Fitness-Apps #3: iPhone-Apps für den Outdoor-Sport

ar, den 14. April 2013
Fitness-Apps
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Wenn es um die Dokumentation von Outdoor-Sportarten geht, hat ein Hersteller aus Österreich die Nase ganz vorn und hält für viele Sportarten passende Apps bereit: die Runtastic GmbH aus Linz. Es gibt zu den guten Programmen des Herstellers jedoch einige interessante Alternativen.

Ski Tracks

Der Winter will sich in diesem Jahr nicht verziehen, selbst in den nördlichsten Skigebieten oberhalb der Main-Linie waren letztes Wochenende noch Ski- und Snowboard sehr gut die Devise. Beginnen wir daher mit einer wunderbaren App für Wintersport-Begeisterte: Ski Tracks. Zwar lassen sich Ski-Touren mit Apps für das Mountainbiking oder einfache GPS-Apps ebenfalls aufzeichnen, aber diese Spezial-App kommt mit den Besonderheiten des Skifahrens bestens zurecht. Sie registriert nicht nur die Strecken, sondern auch das Gefälle und kann so sehr exakt zwischen dem Liften und der tatsächlichen Abfahrt unterscheiden. Natürlich sollte man die App beenden, wenn man am Ende des Skitages ins Tal liftet, damit man nicht irrsinnige Geschwindigkeiten in seinem Logbuch wieder findet. Ski Tracks erfasst nahezu alle Daten: Höhen, Gefälle, Geschwindigkeiten, Strecken, Zeiten, Anzahl der Abfahrten und noch ein paar mehr. So kann man später zu Hause seinen Urlaub Revue passieren lassen. Hilfreich ist dabei die Karte, die selbstverständlich ebenfalls zur Verfügung steht, und alle Strecken noch einmal virtuell abfahren lassen kann. Es gibt verschiedene Optionen zur statistischen Aufarbeitung und man kann seinen Skitag auf Facebook veröffentlichen, oder den Lieben zu Hause per Mail schicken. Insgesamt eine tolle App, die den Skispaß aus dem Urlaub mit nach Hause nimmt. Trotz der tollen Features kostet Ski Tracks gerade einmal 0,89 Euro.

MotionX GPS

Zum gleichen Preis wie Ski Tracks, nämlich 0,89 Euro, erhält man MotionX GPS, einen Allround-Künstler, wenn es um das Thema GPS geht. Die App wird gerne zum Geocaching eingesetzt, auch wenn spezielle Werkzeuge dafür fehlen. Wir haben die App vor allem als Track-Recorder für das Fahrrad im Einsatz gehabt. Dabei zeichnet MotionX Geschwindigkeit, Strecke, Weg und auch die Höhendifferenz auf. Die Bedienung ist auf Grund großer Tasten sehr gut möglich und wenn man will, startet und stoppt die Anwendung die Aufzeichnung automatisch, inklusive eingelegter Pausen. Die Reaktionszeit dazu legt man zuvor in den Einstellungen fest. Selbst als Trainer kann man MotionX GPS nutzen, wenn man im Setup das „Voice-Coaching“ aktiviert. Dann teilt die App in regelmäßigen Abständen zurückgelegte Strecken und die Geschwindigkeit mit. Allerdings wird dann der Energieverbrauch noch einmal deutlich erhöht. Die Daten wertet die Anwendung entweder direkt aus und stellt Wege auf Kartenmaterial aus Bing dar, oder man sendet die Daten zum Beispiel an Facebook, wo Sie über Google-Maps eingebunden werden. Ein Versand an eine oder mehrere E-Mail-Adressen ist ebenfalls möglich, so dass man die GPX- oder KMZ-Daten auch in anderen Programmen nutzen kann.

Runtastic Apps

Von beinahe allen Runtastic Apps gibt es eine Free Version zum Appetit holen. Diese machen nicht nur neugierig, sondern ermöglichen einen ausführlichen Test, bevor man sich für den Kauf entscheidet. Für nicht ganz so engagierte Sportler reichen die kostenlosen Programme sogar oft schon für einfache Statistiken der eigenen sportlichen Aktivitäten aus. Ob man Wandern, Mountainbiken, Straßenradfahren oder Joggen will, für jede Sportart gibt es angepasste Apps. Bei fast allen Apps besteht zusätzlich die Möglichkeit, eine Sportart auszuwählen und so zeichnet man mit der Runtastic-App auch Radtouren auf oder registriert mit der Mountainbike-App seinen abendlichen Spaziergang mit dem Hund. Gerade die Fahrrad-Apps bieten aber mehr Anschlussoptionen als die Lauf-App. Alle Apps ermöglichen den Anschluss eines Herzfrequenz-Sensors. Die Rad-Apps ermöglichen zusätzlich den Anschluss von Sensoren für Trittfrequenz und Geschwindigkeit. Damit kann man die Trainingsüberwachung optimieren. Die freien Apps lassen sich durch In-App-Käufe erweitern, allerdings lohnt sich in der Regel der Kauf der Vollversionen, die zwischen 4,49 und 5,49 Euro kosten. Bei einigen Apps werden zusätzliche Trainingsprogramme angeboten. Die Steuerung ist durch einen großen Start-/Stopp-Button recht einfach, auch während man bereits läuft oder fährt. Die Anzeige ist groß und übersichtlich. Wollen mehrere Sportler gleichzeitig starten, hilft der Countdown-Timer. Runtastic verwendet zwei Arten von Karten, Online- und Offline-Karten. Sämtliche Strecken lassen sich dort gut nachvollziehen. Selbstverständlich lassen sich sämtliche Daten auf verschiedenen Wegen versenden. Etwas nervig bei den kostenlosen Apps ist allerdings die häufige Aufforderung, Updates zu erwerben beziehungsweise die App zu bewerten.

