Steve Ballmers Rücktritt kam plötzlicher als von Microsoft dargestellt

me, den 27. August 2013
Steve Ballmer
Steve Ballmer, Foto: Microsoft Sweden

Der Rücktritt von Steve Ballmer als CEO von Microsoft wurde als geplant und reibungslos kommuniziert. Es gibt allerdings Hinweise, dass der Abschied plötzlicher kam als ursprünglich dargestellt.

AllThingsD hat erfahren, dass der Rücktritt Steve Ballmers plötzlicher kam als von Microsoft dargestellt. Obwohl die Entscheidung zu gehen tatsächlich Ballmers eigene sei, hätte er nicht geplant gehabt so früh zu gehen. Erst im Juli wurden größere Umstrukturierungen im Konzern vorgenommen, an deren Planung Ballmer selbst stark beteiligt war.

Hat Bill Gates Trennung forciert?

Der Vorstand, zu dem auch Bill Gates gehört, haben die Entscheidung beschleunigt. Alle neun Vorstandsmitglieder seien sich einig: Je früher der Rücktritt stattfinden würde, desto besser. Die Unzufriedenheit bei Anteilseignern, rückläufige Geschäftszahlen und die Tatsache, dass Ballmer immer mehr zum Sündenbock geworden war, hätten den Gedanken befördert. In einem Brief über seine bevorstehende Verabschiedung soll Ballmer angegeben haben, dass er ursprünglich geplant hatte, noch etwas länger zu bleiben.

Gerüchten zufolge habe Bill Gates die Trennung forciert. Ballmers ausgebliebener Dank an Bill Gates soll den Verdacht erhärten. Auch Gates soll bei der Ankündigung der Entlassung Ballmers vermieden haben, dem Microsoft-CEO zu danken.

Hoher Wertverlust für Microsoft

Das Maß mit dem Steve Ballmer sich wahrscheinlich messen lassen muss, könnte ein hartes sein. Am Tag bevor er Microsoft übernahm, hatte das Unternehmen einen Marktwert von 600 Milliarden US-Dollar. Am Tag bevor er seinen Rücktritt bekannt gab, betrug der Wert weniger als 270 Milliarden US-Dollar. Allgemein herrscht die Meinung, dass Steve Ballmer während seiner Zeit als CEO mehrere kritische Trends in der Tech-Industrie verpasste, unter anderem den schnellen Anschluss zu Apples iPhone und iPad. Trotzdem gab es bis vor kurzem keine Hinweise auf einen Rücktritt. Im Gegenteil wurde Ballmer als zentral für den Umstrukturierungsplan gesehen, erst im Juli sah er sich selbst noch als Teil des Umschwungs.

Ballmer wie ausgewechselt

Vor der Entscheidung sei Ballmer voller Elan und Tatendrang in Meetings und Konferenzen aufgetreten. Nach der Bekanntgabe des Rücktritts sei er ungewöhnlich still und gedrückt gewesen.

ValueAct

Eine Rolle in der Entscheidung könnte außerdem die Investmentfirma ValueAct gespielt haben, die damit drohte einen Stimmrechtskampf durchzuführen. Das Unternehmen wolle nicht nur den Rücktritt Ballmers sondern einen aggressiven Aktienrückkauf und eine gesteigerte Dividendenausschüttung. Obendrein sei es das Ziel, einen Sitz im Vorstand zu besetzen.

Via AllThingsD, engl.


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