Test: Faery: Legends of Avalon – Fantasy-Rollenspiel für Windows PC

nj, den 30. Mai 2011
Faery: Legends of Avalon
Faery: Legends of Avalon

Für den PC und die XBox 360 gibt es jetzt ein neues Rollenspielabenteuer, das hierzulande von Peter Games im Auftrag von Focus Home verlegt wird: Faery entführt uns in die winzig kleine Welt der Elfen und Trolle, benannt nach dem altbekannten magischen Land Avalon. Wir haben uns in diese Welt gestürzt, um euch ein Review der PC-Version mit zu bringen.

Noch eher ihr mit dem Rollenspiel beginnt, könnt ihr in einem Charaktereditor Geschlecht und Aussehen eurer Elfe wählen. Dabei stehen euch viele Details in der Gestaltung des Gesichts zur Verfügung, genauso wie viele verschiedene, ausgeflippte Hautfarben. Eurer Fantasie sind erstmal keine Grenzen gesetzt. Faery erzählt von eurem Charakter, der aus dem „ewigen Schlaf“ von Oberelf Oberon aufgeweckt wird, um der magischen Welt große Dienste zu tun, denn die Magie verschwindet nach und nach aus den Köpfen der Menschen und damit aus der ganzen Welt. Eure Aufgabe ist es nun, ein Team aus Mitstreitern zu bilden und den Grund für das Unheil in der Elfenwelt zu finden.

Bleibt nett und hilfsbereit… oder nicht?

Die ersten Quests, die ihr erledigen müsst, sind äußerst zäh, genau wie die dazugehörigen, tonlosen Dialoge. Ihr müsst erstmal den Bewohnern auf eurer Heimatinsel kleinere Gefallen tun und gegen schwächliche Goblins kämpfen, um dann endlich in die erste Welt zu gelangen. Sei es, eine Buchseite aus dem Meer zu fischen oder eine Möwe mit einem Fisch von ihrem Nest weg zu locken. Wenn ihr mit den kunterbunten Bewohnern redet, habt ihr meist die Möglichkeit, unterschiedliche Antworten und Umgangsformen zu wählen. Seid ihr frech und ungehobelt und helft den schrägen Figuren nicht, helfen diese euch auch nicht; seid ihr stets freundlich, so spürt ihr das nicht nur bei den Avalonianern, sondern auch bei euren Helfern im Kampf. Der Verlauf der Story wird natürlich dadurch nicht hundertprozentig beeinflusst, aber es verschafft uns ein wenig mehr Spielraum. Manchmal hilft euch ein ruppiger Umgangston aber ebenso weiter, einigen Bewohnern Avalons scheint das zu gefallen. Umgekehrt könnt ihr diplomatisch manchen Kämpfen entgehen. Wenn euch die anderen Leute mögen und ihr euch ihre Geschichten anhört, erhaltet ihr zusätzliche Nebenquests, die ihr auf eurer langen Reise abarbeiten könnt.

Eine Gruppe von Helden

Eure Teamkollegen wechseln des Öfteren und ihr habt leider keine Möglichkeit, diese individuell zu trainieren. Dafür bekommt ihr immer wieder mit, wie deren Level und damit ihre Stärke steigt. Abhängig davon, ob euch die Leute mögen oder nicht, werden sie eure Gefährten. Mit eurer ersten Mitstreiterin Azielle beispielsweise, könnt ihr ruppig umspringen oder flirten. Steigt ihr auf die sensible Art des poetischen Trolls Bert nicht ein, mag dieser euch weniger und hat immer weniger Lust, eure Gruppe zu begleiten.

Fantasy wie aus dem Lehrbuch

Im Grunde macht Faery so gut wie alles richtig, um Fantasy- und RPG-Fans in seinen Bann zu ziehen: Ihr stattet euren Charakter nach und nach mit Rüstungen und Fähigkeiten aus, dabei gestaltet ihr sein Aussehen gleich mit, denn die Fähigkeiten schlagen sich wie bei Spore im Hinzufügen von Körperteilen wie Flügeln, Hörnern und Fühlern nieder. Die Welt und ihre Figuren sind zwar simpel, aber dafür liebevoll gestaltet. Darüber hinaus punktet das Elfenabenteuer mit seiner Bewegungsfreiheit in doppelter Hinsicht: Nicht nur, dass ihr durch eigene Entscheidungen den Spielfluss teilweise beeinflussen könnt, ihr seid nicht einmal an Wege gebunden – ihr seid schließlich ein Elf oder eine Elfe, und die können bekanntlch fliegen! Nicht ganz Open-Map, aber nahe dran, könnt ihr dann fliegen, wohin ihr wollt und die Gegend nach Schätzen oder Gegnern zum Farmen absuchen. Was mich aber wirklich beeindruckt hat ist, dass aus dem eher harmlosen Anfang, an dem ihr gegen ein paar Hornissen kämpfen müsst, die ein Dorf an einem Bäumchen bedrohen, rasch ein spektakuläres Abenteuer wird, mit unheimlichen Monstern und stellenweise recht schönen, optischen Effekten.

Betrete fremde Welten

Der Umfang von Faery ist überschaubar, aber nicht zu verachten! Ihr betretet durch die magischen Spiegel auf der Insel Avalon eine Baumwelt, ein Geisterschiff und eine Welt im Stil von Tausend und einer Nacht. Eure Spielzeit ist dabei inklusive Nebenaufgaben länger als man von einem solchen Titel erwarten könnte. Diese Nebenaufgaben verknüpfen die Welten miteinander, sodass ihr öfter in bereits betretene Level zurückkehren müsst – so muss ein umfangreiches Rollenspiel sein!

Schlussendlich wird uns ein klassisches, rundenbasiertes Kampfsystem à la Final Fantasy geboten, das uns allerdings nur die Grundparameter wie Angriff, Magie und Abwehr bietet. Doch durch eine steigende Anzahl an verfügbaren Aktionen (zunächst könnt ihr nur ein Mal angreifen, mit steigendem Level dann entsprechend öfter), werden die Kämpfe nicht langweilig und erfordern bei späteren Gegnern Strategie und trainierte Charaktere. Der Schwierigkeitsgrad bleibt dabei relativ gering, was daher perfekt für RPG-Einsteiger wäre.

Fazit

Faery: Legends Of Avalon ist kein Highend-Titel, kann sich aber als RPG für den PC oder als Download für die XBox 360 durchaus sehen lassen! Spieler bekommen es mit einer möglicherweise etwas kindisch gestalteten Welt zu tun, die aber viele Möglichkeiten für einen individuellen Spielverlauf bereithält. Stellenweise wird es zäh und das Ende ist leider wenig spektakulär. Dennoch sind wir positiv überrascht und geben grünes Licht für dieses kleine, magische Abenteuer.


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