iCloud: Musik-Streaming in Europa erst 2012?

mz, den 10. Juni 2011

Urheberrechtsprobleme sind oft ein Grund dafür, dass technisch bereits verfügbare Dienste erst sehr spät der breiten Masse zugänglich gemacht werden können. Im Fall der iTunes-Einbindung in die iCloud ist das nicht anders. So sollen die Streaming- und Matching-Funktionen zumindest in Großbritannien erst frühestens im zweiten Quartal 2012 verfügbar werden.

Nach der Aussage eines Sprechers der Performing Right Society, die auf der Insel die Rechte der Musikindustrie vertritt, seien die Gespräche mit Apple über die Einbindung der Werke in die iCloud in einer derart frühen Phase, dass die Einführung nicht früher als im April des kommenden Jahres wird stattfinden können.

Einer der Vizepräsidenten der Marktforschungsorganisation Forrester geht davon aus, dass die größten Plattenfirmen in Großbritannien ohnehin erst einmal abwarten wollen, wie sich die Dienste „iTunes in the Cloud“ und „iTunes Match“ auf die Verkaufszahlen auswirken werden, bevor man sich dort weitere Gedanken machen wird.

Übertragen kann man diese Nachricht auch auf Deutschland und den Rest von Europa. Die älteren mögen sich noch erinnern: 2003 mussten hierzulande die Musikfans über acht Monate warten, bis der iTunes Store seine Pforten endlich öffnete. Die Verfügbarkeit neuer Apple-Hardware stellt sich ja oft auch nicht anders dar. Nicht selten ist auch Steve Jobs gezwungen gewesen, seine so schlichten und perfektionistischen Keynotes mit völlig überladenen Folien zu verschandeln, die die verschiedenen Erscheinungstermine der neuen Produkte in aller Welt aufschlüsselten – und das nicht immer nur aufgrund von Produktionsverzögerungen. Gerade in der Musikbranche sind die rechtlichen Voraussetzungen oftmals sehr verschieden.


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