Test: Heroes of Ruin

Redaktion Macnotes, den 25. Juni 2012
Nintendo 3DS
Nintendo 3DS

Einen Monat nachdem Diablo 3 die Herzen jedes Dungeon-Crawler-Fans erobert hatte, schicken Square Enix und Nintendo uns auf der mobilen Konsole auf die Jagd nach tollen Items. Mit Heroes of Ruin wagt man einen Spagat und möchte mit entsprechendem Charme überzeugen. Wir durften das Spiel auf Herz und Nieren prüfen und können euch im Test genau verraten, ob es mit Spielen wie Diablo mithalten kann, oder ob ihr lieber die Finger davon lasst.

Frieden muss her!

Ein böser Untergangskrieg herrscht nunmehr seit über 100 Jahren in der Welt von Veil, bis letztlich alles in Schutt und Asche liegt. Viele Herrscher und Anführer kämpfen um die einzelnen Länder und zerstörten so große Teile der ganzen Welt. Einmal stiegen die sogenannten Ruinlords auf – sehr mächtige Kreaturen – die schlussendlich den Frieden ins Land bringen konnten. Dabei teilten sie die Welt in Gebiete und Städte auf, wo immer nur einer regieren konnte. Einer davon war Lord Ataraxis, der in der Stadt Nexus herrscht.

Der Frieden hielt jedoch nicht allzu lange. Eines Tages wurde Ataraxis verflucht und in einen Tiefschlaf versetzt. Nun drohte erneut ein Krieg auszubrechen und die Welt schien wieder in Gefahr. So kommt ihr ins Spiel! König Marcus von Nexus bietet demjenigen einen sehr hohen Lohn an, der Ataraxis heilen kann. Gesagt, getan, wir spielen den Helden, doch bevor es so weit kommt, müssen wir uns für eine von vier Heldenklassen entscheiden.

Die Helden von Veil

Ganz serientypisch dürft ihr entscheiden, welchen Helden ihr nehmt. Dabei haben alle Klassen unterschiedliche Fähigkeiten:

  • Revolverheld: Wie man vielleicht schon vermuten kann, ist dieser Bursche eher für den Fernkampf gedacht. Ihr feuert aus der Distanz mit euren gewaltigen Wummen auf die Gegner und verteidigt euch mit Bomben. Aber wehe die Gegner kommen euch zu nahe.
  • Beschützer: Was der Beschützer für Heroes of Ruin ist, das ist der Mönch in Diablo. Er war einst ein edler Ritter, kann mit seinem Schwert super umgehen und kann sich im Notfall auch selbst heilen. Dies macht ihn zu einem sehr starken Verbündeten!
  • „Alchitektin“: Mithilfe ihrer starken Magie könnt ihr jeden noch so starken Gegner bezwingen. Sollte sie mal in die Enge getrieben werden, gibt es immer noch Alternativen, um schnell aus dem Kampfgeschehen flüchten zu können. Als Meister der Magie findet sie immer etwas Passendes zu jeder Situation!
  • Wüstling: Für euch ist Angriff die beste Verteidigung? Dann ist wohl der Wüstling am besten, denn der haut mit seinem Schwert alles um und ist trotzdem ziemlich agil. Mit ihm sollte man eigentlich immer an vorderster Front mitmischen!

Wie ihr seht, gibt es in Heroes of Ruin die typischen Klassen. In unserem Test haben wir uns hauptsächlich mit der „Alchitektin“ beschäftigt, allerdings haben wir auch die anderen Möglichkeiten kurz angespielt. Sehr erfreulich ist, dass sich wirklich alle höchst unterschiedlich spielen lassen, wodurch ein mehrmaliges durchzocken des Spiels ohnehin garantiert ist.

Das Höchstlevel für jeden Charakter liegt bei 30. Wer also schon einen „High-Level“-Char hat, kann natürlich auch jederzeit einen neuen anfangen. Bei der Erstellung eures Helden könnt ihr zwar nicht zwischen Männlein und Weiblein unterscheiden, aber sonst könnt ihr nahezu alles selbst erstellen (wie etwa Frisur, Haarfarbe etc.).

Auf zum Angriff!

Wenn ihr das Spiel startet, hat euer junger Held noch fast keine Fähigkeiten. Jeder hat einen Standardangriff und eine Abwehrmöglichkeit. Durch das Abschließen der Quests und das Töten von Monstern erhaltet ihr Erfahrungspunkte und steigt somit im Level auf. Nach und nach schaltet ihr so neue Fähigkeiten frei und könnt diese auf den Aktionstasten ablegen. Aber nicht nur neue Fähigkeiten sind wichtig, auch eure Ausrüstung, die ihr im Laufe der Zeit aufsammelt, ist maßgeblich. Eure Charakterattribute steigern sich dementsprechend. Es gibt auch in Heroes of Ruin nutzlose bis epische Gegenstände, die ihr einsammeln könnt. Ein kleines Manko an dieser Stelle ist, dass viele dieser Items und Rüstungsgegenstände so oft gedroppt werden, dass die Händler für Einkäufe eigentlich uninteressant werden.

