Ivy-Bridge-Macs: Neues Design, Retina-Displays und USB 3.0

Stefan Keller, den 15. Mai 2012

Falls die Gerüchteküche recht behält, steht 2012 bei Apple ganz im Zeichen des Retina-Displays. Das neue iPad sei nur der Anfang gewesen, bei der Mac-Fraktion soll es weitergehen. Allen voran sei das MacBook Pro zu nennen, aber nun gesellen sich laut Quellen von ABC News auch iMacs dazu.

Retina-Displays in Macs sind nicht unwahrscheinlich: Mit OS X 10.7 Lion, speziell mit dem letzten Update, und OS X 10.8 Mountain Lion werden die Software-technischen Grundlagen dafür geschaffen. Es fehlt lediglich die Hardware dafür. Aber das soll Apple mit dem nächsten Hardware-Update zu Ehren des Ivy-Bridge-Chip von Intel managen. Bezüglich MacBook Pro hat die Publikation 9to5mac Informationen aus „vertrauenswürdiger Quelle“ erhalten. Diese sollen bei den Zulieferern von Apple-Laptops verkehren und mit der Qualität der Komponenten für Prototypen vertraut sein.

Demnach sollen hochauflösende Bildschirme definitiv im nächsten Hardware-Upgrade der MacBook Pro zu finden sein. Die Quellen berichten davon, dass dies die wichtigste Mac-Innovation seit Jahren sei. Angeblich stellt Apple sich das so vor – und das wird aus Sprachvariablen in OS X Lion 10.7.4 und 10.8 Mountain Lion gelesen -, dass Software und Hardware mehrere Retina-Auflösungen unterstützen, sodass sich der Anwender den für ihn am besten geeigneten Kompromiss aus Bildschärfe und Lesbarkeit auswählen kann. Wenn das MacBook Pro in 15 Zoll also ein Panel von 3360×2100 Pixeln besitzt (2x 1680×1050), dann könnte sich der Anwender aussuchen, ob ihm nicht vielleicht auch die Retina-Version von 1440×900 ausreicht, um zwar ein hochaufgelöstes Bild zu haben, aber die Schriftgrößen nicht ganz so klein erscheinen zu lassen. Außerdem sollen die Auflösungseinstellungen keine Zahlen mehr anzeigen, sondern Wörter wie „Groß“, „Klein“ oder „Optimal“.

Bei ABC News hat Joanna Stern ebenfalls über Retina-Macs geschrieben. Hierbei wird klargestellt, dass MacBook Pro nicht die einzigen Geräte mit hochaufgelösten Displays werden sollen. Auch die iMac sollen ein besseres Panel bekommen. Bei Mac Rumors fragt man sich allerdings nach der technischen Machbarkeit und nach dem Sinn der Übung. Im Gegensatz zu mobilen Geräten sei es zumindest beim iMac so, dass der Bildschirm bei normalem Augenabstand bereits jetzt „Retina“ sei, man also keine Pixel mehr erkennen könne. Außerdem stelle ein Retina-Display, insofern es genauso gemacht wird wie bei iPhone und iPad, einen enormen Mehraufwand dar. Der 27-Zoll-Bildschirm des iMac müsste dann anstatt 2560×1440 ganze 5120×2880 Pixel fehlerfrei und gleichmäßig ausgeleuchtet auf die Mattscheibe bringen – bereits beim iPad sei die hohe Auflösung ein Problem gewesen, wie aus zahlreichen Berichten hervorging. David Barnard hat allerdings noch eine interessante Idee: Anstatt die Auflösung zu verdoppeln, könnte sich Apple überlegen, einen 27-Zoll-Bildschirm mit 3840×2400 Pixeln herzustellen – wer diese nutzen will, könne das tun, ansonsten könnte man einstellen, dass es sich um 1920×1200 mit HiDPI handelt.

Zurück zu den MacBook Pro: Über dessen Design können die Quellen von 9to5mac ebenfalls etwas sagen. Wie ein MacBook Air sollen die neuen MBP nicht aussehen, auch wenn viele das erwartet haben. Stattdessen soll sich das Design generell treu bleiben, das 15-Zoll-MacBook Pro soll etwa wie eine sehr dünne Ausgabe seines Vorgängers aussehen. Dennoch soll das Gehäuse robuster werden, als es seit 2008 ist. Außerdem wird ein Feature im MacBook Pro gestrichen: Das DVD-Laufwerk soll wegfallen. Außer der Tastatur soll nach Angaben der Quellen nichts an das MBA erinnern – und der Tastatur sieht man ihren Ursprung auch nur am Power-Knopf an, der anstelle des Eject-Buttons oben rechts angebracht ist. Zumindest die Prototypen haben keinen Ethernet-Anschluss und kein Firewire-Port.

USB 3.0 ist ebenfalls ein Thema, das bei Apple recht weit oben auf dem Wunschzettel zu stehen scheint. Während die Quellen von 9to5mac berichten, dass die Verbindungskabel des USB-Ports etwas anders aussehen als in vorherigen Modellen, ist im System OS X Lion 10.7.4 aufgefallen, dass Apple die Software auf die neue Schnittstelle vorbereitet hat. Hier finden sich Namen und Beschreibungen in Sprachvariablen, die auf USB 3.0 hindeuten. Intern wird die neue Schnittstelle als „Super-Speed“ von „High Speed“ und „Full Speed“ unterschieden. Dass Apple bis Ivy Bridge mit USB 3.0 gewartet hat, dürfte an der Chipsatz-Unterstützung seitens Intel liegen – bislang war ein zusätzlicher Chip nötig, um USB 3.0 zu implementieren, während ab Ivy Bridge der Chipsatz die Schnittstelle bereitstellt.

Weitere Informationen hat Bloomberg. Demnach gibt es einen Termin für die Vorstellung der neuen MacBook Pro. Die WWDC (Worldwide Developer Conference) ab 11. Juni soll Schauplatz der Vorstellung sein. Neben dem Retina-Display soll auch noch Flash-Speicher Einzug in die MBP halten, um die Startzeiten zu verkürzen und die Akkulaufzeit zu verlängern. Bleibt nur zu hoffen, dass die Laufzeiten wieder länger werden und nicht wie beim neuen iPad trotz größerer Batterie mal gerade gleich bleiben.

[via 9to5mac, Mac Rumors, Bloomberg]


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