Test: LittleBigPlanet Vita

Redaktion Macnotes, den 19. September 2012
LittleBigPlanet
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Die Säcke sind wieder los! Mit LittleBigPlanet Vita läutet Sony die nächste Spielewelle für die PlayStation Vita ein. In den nächsten Monaten erscheinen Top-Titel, wie etwa FIFA 13 oder Playstation All-Stars Battle Royale. Doch ein besonderer kleiner Sack stiehlt allen die Bühne. Die Rede ist natürlich von Sackboy! Wir konnten das Spiel schon im Voraus testen und waren begeistert!

Carnivalia ist traurig

In diesem Teil der LittleBigPlanet-Reihe muss Sackboy Freude nach Carnivalia bringen, denn der Puppenmeister hat sie gestohlen! Auf eurem Weg trefft ihr viele merkwürdige Kreaturen, wie einen traurigen Clown. Der behauptet, dass er fröhlich sei und mit leblosen Stofftieren redet. Auch trefft ihr einen verrückten Bastler, einen Möchtegern-Helden, und außerdem auf die Hohlen, die nicht nur hohl im Kopf sind, sondern auch böse und gemein. Mehr wollen wir euch nicht verraten.

Gewohnte Steuerung + neue Elemente = Magie!

Zur Steuerung mit den Tasten gibt es wenig zu sagen. LittleBigPlanet Vita spielt sich so wie die anderen Titel für PS3 und PS2. Mit der Rechteckstaste öffnet ihr das Menü, in dem ihr euren Charakter anpassen, dekorieren, auf eure Sticker zugreifen und das Level wiederholen könnt.

Am Anfang ist es schwer, sich zurechtzufinden, aber wenn man das Spiel mehrere Stunden spielt, kommt man problemlos klar. Mit dem linken Analog-Stick steuert ihr euren kleinen Sack und zieht mit ihm Kisten, um Hindernisse zu überwinden, oder schwingt zu einer neuen Plattform. Andere Tasten werden sonst selten gebraucht.

Es ist fast schon sinnfrei, hier die ganzen „alten“ Steuerungen zu erklären, deswegen kommen wir direkt zum Wichtigsten: Die neuen Steuerungsmöglichkeiten bieten euch viel mehr Möglichkeiten und lassen euch interaktiv in das Geschehen eingreifen. So ist es möglich, mit dem Front-Touchscreen Objekte zu bewegen und somit Aktionen in Gang zu bringen, oder ihr könnt mit dem Hintergrund spielen, indem ihr auf einem Klavier spielt oder ähnliche Spielereien. Das Wichtigste jedoch ist, dass man nun einfacher Levels erstellen, gestalten und verändern kann. Denn in der Zeit, in der man mit den ganzen Tasten mal eine Statue und ihre Eigenschaften erstellt hat, hat man mit dem Touchscreen schon das halbe Level zusammengesetzt.

Ähnlich verhält es sich mit dem Rear-Touchpad. Elemente, die das Fortschreiten im Level ermöglichen, müssen zwangsweise mit diesem Touchpad in die vorderste Ebene verfrachtet werden oder euer kleiner Sackling wird wie von einer magischen Hand durch das Level geführt. Bis man den Dreh jedoch raus hat, benötigt man 1–2 Versuche, da die Steuerung da manchmal etwas hakt.

Neben den Touchpads/-screens stellt auch das neue Gyro-Achsen-System einen wichtigen Teil der Steuerung dar. Jetzt könnt ihr euer System neigen und schwenken, sodass Kräne ihre Richtung ändern und euren kleinen Sack zur nächsten Plattform bringen, oder ihr könnt kleinere Sachen machen, wie unter anderem den Kopf eures Sackes in verschiedene Richtungen bewegen.

Auch die Kamera findet in Sackboys neuestem Abenteuer einen Einsatz. Dank ihr könnt ihr Gegenstände aus eurem Zimmer, aus eurem Badezimmer oder draußen von der Straße in das Spiel hereinbringen und neue Elemente erschaffen. Ein nettes Beispiel hat einer der ersten Trailer gebracht, in dem der Spieler eine Frau fotografiert hat und anschließend die Frisur heraus editiert hat, sodass der Haarschnitt als Beine fungieren konnten.

