Test: Roxio Game Capture – Konsolenmitschnitte von PS3 und Xbox 360

Stefan Keller, den 8. Juli 2011
Roxio Game Capture Vorschaubild
Roxio Game Capture Vorschaubild

Spielen ist das Eine, doch wie viel schöner wäre es, wenn man andere Leute an seinem Spielspaß teilhaben lassen könnte? Für den PC gibt es da einige Tools, für Konsolen ist in der Regel Hardware nötig. Eine dieser Lösungen bietet Roxio mit dem Roxio Game Capture an, das wir für euch getestet haben. Die Erfahrungen haben wir im Review notiert.

Das Roxio Game Capture besteht zunächst einmal aus einem relativ übersichtlichen Kasten, der mit einem USB-Port an den PC angeschlossen wird. Grundsätzlich ist der Anschluss an einem Mac natürlich auch möglich, aber wegen fehlender Treiber kann man das Game Capture unter OS X nicht verwenden. Das ist insofern schade, als dass Roxio selbst auch andere Hardware anbietet, die durchaus mit Mac-Treibern ausgestattet wurde. Eventuell kann man da für die Zukunft noch auf Mac-Treiber hoffen. Was ebenfalls nicht funktioniert ist die Verwendung des Game Capture in einer Virtual Machine, hier hapert es vor allem deswegen, weil der Screengrabber auf DirectX aufsetzt und regen Gebrauch von der Schnittstelle macht. Der Kollege Trust, der das Gerät eigentlich zuerst testen wollte, konnte das also unter seiner Produktivumgebung, die in Form eines Mac Pro vorhanden ist, entsprechend nicht tun. Der Dualboot wäre eine Alternative, doch dann wäre das System des Kollegen quasi nur noch bedingt für den redaktionellen Einsatz präpariert gewesen.

Doch zurück zu meinem eigenen Test und weiter in der Betrachtung der Hardware. Das Game Captur hat außerdem zwei Anschlüsse für Komponentenkabel und Cinch. Diese sind notwendig, damit man gleichzeitig am PC aufnehmen und auf dem Fernseher spielen kann. Soweit zur Theorie, denn in der Praxis sieht es so aus, dass der Fernseher dafür auch tatsächlich mit Komponentenanschluss klar kommen muss. Des Weiteren sollte man diese Anschlussart ohnehin schon benutzen, denn es ist nur ein Komponentenkabel (nämlich das von Game Capture zum Fernseher) mitgeliefert. Da ich zum Spielen HDMI verwende und ansonsten an einem HD-Monitor daddele, blieb mir für den Test leider nichts anderes übrig, als mit dem Vorschaubild im Aufnahmeprogramm vorlieb zu nehmen. Wer ansonsten sowohl TV als auch Computer als auch Konsole an einem Bildschirm betreibt, sollte genügend Anschlüsse parat haben.

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Kein HD, kein Render-Chip

Wer dachte, dass Roxio Game Capture, ob der ausdrücklichen Eignung für PS3 und Xbox 360, mit HD-Auflösungen zurecht kommt, irrt. Aufgenommen wird lediglich schmalbandiges 480p der Xbox 360 oder 576p der PlayStation 3. Außerdem sollte euer PC einiges an Rechenleistung mitbringen, denn in Ermangelung eines Encodier-Chips muss die CPU diese Rechenleistung selbst übernehmen, und die Bildinformationen verarbeiten. Auswählbar sind immer „AVI“, WMV und DivX als Video-Codec. Mit DivX haben wir leider keine besonders guten Erfahrungen gemacht: Der Ton wurde gar nicht erst mitgezeichnet und das Bild war alles andere als synchronisiert. Mal lief es viel zu schnell, an anderen Stellen hat es geruckelt. Zugegebenermaßen ist unser Test-PC ziemlich nah am unteren Limit der Systemvoraussetzungen gebaut (Dual Core Opteron mit 2,25 GHz, 2 GB RAM, GeForce 7900 GT, Windows XP), aber bei WMV hatte uns Game Capture zumindest gewarnt, dass der PC dafür nicht geeignet sei. Also blieb als letztes noch das „AVI“-Format übrig, das offensichtlich unkomprimiert ist – 8 Minuten Video sind fast 2 GB groß. Zumindest ist hierbei das Bild synchron und der Ton vorhanden.

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Konfiguration tricky

Bei unserer Konstellation war die Konfiguration, vor allem auf der Xbox 360, nicht wirklich trivial. Die Xbox 360 bietet auf Komponentenkabel keinen Modus für 576p, weshalb ursprünglich das Bild nicht korrekt dargestellt wurde – das obere Fünftel des Bildes wurde am unteren Bildrand noch einmal gespiegelt. Erst die Einstellung im Programm auf NTSC_M brachte die Lösung. Bei der PlayStation 3 hingegen, die 576p ohne Weiteres unterstützt, war keine Änderung der Einstellung nötig.

Mitgelieferter Videoschnitt

Um die eigene Videospielkunst noch ins rechte Licht zu rücken, bringt Roxio mit Video Wave noch ein Editing-Tool mit, das vom Funktionsumfang und der allgemeinen Aufmachung iMovie ähnelt. Es lässt sich ohne große Vorkenntnisse bedienen und bietet die wichtigsten Funktionen, um die eigenen Mitschnitte zu verarbeiten. Nach erfolgter Bearbeitung können die Kunstwerke direkt an YouTube gesendet werden.

Fazit

Inzwischen sind die Preise für Roxio Game Capture gefallen – die anfängliche UVP von 129 Euro halten wir allerdings für deutlich überzogen. Wer keine zu großen Ansprüche stellt, oder gar (einen Hauch von) HD erwartet, dürfte damit relativ glücklich werden, insofern er es günstig ersteht und ohnehin vom Komponentenkabel Gebrauch macht. Im Artikel findet ihr eine Xbox-360-Demo mit GTA IV und eine Runde in NFS: Hot Pursuit auf der PS3.


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URS: 6,5 von 10
6,5