Bevor ihr „sinnlos“ durch irgendwelche Gegenden streift, müsst ihr verschiedene Aufträge annehmen. Am unteren Bildschirm von der Konsole habt ihr stets eine Karte eingeblendet. Dort seht ihr auch mit einem „?“ Symbol, wer für euch einen Auftrag hat. Meist sind diese Quests aber ganz simpel gestrickt wie: „Besorge so und so viel Holz, besiege so und so viele Gegner oder finde Gegenstand X“. Allerdings darf man das nicht zum Nachteil werten, da man bei diesem Spiel versucht, dies immer sinnvoll mit der Story zu verstricken. Habt ihr eine Quest erledigt, geht’s vorwiegend zum Questgeber zurück (mit einem „!“ Symbol) und ihr bekommt eine angemessene Belohnung. Diese könnt ihr in eurem Inventar verwalten.

Übrigens, durch die zwei Bildschirme von der Nintendo 3DS Konsole habt ihr immer einen perfekten Zugriff auf Inventar, Missionen und euren Charakter. Man könnte meinen, dass die Konsole extra für solche Spiele konzipiert wurde. Das Ganze funktioniert hervorragend. Nie hat man das Gefühl, dass man etwas übersieht, alles ist da, wo es hingehört!

Gemeinsam sind wir stark!

Das Beste an dem Spiel ist der Multiplayer-Modus. Bevor ihr das Spiel startet, könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr lieber allein, mit Freunden oder öffentlich spielen wollt. Wie bei jedem anderen Dungeon Crawler auch, macht die Beutejagd mit Freunden am meisten Spaß. Wenn auch noch jeder eine andere Klasse spielt, dann kommt richtig Freude auf.

Spielt man das Spiel mit mehreren Freunden (maximal vier möglich), kann es zu Einbußen der Grafik kommen. Die Framerate geht deutlich runter und ab und an hängt das Spiel ein wenig. Lokal könnt ihr übrigens auch auf Jagd gehen, ihr müsst nicht zwingend über das Internet spielen. Das Spiel hat zudem einen Sprachchat eingebaut, der unserer Meinung nach super funktioniert und auch nicht wegzudenken ist!

Technik

Das Spiel sieht durchweg gut aus. Allerdings muss ich gestehen, dass mich der 3D-Effekt gestört hat. Er war keinesfalls unangenehm oder problematisch, allerdings sieht es ohne vielleicht besser aus. Da man ohnehin aus der Vogelperspektive spielt, ist eine räumliche Tiefe nicht unbedingt notwendig.

Die Gegenden sind größtenteils unterschiedlich, so kommt ihr zum Beispiel in einen Dschungel, vorbei an eisigen Ebenen bis hin zu düsteren Höhlen. Square Enix hat auf der kleinen Wunderkonsole definitiv ein sehr liebevolles und schönes Abenteuer kreiert, was auch soundtechnisch völlig überzeugen konnte. Besonders lobenswert war die deutsche Synchronisation, die nicht selten in Deutschland unter aller Sau ist!

Im Mehrspielermodus konnten wir leider ein paar „Hänger“ feststellen, besonders wenn man das Game zu viert spielt! Der Schwierigkeitsgrad ist auch teilweise zu einfach geraten und hätte im Laufe des Spiels angehoben werden können. Dennoch habt ihr eine immens hohe Spieldauer, da ihr immer wieder neue Gegenstände ergattern wollt. Hier ist definitiv Suchtpotenzial vorhanden.

Fazit

Sollen doch die PC-Freunde mit Diablo glücklich werden, ich leg mich lieber auf die Couch und versuche dort meinen Helden hochzuleveln. Heroes of Ruin ist eines der wenigen Spiele, das durchweg überzeugen können. Ihr bekommt für eure mobile Konsole einen ebenbürtigen Dungeon Crawler mit allem Drum und Dran geliefert. Die Steuerung, die Knöpfe und vor allem der Nutzen durch die zwei Bildschirme scheinen wie geschaffen für dieses Genre. Herzlichen Dank Square Enix und Nintendo für dieses herausragende Beispiel, dass man nicht nur immer billig kopieren muss, sondern auch eigene Ideen mit Bekanntem mischen kann.


Ähnliche Nachrichten

Testergebnis

URS: 7,8 von 10
7,8

Negatives

  • Ruckeln im Multiplayer zu viert