MapMyRide

Ein ähnliches Konzept, wie die Macher von Runtastic verfolgen auch die Entwickler bei MapMyFitness: Von den meisten Apps gibt es eine freie Version mit Werbeeinblendung und leicht geringerem Funktionsumfang, und jeweils eine Plus-Version zum Preis von 2,69 Euro. Bei MapMyFitness reicht das Spektrum vom Radfahren, über Joggen, Spazierengehen bis zum Wandern oder dem Gassigehen mit dem Hund. Wir haben MapMyRide unter die Lupe genommen, um eine gute Vergleichbarkeit mit dem Runtastic-Produkt zu ermöglichen. Ein großer Start-Button startet die Aufzeichnung. Bevor es endgültig losgeht, kann man noch einmal die Einstellungen überprüfen und anpassen. Dann zeichnet MapMyRide den Weg auf. In der Plus-Version kann man die Daten live ins Internet übertragen lassen, die kostenlose Version ermöglicht den Export der abgeschlossenen Dateien an Facebook oder Twitter. MapMyRide kann ebenfalls die Daten von verschiedenen Sensoren mit aufzeichnen. Ab 17,99 Euro pro Jahr gibt es eine MapMyFitness Mitgliedschaft, die neben dem Datenaustausch mit anderen Mitgliedern regelmäßige Trainingspläne beinhaltet. Die Plus-Versionen der Apps ermöglichen zudem ein Audio-Coaching, wie es bei Runtastic möglich ist. Insgesamt ist MapMyRide eine gute Alternative zu den Runtastic-Produkten. Die optische Aufmachung und Handhabung gefällt mir persönlich aber nicht ganz so gut.

Map My Tracks Outfront

Map My Tracks OutFront zeichnet ebenfalls alle Wege auf. Allerdings bietet die Software einige Features mehr im Zusammenhang mit der Community-Webseite. Das ist allerdings gleich der erste Kritikpunkt: Ohne eine Anmeldung funktioniert die App nicht, weder in der Gratis-, noch in der Bezahl-Version. Wer die App als Fahrradcomputer nutzen möchte, hat definitiv Probleme mit der kleinen Darstellung der Daten. Der meiste Platz wird für die Karte genutzt, wahlweise das gesamte Display. Daher eignet sich Map My Tracks eher als Navigationshilfe in fremden Umgebungen, zum Beispiel im Urlaub. Aufgezeichnete Touren versendet man wahlweise per E-Mail oder an Facebook- und Twitter-Accounts. Ein Abgleich mit der der Webseite ist manuell oder automatisch möglich, wobei es einem selber überlassen bleibt, ob die Daten nur für die persönliche Nutzung oder für alle sichtbar sein sollen. Ganz nett ist auf jeden Fall die Option, die Tour noch einmal virtuell auf der Karte abzuspielen und dies direkt innerhalb der App.

iBiker

Die Sport-Apps aus dem Hause iTMP Technology sind alle kostenlos, allerdings deren Möglichkeiten eingeschränkt, also quasi Test-Versionen. Zahlreiche Features müssen per In-App-Kauf zusätzlich erworben werden. Das Pro-Upgrade kostet dann zum Beispiel 6,99 Euro. Andere Varianten, sowie zusätzliche Trainingspläne sind ebenfalls im Angebot. Die App ist derzeit nicht lokalisiert, was aber im Allgemeinen wenig problematisch sein dürfte. Die Umstellung auf das metrische System ist möglich. Zwar gibt es bei iTMP spezialisierte Apps, wie eben iBiker, aber sämtliche Apps ermöglichen ganz bewusst den Einsatz in anderen Sportarten und bieten diese über das Menü auch an. iBiker versteht sich mit ANT+-Sensoren verschiedener Art und ermöglicht so eine komplette Aufzeichnung, allerdings muss man entweder die Sensorfreigabe erwerben oder das bereits erwähnte Komplettpaket. iBiker setzt voll auf Farbe, die Anzeigen sind sämtlich sehr farbig umgesetzt, überzeugen aber mit großen Schriften und die Übersicht ist Unterwegs sehr gut. Wenn die App mal in mehrere Sprachen übersetzt ist, wird sie sicher einige Liebhaber mehr finden, im Moment ist das sicher für den einen oder anderen Interessenten jedoch ein Hinderungsgrund sie zu kaufen.

Fazit

Der Markt im Bereich der Outdoor-Sportarten wird weitgehend von zwei Anbietern bestimmt: Dem sehr bekannten Runtastic und dem, zumindest vom Namen her, etwas weniger bekannten MapMyFitness. Beide bieten eine große Palette an Apps für verschiedene Sportarten und jeder kann mit den kostenlosen Programmversionen erst mal alles auf Herz und Nieren testen. Die Bedienung ist bei Runtastic ein klein wenig einfacher, besonders während der Aktivitäten, dafür punkten die MapMyFitness-Programme mit einem geringeren Energieverbrauch. Daher kann der Rat nur lauten: Am besten testet man einmal die jeweiligen kostenlosen Apps direkt gegeneinander, bevor man eine Kaufentscheidung fällt. SkiTracks ist für den Wintersport sicher die perfekte App, während sich MotionX GPS nicht unbedingt an Sportspezialisten richtet, seine Aufgabe darin aber dennoch erstaunlich gut meistert. Die anderen beiden Allround-Werkzeuge haben uns dagegen nicht sonderlich überzeugt.

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