Apache-Server von PSN angeblich doch aktuell

Alexander Trust, den 8. Mai 2011
PSN - Abbildung
PSN – Abbildung

Findige Foren-Mitglieder wollen herausgefunden haben, dass Sony angeblich doch aktuelle Apache-Server gehabt haben soll.

Sony, so hieß es unter der Woche, die am heutigen Sonntag ihren Ausklang findet, hätte seine Server fahrlässig nicht aktualisiert. Die Webserver-Software Apache, sei schon Monate nicht mehr auf den neuesten Stand gebracht worden. Dieses „Fass“ wurde aufgemacht, nachdem ein Sicherheitsexperte einer US-Universität vor dem US-Kongress ausgesagt hatte. Später wurden in den englischsprachigen Medien dann Forengespräche von Hackern angeführt, die sich vor Monaten schon über die Sicherheitslecks unterhalten hatten – wohlgemerkt in Foren, von denen man wusste, dass auch Sony-Ingenieure dort mitlesen. Was folgte ist bekannt, Hacker drangen zwischen dem 17. und 19. April in das PlayStation Network ein und auf die Server von SOE und entwendeten persönliche Daten von Millionen von Nutzern weltweit.

Doch aktuell?

Nun berichten die Kollegen von Bitmob (engl.), dass einige „technisch versierte“ Forenmitglieder der Community von Beyond3D sich die Mühe gemacht haben, und Webseiten von Sony aus dem Google Cache daraufhin untersucht haben, welche Version des Apache Webservers diese Seiten zurückliefern, wenn man sie mit Bordtools von Chrome oder mit Firebug im FF-Browser und ähnlichen Tools unter die Lupe nimmt. Die Erkenntnis dort: Die Webseiten von Sony hatten selbst schon vor einem Monat die aktuellste Apache-Version 2.2.17 aufgespielt. Doch wie das nun mal so ist, mit „findigen Detektiven“ – unsere Redaktion hält die Befunde von Beyond3D und Bitmob für fragwürdig. Wir sind viel eher der Meinung, dass man bei der Anzeige von Seiten aus dem Google Cache nur eine Version des Apache-Webservers angezeigt bekommt, die die Server von Google zurückliefern, auf denen diese gespiegelten Seitenversionen liegen. Unserer Meinung nach kann man den Beweis anhand von Seiten aus dem Google Cache nicht führen, und somit können weder Bitmob noch Beyond3D entkräften, dass Sony fahrlässig gehandelt hat, weil es seine Server nicht entsprechend aktualisierte. Wer hier anderer Meinung ist, und uns belehren mag, dem hören wir sicherlich auch zu.

Zuletzt hatten wir auch einen Artikel bemerkt, der davon ausgeht, dass es keinen dritten Hack-Versuch gab, sondern Sony die 2.500 Kundendaten aus Versehen selbst veröffentlichte, und außerdem hatten wir uns der Frage zugewandt, ob Sony „uns“ als seine Freunde betrachten kann oder eben nur als Kunden. Ansonsten gibt es, soweit wir wissen, keine verlässlichen News darüber, wann das PSN wieder online geht. Was uns nebenbei bemerkt in den drei Wochen auch aufgefallen ist – die Tatsache, dass das PSN down ist, scheint kaum kreatives Potenzial freizusetzen, weil es nur müde Witze gibt, keine Karikaturen und so gut wie überhaupt keine guten YouTube-Videos über den PSN-Ausfall.


Ähnliche Nachrichten