Driver: San Francisco – Demo angespielt, Tanner muss nicht in die Psychiatrie

Stefan Keller, den 18. August 2011

Heute ist die Multiplayer-Demo erschienen zu Driver: San Francisco, das Ubisoft als das Driver, das die Fans schon immer haben wollten ankündigte. Wir haben uns allerdings schon letzte Woche die Singleplayer-Demo auf der Xbox 360 angespielt und sagen euch, ob sie Lust auf mehr macht.

Es war einmal vor langer, langer Zeit, da entwickelte Reflections Interactive ein Spiel, das viele als ein Light-GTA in 3D gesehen haben: Driver. Das Spiel war vergleichsweise simpel: In einer von vier nachgebauten Städten muss Protagonist Tanner in seiner Funktion als Undercover-Polizist in vorgegebener Zeit von A nach B kommen und dabei Missionen erfüllen. Der namengebende Sachverhalt ist jener, dass Tanner ein besonders begabter Autofahrer ist. Was folgte, waren diverse Ableger, die sich allesamt selbst mehr oder weniger in den Schatten von der inzwischen in 3D erschienenen GTA-Serie stellten – was natürlich schief ging. Doch dann kam die GamesCom 2010 und Ubisoft kündigte, wie so oft, an, dass mit dem nächsten Teil alles besser wird und man sich zurück zu den Wurzeln bewege.

Kein GTA, sondern ein Driver

Man kauft der Demo von Driver durchaus ab, dass sie gar nicht erst versucht, aus Wasser Wein zu machen. Driver: San Francisco fühlt sich, zumindest in den drei spielbaren Missionen, an, wie eine gelungene Weiterentwicklung des Ur-Teils. Doch nicht alles ist so geblieben, wie es war. Nach einer Nahtoderfahrung gelingt es Tanner nun, sich in die Körper beliebiger NPCs in der Spielwelt zu versetzen und deren Kontrolle zu übernehmen. Dieses Feature heißt im Spiel „Shift“.

In der ersten Mission, „Beweise es“, müsst ihr eurem Partner Jones beweisen, dass ihr das wirklich könnt, denn jener glaubt es euch nicht und will euch am liebsten in die Klapsmühle bringen. Daher muss ein Raser gestoppt werden und zwar mit allerlei kuriosen Methoden; im Grunde muss er sich sogar selbst stoppen. Zunächst sollt ihr aber einen Auto-Transporter als Sprungschanze missbrauchen. Danach ein Polizeiauto rammen und die Cops abschütteln, und euch schließlich selbst stellen, indem ihr euch an einen Abschleppwagen hängt. Danach shiftet das Spiel selbstständig zurück in den Dodge Challenger von Tanner und Jones ist nach wie vor sprachlos, aber zufrieden.

Das Schnellshiften kommt in der Mission „Teamfarben“ zum Einsatz. Dort geht es um ein Straßenrennen, bei dem Tanner einem Vater-Tochter-Rennduo zum Doppelsieg verhelfen will. Mit Druck auf RB könnt ihr, ohne die Auswahl der NPCs, in den jeweils anderen Fahrer shiften. Die dritte Mission heißt „Aussteiger“. Tanner versucht hier, einen Noname zu pushen und ihn als Fahrer zu etablieren.

Zurück zu alten Tugenden

… und das in zweierlei Hinsicht: Nicht nur fühlen sich die drei spielbaren Missionen in der Demo von Driver: San Francisco an wie ein ordentliches Driver der alten Schule, auch technisch hat man sich auf die Grundsätze der „Next-Gen-Konsolen“ gestürzt. Die Grafik ist insgesamt stimmig und gut gelungen, vor allem aber begeistert die Framerate, die während aller drei Missionen bei konstanten 60 Bildern pro Sekunde lief. Die Cut-Scenes sehen dabei richtig toll aus. Leider zeigen sie auch, wo die Grenzen der aktuellen Konsolengeneration liegen, wenn sie aus der Spiele-Engine entstammen. Wir haben uns die Xbox-360-Version der Demo für euch angesehen.

Was uns erwartet

Nach jeder Mission verspricht ein Billboard, dass die fertige Version „demnächst“ mit über 200 Missionen auf die Gunst der Spieler wartet. Darin sind über 120 lizenzierte Autos zu sehen (und mit der Shift-Funktion auch zu fahren) auf mehr als 340 Kilometer in San Francisco. Dazu verspricht Ubisoft 19 Multiplayer-Modi mit Koop- und Ranglistenherausforderungen.

Erster Eindruck

Der erste Eindruck fällt äußerst positiv aus. Der Auszug der Atmosphäre ist durchaus cool, die Shift-Funktion ist interessant und Tanner darf endlich wieder Tanner sein. Wenn Ubisoft die Versprechen halten kann, erwartet uns ein toller Action-Racer, der mit kinoreifen Zwischensequenzen einiges zu bieten haben könnte. Auch technisch sind wir positiv überrascht worden: Die gute Grafik und die konstante Framerate zeigen, dass Ubisoft mit Driver: San Francisco auf keinen Fall etwas anbrennen lassen will. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Story hinreichend spannend, und die Missionen abwechslungsreich genug sind, um den Spieler über die Distanz zu motivieren. Die Demo allerdings macht ihre Sache richtig gut und macht Bock auf mehr. Auf viel mehr. Und seit heute gibt es dann ja auch den Multiplayer zum Probespielen.


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