Risiko für iPad im Test

Alexander Trust, den 14. Februar 2011

Neben dem Spiel des Lebens hatten wir von EA noch weitere Testmuster zur Verfügung gestellt bekommen. Dabei war auch die Brettspiel-Umsetzung von Hasbros Risiko. Ob der Mix aus Strategie- und Glücksspiel besser abschneidet als der Durchschnitt, könnt ihr im Review nachlesen.

Risiko ist als Brettspiel durchaus beliebt bei Leuten, die auch sonst ein bisschen was für Strategie übrig haben. Aufgabe ist es, eine Weltkarte, die in unterschiedliche Zonen eingeteilt ist, komplett zu erobern. Von Beginn an werden die eigenen Truppen und die der Gegner, entweder zufällig oder von Hand auf einzelnen Kontinenten und Zonen abgelegt. Wer diese Entscheidung dem Zufall überlässt macht sich noch mehr vom Glück abhängig.

Gameplay

Ein Spielzug ist dann in drei Schritte eingeteilt. Erst verteilt man neue Einheiten, die man anhand eines bestimmten Schlüssels zugeteilt bekommt, auf den einzelnen Feldern, die einem gehören. Je mehr Kontinente man bspw. komplett besitzt, desto mehr Einheiten bekommen man zu Beginn einer Spielrunde. Auch erhält man Bonus-Einheiten, wenn man Gegner ausgeschaltet hat und darüber hinaus gibt es noch Spielkarten, die man jeder Runde zieht. Hat man entweder drei gleiche Symbole (Panzer, Flugzeug, Artillerie) gesammelt, oder drei einer Art, kann man diese ebenfalls gegen neue Truppen eintauschen. Die Bonustruppen werden noch dadurch gesteigert, je mehr Spielfelder und Kontinente man inne hat. In Schritt zwei folgt der Angriff. Man kann von den eigenen Feldern aus gewisse andere Felder angreifen. Ein einfaches Tippen löst den Angriff nicht direkt aus, man muss erst die Würfel bemühen. Angegriffen wird mit maximal 3 Spielfiguren, von denen je eine für einen Würfel steht. Es werden dann die höchsten Würfelaugen gezählt und gegen die jeweils anderen des Gegners gestellt, der zu seiner Verteidigung gewürfelt hat. Wenn jemand ganz viel Pech hat, dezimiert er seine starke Truppe gegen ein einzelnes Männchen des Gegners, weil dieser sehr viel Würfelglück gehabt hat. Wer aber einen Gegner eliminiert, erhält auch dessen Sammelkarten. Da man nicht mehr als 5 auf der Hand haben darf, muss man oft die Karten direkt eintauschen und erhält so zusätzliche Truppen. Es lohnt sich also, vorzupreschen, wenn man einen Gegner ausschalten kann, und nicht noch eine Runde mit dem Zug zu warten.

Im dritten Schritt eines Spielzugs kann man dann noch Einheiten von einem Feld zu anderen Feldern ziehen. Möglich ist das Verschieben in direkter Linie über Felder hinweg, die einem selbst gehören. Interessant, bzw. wichtig ist dies, um vor allem die Grenzgebiete zu schützen. Denn wer an der äußersten Linie gesichert ist, hat dahinter sowieso keine Angriffe zu erwarten. Für das Würfeln und den Angriff gibt es „kleine“ Animationen. Eine Art „Vorspulen“-Button kann das Prozedere aber auch beschleunigt darstellen.

Ansonsten hält sich Risiko grafisch eher zurück. Allerdings ist die Form der Präsentation weitaus passender gewählt als noch bei „Das Spiel des Lebens“ (vgl. Testbericht). Wir erleben den rundenbasierten Krieg aus einer Obendraufsicht.

Allein

Als Einzelspieler hat man die Möglichkeit gegen bis zu fünf weitere Computergegner zu agieren, und das auch in drei Schwierigkeitsstufen. Die KI ist grundsätzlich aber wenig ausgewogen und das heraufschrauben des Schwierigkeitsgrades veranlasst nicht etwa die KI dazu, strategischer zu denken, sondern manipuliert nur das Würfelglück zu deren Gunsten. Will heißen, dass der Computer im Experten-Modus häufig in Unterzahl angreift und die Gefechte trotzdem zu seinen Gunsten entscheiden kann. Kein wirklich brillanter Schachzug von EA. Schade ist zudem, dass es, anders als beim Brettspiel, kein missionsbasiertes Gameplay gibt.

Zu mehreren

Deswegen ist vor allem das Spiel zu mehreren zu bevorzugen. Es gibt die Möglichkeit des „Pass N‘ Play“, bei dem das Spielgerät an die einzelnen Mitspieler weitergereicht wird. Darüber hinaus kann man aber auch lokal im WiFi-Netzwerk oder via Bluetooth gegen andere Spielen. Diese Option hat deshalb ihre Reize, weil man die Truppenbewegungen der anderen nicht unmittelbar nachvollziehen kann. Was aber Risiko wirklich fehlt, und hier hat EA leider eine riesige Chance vertan, ist ein Online-Mehrspielermodus.

Fazit

Risiko kann viel Spaß machen, vorwiegend aber im Mehrspieler. Die Partien gegen den Computer sind kaum dazu angetan, langfristig zu unterhalten. Partien gegen menschliche Spieler können aber durchaus lange Zeit vor dem Gerät bedeuten. Die Präsentation ist insgesamt angemessen und stimmig. Die Variante im WLAN-Netzwerk oder via Bluetooth sollte wenn möglich der „Pass N‘ Play“ Option vorgezogen werden. Doch wann hat man schon mal viele Freunde daheim, von denen jeder ein iPad besitzt und zudem noch Risiko darauf installiert hat. Die Chancen sind also eher gering. Was dem Spiel vor diesem Hintergrund aber fehlt ist der Online-Mehrspielermodus.


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Testergebnis

URS: 6,5 von 10
6,5