iCloud und die Alternativen – Teil 5: Werkzeuge für iPhone & iPad

ar, den 23. Dezember 2011

In den letzten Wochen haben wir verschiedene Optionen vorgestellt, iCloud zu erweitern und verschiedene Funktionen aus MobileMe, die in der iCloud weggefallen sind, durch alternative Anbieter zu ersetzen. Im heutigen fünften Teil der Serie rund um iCloud widmen wir uns dem Zugriff auf die Wolke von iOS-Geräten aus.

Die Apps der Dienstanbieter für Datenspeicher

Die meisten Anbieter von Wolken-Speicher bringen auch gleich die passende App mit auf das iPhone und iPad. Einige der Anbieter sind auch direkt in diverse Anwendungen (etwa Office-Programme) als Speicherdienst integriert, doch dazu später ein wenig mehr. Die Anwendungen von Box.net und Dropbox ähneln sich sehr. In der linken, oberen Ecke residiert der Zugriff auf das Online-Verzeichnis, das in einer langen Liste geöffnet wird. Dort navigiert man durch die Verzeichnisse. Gewählte Objekte (Bilder, PDF, Texte) versucht die Anwendung selber dazustellen. Gelingt dies nicht, werden die Dokumente über „Öffnen mit“ an andere Programme übergeben. Beide ermöglichen zudem den direkten Versand des Dokumentlinks per E-Mail. Anders ist dagegen die SugarSync-App aufgebaut. Bedingt durch die Synchronisierungsstruktur werden in der App die einzelnen angemeldeten Geräte aufgeführt und außerdem die Verzeichnisse mit Spezialfunktion, also der magische Aktenkoffer und das Webarchiv. Dadurch lässt sich der Dokumentenbestand auch bei größeren Datenmengen recht gut überblicken. Zusätzlich findet man noch eine Abteilung „Fotos“ im Manager, der Zugriff auf die reinen Fotoordner bietet und diese in der typischen iOS-Fotogalerie-Ansicht zeigt. Sämtliche Elemente übergibt man per „Öffnen mit“ -Dialog an ansprechende, extreme Programme.

App-Vielfalt bei Foto-Diensten

Die Auswahl an Apps für die Fotodienste und hier im speziellen die besonders bekannten, wie etwa Flickr, ist schier unerschöpflich. Daher haben wir nur ein paar wenige herausgesucht, die empfehlenswert sind. Für Flickr gibt es eine offizielle App des Anbieters selber, die allerdings nur auf dem iPhone läuft. Sie ermöglicht eine einfache Verwaltung des eigenen Fotostreams und das hochladen von Fotos direkt von der Kamera oder der iPhone-Bibliothek. Deutlich mehr Komfort bietet FlickrStackr Explore und der kostenpflichtige Bruder FlickStackr, zumal beide auch das iPad bedienen, mit dem es erst richtig Spaß macht, Fotos zu betrachten. Die Explore Version schränkt die Anzeige von hochauflösenden Fotos auf 100 ein und bietet nicht alle Verwaltungsoptionen, wie sie die Vollversion enthält, die 1,59 Euro kostet. Für SmugMug existiert eine App des Anbieters , die aber auf das nötigste beschränkt ist. Es können mehrere Accounts eingegeben werden und zusätzlich andere User integriert werden (sofern die Alben freigegeben sind). So können die Fotos verschiedener Accounts durchforstet werden. Bei Bedarf kann man ganze Alben auf das iPad / iPhone herunter laden. Eine einfache Diashow ergänzt das Ganze. Sind weitergehende Funktionen gefragt, wechselt die App per Fingertip in den Browser auf die gerade ausgewählte Galerie. Deutlich mehr Komfort bietet die App SmugView, die für 2,39 Euro diverse zusätzliche Optionen bietet. Etwa eine Synchronisation zwischen dem iOS-Device und dem Online-Speicher, selbst konfigurierbare Diashows, Bildexporte und andere nützliche Kleinigkeiten. Anwender berichten von kleineren Problemen bei der Synchronisation in den Vorversionen, allerdings wird die App zügig weiterentwickelt, so dass allgemein feststellbare Probleme in den Griff zu kriegen sein sollten. Bei Zuspielern für Zenfolio sieht es dagegen dünner aus, dort existiert nur eine offizielle App. Dies ist allerdings nicht unbedingt ein Nachteil. Die Zenfolio-App ermöglicht nicht nur bequemes Ansehen des eigenen Portfolio, sondern bietet auch Verwaltungsfunktionen für die Bilder. Ob man nun die Bilder auf das iPad kopieren möchte, Fotos vom iPad hochladen muss, Links zu Bildern oder Galerien verschicken will oder seine Gruppen und Sammlungen verwalten möchte, mit der App gelingt dies, ohne einen Wechsel in den Browser. Für Picasa gibt es dagegen wieder eine ganze Reihe von Apps. Doch viele verärgern die Benutzer durch wenig Komfort, der auch noch bezahlt werden muss. Eine kostenlose, weil werbefinanzierte App ist Picasa iShowFoto HD Free. Die App ist aufgemacht wie eine Fotoalbum, bietet dabei sogar Zugriff auf mehrere Accounts, die sich auf der Startseite bequem auswählen lassen. Eine einfache Liste der Alben führt zu einer Übersicht der Fotos. In der Vollbildansicht lassen sich Bilder per Mail versenden oder auf dem Gerät speichern. Photobucket liefert ebenfalls eine App, die recht brauchbar ist. Man erreicht schnelle die eigenen Alben und kann Neue anlegen. In der Fotoansicht lassen sich diverse Links zur Integration in andere Dienste anzeigen oder die Bilder ins Clipboard oder auf das Gerät kopieren. In den Übersichten steht ebenfalls die Option zur Verfügung, einen Direktlink zu verschicken. Der Upload von Fotos aus der Bibliothek gelingt sehr einfach. Nur die Verwaltung inklusive dem Löschen von Fotos obliegt weiterhin der Weboberfläche.

