Seagate Pulsar 2 SSD vom alten Hasen

Alexander Trust, den 3. August 2012
Seagate Pulsar 2
Seagate Pulsar 2

Das Modell Pulsar 2 des renommierten Festplattenherstellers Seagate wird in vier verschiedenen Ausführungen angeboten, die sich in erster Linie durch die Speicherkapazität voneinander unterscheiden. Dabei fällt sofort auf, dass im Unterschied zu den meisten bekannten SSD-Modellen keine Zweier-Potenzen oder dem naheliegende Werte als Kapazitätsvarianten gewählt wurden, denn diese Solid State Disk kommt in Ausführungen à 100 GB, 200 GB, 400 GB sowie sage und schreibe 800 GB – einer der höchsten Werte auf dem Markt bislang. Die Seagate Pulsar 2 wendet sich in erster Linie an zahlungskräftige Firmenkunden, sind doch solche Speicherkapazitäten in aller Regel sehr teuer. Für den Consumer- bzw. Endkundenmarkt werden die Geräte wohl eher nicht verfügbar sein, Seagate plant derzeit keine Ausweitung des Vertriebs und beschränkt sich mit dieser Serie auf den professionellen Markt.

Endkunden gehen leer aus

Eigentlich schade, denn es gib sicherlich genügend zahlungskräftige Privatkunden, die die Kombination aus hoher Geschwindigkeit des Flashspeichers mit ausreichend Platz auf einem einzigen Datenträger zu schätzen wüssten und dementsprechend auch etwas tiefer in die Tasche greifen würden. So bleiben diesen Endkunden eben nur die Geräte anderer Hersteller, die sich bislang aber auch eher selten über die 512GB-Schallmauer zu trauen scheinen. Wir jedenfalls hätten uns gewünscht, 800GB in Form schnellen Flash-Speichers in unsere Heim-PCs einbauen zu können.

Bei solchen Kapazitäten wird natürlich auch bei einer SSD die Schnittstelle schnell zum Flaschenhals. Wie gut, dass die Seagate Pulsar 2 mit einer S-ATA-III-Schnittstelle mit maximal 6 Gbit/s ausgestattet ist, so dass so einer emsigen Datenschaufelei dank ordentlicher Daten-Geschwindigkeiten nichts im Wege steht. Dazu kommt, dass dieses nette Stück Hardware auch mit SAS für den Einbau in Server und RAID-Systeme versehen ist.

Zwar kommen die Flash-Festplatten auch in diesem Fall im gängigen 2.5-Zoll-Format, jedoch sind zumindest die Versionen mit 400GB und 800GB dank einer Bauhöhe von 15mm nicht für den Einbau in Notebooks geeignet. Die Varianten mit 100GB und 200GB hingegen lassen sich auch in Mobilcomputern verwenden, da sie im Gegensatz zu ihren großen Geschwistern nur 7mm dick sind.

Performance

Bleibt natürlich die spannendste aller Fragen in diesem Kontext: Wie steht es um die Geschwindigkeit dieser Kapazitäts-Riesen? Angeblich sollen die Platten „ganz vorne mit dabei“ sein – doch wenn es an die nüchternen Zahlen geht, spricht der Hersteller bei der Leserate von maximal 360 MB/s. Das ist nicht schlecht, doch gibt es deutlich schnellere Modelle auf dem Markt. Bei der Schreibrate hingegen gibt Seagate beeindruckende 300 MB/s an – hier merkt man, dass diese Solid State Drives vornehmlich für den Einsatz in Servern gedacht sind.

Leider sind derzeit noch keine Preise für das Kapazitätswunder bekanntgegeben worden. Es bleibt also abzuwarten, was Seagate für die zweite Generation der Pulsar-Serie veranschlagen wird. Sicher ist, dass die Geräte nicht unbedingt billig werden, zielen sie doch eher auf den Server-Markt, wo eher Leistung und Beständigkeit als ein günstiger Preis zählen. Besonders die 800GB-Variante dürfte vermutlich an der 1000€-Schallmauer kratzen, was selbst für eine aktuelle SSD schon recht teuer ist.

Erhältliche Größen

  • 100GB SSD
  • 200GB SSD
  • 400GB SSD
  • 800GB SSD

Erhältlicher Formfaktor

  • 2,5 Zoll

Offizielle Leistungsangabe

800 GB SAS 6Gb/s

  • Sequentielles LESEN: bis 600 MB/s
  • Sequentielles SCHREIBEN: bis 370 MB/s
  • Random 4K LESEN: 48 K IOPS
  • Random 4K SCHREIBEN: 15 K IOPS

400 GB SATA 6Gb/s

  • Sequentielles LESEN: bis 600 MB/s
  • Sequentielles SCHREIBEN: bis 370 MB/s
  • Random 4K LESEN: 40 K IOPS
  • Random 4K SCHREIBEN: 15 K IOPS

200 GB SATA 6Gb/s

  • Sequentielles LESEN: bis 600 MB/s
  • Sequentielles SCHREIBEN: bis 370 MB/s
  • Random 4K LESEN: 40 K IOPS
  • Random 4K SCHREIBEN: 15 K IOPS

100 GB SATA 6Gb/s

  • Sequentielles LESEN: bis 600 MB/s
  • Sequentielles SCHREIBEN: bis 370 MB/s
  • Random 4K LESEN: 40K IOPS
  • Random 4K SCHREIBEN: 12 K IOPS

Fazit

Ein Schnäppchen ist diese Hardware mit dem wohlklingenden Namen Seagate Pulsar 2 nicht. Dennoch bekommt man hier eine ganze Menge SSD fürs Geld. Dem Endanwender raten wir jedoch zu anderen Modellen, die eher auf den Consumer-Markt zielen und höhere Leseraten bieten.


Ähnliche Nachrichten

Testergebnis

URS: 6,7 von 10
6,7