Firefox 10.0 offiziell erschienen: Versteckter Vorwärts-Button, Addon-Kompatibilität, CSS-3D-Übergänge

Stefan Keller, den 1. Februar 2012

Die Mozilla Corporation hat Version 10 des freien Browsers Firefox veröffentlicht. Ein inzwischen nicht mehr lustiger Running-Gag ist die Frequenz, in der Mozilla neue Versionen veröffentlicht – die aber durch eine Neugestaltung der Release Notes beinahe noch alberner wurde, als sie ohnehin schon war. An Neuigkeiten gibt es ein paar kleinere Veränderungen an der grafischen Oberfläche, bei Addons, bei WebGL, 3D-Übergängen mit CSS und HTML5.

Am 21. Dezember ist Firefox 9 erschienen, jetzt Firefox 10. Seit Firefox 5 wurde der Programmierrhythmus umgestellt, sodass neue Versionen alle 6 bis 8 Wochen erscheinen und nur wenig Neuerungen mit sich bringen. Als neue Funktionen nennt Mozilla in den Release Notes, dass der Vorwärts-Button nun versteckt wird, wenn der Anwender nicht auf „Zurück“ geklickt hat. Weiterhin sollen die meisten Addons ohne Anpassung kompatibel sein und Anti-Aliasing wurde für WebGL hinzugefügt. Des Weiteren können sich Web-Entwickler auf die Unterstützung von 3D-Übergängen freuen, die mithilfe von CSS eingebunden wurden.

In die Kategorie HTML 5 steckt Mozilla neue APIs zum Thema Vollbilddarstellung. Gemeint ist aber nicht die OS-X-Lion-Funktion (die weiterhin auf sich warten lässt), sondern jene, die zum Entwickeln von Web-Apps gebraucht werden kann. Weiterhin wurde die Unterstützung für das -Element hinzugefügt, das sich um die bidirektionale Text-Isolation kümmert und auf entsprechende CSS-Eigenschaften hört.

Web-Entwickler dürfen sich freuen, dass weitere IndexedDB-APIs hinzugefügt wurden, um sich der Spezifikation weiter zu nähern. Ebenfalls wurde das Inspect-Tool verbessert, dort können nun CSS-Eigenschaften untersucht werden. Zuletzt vermeldet Mozilla noch behobene Bugs, einer davon betrifft nur Mac OS X; nachdem die neuste Java-Version installiert wurde, konnte es zu einem Absturz kommen, wenn man einen Tab schloss, der mit einem Java-Applet ausgestattet war. Außerdem war es unter gewissen Umständen möglich, dass der Browser beim Verschieben von Bookmarks abstürzte.

Fast genauso lang wie die Zusammenfassung der positiven Neuerungen sind die bekannten Fehler, die (noch) nicht behoben wurden. Auf die 10 Verbesserungen kommen 7 Fehler, die nach wie vor ein Problem darstellen. So haben einige Webseiten beispielsweise ein Problem damit, dass die Versionsnummer nun zweistellig ist. Wer auf einem Multi-User-System Firefox mit einem bereits verwendeten Profil zu starten versucht, wird einen Absturz erleben. Für einige Anwender wird das Scrollen in einem Googlemail-Fenster langsamer vonstatten gehen als es normalerweise wünschenswert wäre. Weiterhin kann es auf manchen Touch-Pads vorkommen, dass das vertikale Scrollen versagt. Die Unterstützung von Growl 1.3 (und neuer) hat es ebenfalls nicht in Firefox 10 geschafft, die Entwickler versprechen jedoch, dass dies in Firefox 11 behoben wird. Wer auf dem Mac Webseiten besucht, die ihre Videos per Silverlight einbinden, muss damit rechnen, dass sie nicht abgespielt werden, je nach Hardware.

Angesichts der langen (und kompletten) Liste der Änderungen erscheinen die Release Notes, die Mozilla beim ersten Start nach dem Update offenbart etwas schlecht ausbalanciert, rückt man sich mit den vielen „Known Issues“ in ein unnötig schlechtes Licht.

Firefox 10 ist ab sofort zu haben, wahlweise über die Auto-Update-Funktion (in den nächsten Tagen), den Updater in der Info-Box oder über die Mozilla-Webseite. Firefox 10 steht für Windows, Mac und Linux zum Download zur Verfügung und spricht verschiedene Sprachen, darunter auch Deutsch.


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