PlayStation Network: Datenklau soll laut britischen IT-Experten als warnendes Beispiel dienen

Alexander Trust, den 10. Mai 2011
PSN - Abbildung
PSN – Abbildung

IT-Experten können dem beispiellosen Datenklau der PSN-Nutzerdaten doch etwas Gutes abgewinnen. Sony soll nach dem PSN-Hack nun als warnendes Beispiel dienen, dass sensiblen Daten und deren Sicherung noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Das hilft betroffenen PS3- und PSP-Gamern freilich nicht.

Aufgrund eines „externen Angriffs“ hat Sony sein PlayStation Network am 20. April vom Netz genommen. In der Zwischenzeit wurde laut, dass zahlreiche sensible Kundendaten durch den PSN-Hack in fremde Hände gelangt sind. IT-Experten aus dem Videospiel- und Gaming-Bereich sehen laut dem britischen Branchen-Magazin MCV (engl.) in Sony ein warnendes Beispiel dafür, dass man nicht leichtfertig mit sensiblen User-Daten umgehen darf. Grundsätzlich sei der Weg der digitalen Distribution von Waren und Nachrichten ein guter und schneller Weg der Verbreitung, dennoch dürfe man nicht über die Sicherheitslücken hinwegsehen, die durch falsche Behandlung von Kunden- und Userdaten entstehen können, so die Experten.

GAME Geschäftsführer Ian Shepherd weist darauf hin, dass die Gaming-Industrie mehr Augenmerk auf die Sicherung der Kundendaten legen sollte: „The PSN breach illustrates that as gaming becomes more inter-connected, more multi-player, more digital (…). Subscription management, data security and all of those things come much to the fore. And that is something the games industry at large needs to take stock of and really give some thought to.“

Auch „Green Man Gaming“-Chef Paul Sulyok sieht die Verantwortung der Datensicherheit bei den Firmen, die Waren und Dienstleistungen im Internet anbieten: „In this day and age of global digital retailing, the holders of personal information have an absolute duty to protect that information – fail at your peril. If you do fail, you destroy your customers‘ trust and the whole deck of cards collapses.“

Andy Payne von Mastertronic sieht in Sonys Fall eine Warnung an alle, die auf dem digitalen Markt nach oben streben. Computerkriminalität wird wohl auch in der Zukunft ein Thema sein: „The hack experienced by Sony is a reflection of society itself. Whether criminally motivated or not, and I personally doubt it is, it is a wake up call. No walled gardens are ever 100 per cent secure, no matter what companies tell us. Digital distribution means products can be delivered quicker and cheaper but the same can be said about all data including bank details. Cyber crime is here to stay.“

Derzeit lässt sich noch nicht (mit Sicherheit) sagen, wann das PlayStation Network wieder online sein wird. Die Datensätze einiger Kunden, die nach dem PSN-Hack im Internet aufgetaucht sind, hat wohl Sony selbst zu verantworten. Sony überlegt derzeit, ein „Kopfgeld“ auf die Hacker auszusetzen, die den externen Angriff auf das PSN zu verantworten haben.


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