Sackboy goes Vita

Einen neuen Grafikstil besitzt der neueste Teil nicht, wieso auch? Die Vita-Version kann locker mit der Grafik der PS3 mithalten und das sieht man. Zwar ist nicht alles in HD, aber die mit Liebe erstellten Grafiken und Texturen sind auch als solche zu erkennen, also wieso sollte man sich beklagen?

Auch zum Sound ist nicht viel zu sagen: solide wie eh und je. Der Sound, insbesondere die Titelmusik, passt einfach zur verspielten Atmosphäre in Sackboys Welt. Außerdem gibt es eine komplette deutsche Sprachausgabe, was nicht selbstverständlich ist. Alles in allem erfüllt auch der neueste Teil das, was man von ihm im Vorfeld erwartet hat.

Das Meisterwerk Multiplayer

Das, was LittleBigPlanet wohl ausmacht, ist der Multiplayer und damit verbunden der Editor für eure Levels. Kreativität wird seit dem ersten Auftreten Sackboys großgeschrieben. Seither könnt ihr euren Sackling individualisieren mit den Items, die ihr auf eurem Abenteuer oder in den Community-Leveln findet. Ihr wollt ein Detektiv sein? Es gibt ein Kostüm. Ihr wollt eine Biene sein? Es gibt ein Kostüm!

Neben den vielen Kostümen und Gegenständen findet ihr auch Sticker, diese können euch im Level weiterhelfen, aber ihr könnt auch selbst Bilder mit der Kamera aufnehmen und diese zu Stickern machen. Doch das Prunkstück des Spiels ist der Editor. Fast alle eure Ideen können (mit etwas Übung und Geduld) im Editor realisiert werden. Das sieht man daran, dass schon vor dem offiziellen Release Minispiele wie Pacman, Super Mario Bros. oder sogar Slender spielbar sind. Getreu nach dem Motto „Play, Create, Share“ hält Sony alles, was das Unternehmen versprochen hat und noch mehr.

Ihr könnt euer eigenes Jump and Run erstellen und eure Levels miteinander verknüpfen, ihr könnt Filme selbst erstellen, ihr könnt viele absurde Dinge machen und vor allem könnt ihr fast unendlich viele Levels von anderen Sacklingen herunterladen und zocken. Das einzigartige LittleBigPlanet System erschafft Unmengen an Content und jeder ist Teil der Community.

Eine kleine Bedingung müsst ihr aber beachten: Ein Level zu erstellen geht nicht von jetzt auf gleich! Es gibt über 60 verschiedene Tutorials, die euch das System erklären. Für erfahrene Hobby-Bastler dürfte das kein Problem darstellen, aber als Anfänger, wie ich, ist man doch ein wenig überfordert. Deswegen haltet euch ran und lasst euch nicht unterkriegen von den vielen Möglichkeiten, denn je mehr ihr das System beherrscht, desto mehr könnt ihr auch damit machen.

Der Multiplayer-Modus wird in allen spielbaren Bereichen realisiert. So könnt ihr im Story-Modus bestimmte Passagen nur zu zweit erreichen. Jedoch ist hier kritisch zu sehen, dass man, wenn man kein 3G oder Internet hat, nicht an die dort vorhandenen Items herankommt. Doch das macht der kompetitive Modus wieder wett. Während ihr mit einem anderen Sack ein Level zusammen durchspielt, seht ihr, wie viel Punkte ihr habt und wie viel der Gegner hat. Da geht man doch viel motivierter an das Level heran, um möglichst viele Punkte selbst zu holen und den Gegner auszustechen. Frustrierend ist es erst dann, wenn man nicht bei einem Level mitmachen darf oder die Verbindung scheitert.

Fazit

LittleBigPlanet ist Kreativität, Spielspaß und ein Meisterwerk. Gerade nach dem berühmt-berüchtigten Sommerloch wird der Titel einschlagen und viele Leute zum Kauf animieren. Der fast unendliche Strom an Leveln, DLC und Kostümen macht das Spiel zu einem Must-Have. Wir können jedem, der den Titel nicht oder doch kennt, das Spiel uneingeschränkt empfehlen, ob jung oder alt, kreativ oder unkreativ. Wirklich jeder wird mit diesem Spiel Spaß haben.


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Testergebnis

URS: 8,6 von 10
8,6