java für Mac OS X: In Lion nicht mehr vorinstalliert?

kg, den 22. Oktober 2010

Steve Jobs reagiert auf Apple-Entwickler mit Verlustängsten: In einer aktuellen Tech Note wurde angekündigt, dass Apple zukünftig nicht mehr an der aktuell noch in Mac OS X integrierten Java-Runtime weiterarbeiten wird. Das ist aber längst nicht das Ende von Java: Sun selbst wird die Runtime künftig anbieten.

Gestern wurde ein Update für Java für die Systemversionen Mac OS X 10.5 und 10.6 veröffentlicht. Laut Reference Library wird das Java für Mac OS X 10.6 Update 3 die letzte von Apple portierte Version sein, und könnte in zukünftigen Versionen des OS nicht mehr integriert sein. Eine Erklärung könnte sein, dass immer wieder Sicherheitsprobleme durch die Runtime entstanden sind, die von Apple oft nur langsam geschlossen wurden.

Doch selbst wenn Apple auf eine Vorinstallation verzichten wird, wird es Java weiterhin geben, es muss nur eben vom Nutzer selbst installiert werden. Steve Jobs antwortete auf die Mail des Chefentwicklers von Portico, und lässt zwischen den Zeilen anklingen, dass sich Sun künftig selbst um Java für Mac kümmern wird:

Sun (now Oracle) supplies Java for all other platforms. They have their own release schedules, which are almost always different than ours, so the Java we ship is always a version behind. This may not be the best way to do it.
Steve Jobs

Offiziell ist vom Oracle/Sun nichts bekannt gegeben worden bisher, es wäre aber eine logische Schlussfolgerung, dass Java für Mac künftig von Oracle weiterentwickelt wird.

Der zukünftige Verzicht auf ein integriertes Java bedeutet, dass Entwickler zukünftig auf Java in ihren Anwendungen verzichten sollten, wenn sie eine möglichst große Nutzerbasis behalten wollen. Betroffen wären davon auch einige Programme, die derzeit im Umlauf sind: die o2-eigene UMTS-Stick-Software zum Beispiel basiert auf Java, genauso wie der FTP-Client Cyberduck.


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