Integration

Nicht immer benötigt man eine spezielle Anwendung, um auf Daten zuzugreifen. Vielen Anwendern dürfte es Unterwegs völlig reichen, wenn die Dokumente aus bestimmten Programmen einfach in der Wolke landen, um diese anschließend zu Hause ohne großen Aufwand bearbeiten zu können. Genau für diesen Zweck integrieren einige Anwendungen einen Zugang zu diverse Diensten, um Daten nicht nur auf dem iPad zu speichern, sondern gleich weiter zu verteilen. Besonders tun sich da Office-Programme hervor, bei denen der Wechsel zwischen stationärer und mobiler Bearbeitung ja seit längerem zum Alltag gehört. Die App Docs2Go bietet Zugang zu folgenden der vorgestellten Dienste: Box.net, Dropbox und SugarSync und zusätzlich noch zu iDisk und GoogleDocs. Smart Office bietet dagegen lediglich Zugriff auf Dropbox, integriert dies aber als ganz normalen Speicherplatz im Programm. Quickoffice Pro HD bietet Zugriff auf Dropbox, Box.net, SugarSync, MobileMe, aber auch unbekanntere, wie huddle, Catch oder die Office-Dienste Google Docs und Evernote. Für jeden Dienst wird jeweils ein Ordner angelegt, der wie interner Speicherplatz genutzt wird. Aber auch nahezu alle Grafik-Programme bieten direkten Zugriff zu Online-Diensten. In der Regel sind dies jedoch nur Facebook und Twitter, um die Fotos zu verbreiten. Allerdings steht bei vielen Flickr ebenfalls auf der Share-Liste, etwa bei Snapseed oder Camera +. Eine App, die dagegen direkt darauf zugeschnitten ist, mit diverse Fotoplattformen zu kommunizieren ist Quickpics Social, die gibt es zum Testen in einer Light-Version oder für 0,79 Euro in der Vollversion. Quickpics verbindet sich mit Flickr, Photobucket, Picasaweb, aber auch Facebook, Google, MySpace oder dem Videoportal YouTube. Für alle Anwender, die immer alles überall teilen wollen, sicher eine gute Wahl.

Fazit

Jeder der Dienstanbieter, sei es für die Datenhaltung oder für Online-Galerien, bietet auch eigene Apps für iOS an. Doch so unterschiedlich die Dienste in den Leistungen, so sehr unterscheiden sich auch die hauseigenen Apps. Während manche, wie etwa die SugarSync-App oder das Pendant von Zenfolio die meisten Funktionen der Dienste auch in der App und das recht übersichtlich präsentieren, sind andere deutlich sparsamer, etwa Dropbox oder SmugMug. Diese lassen anderen Anbietern entsprechend mehr Möglichkeiten sich zu entfalten. Allerdings liegt es sicher auch daran, dass diese beiden Dienste etwas bekannter sind, als die beiden zuvor genannten. Bisher ist es allerdings so, dass keines der speziellen Tools nahezu alle Dienste ansprechen kann. Hier liegen die Office-Apps vorne, die häufig eine ganze Reihe an Dienstleistern aus dem Datenbereich bedienen können.

Weitere Teile der Reihe iCloud und die Alternativen


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