Autor:  Matze Fenn 02.09.2013, letztes Update: 22.04.2022
Wertung: 4.8

Lost Planet 3 im Test

Lost Planet 3 - Screenshot
Lost Planet 3 - Screenshot

Es ist wieder an der Zeit, raus in die eisige Kälte des Planeten E.D.N. III zu gehen. Denn Lost Planet 3 spielt noch vor dem ersten Teil, und das heißt, dass auf dem Planeten immer noch Eiszeit herrscht. Lost Planet 2 konnte schon nicht mehr an den ersten Teil heranreichen, schafft es nun der neueste Ableger mit dem neuen Entwickler Spark Unlimited?

Auf der Suche nach Wärme

Es geht also um den Mechaniker Jim Payton, der auf der Suche nach Arbeit die Erde samt Frau und Kind hinter sich lässt und zum Eisplaneten E.D.N. III fliegt. Dort arbeitet er fortan als Minenarbeiter für den Megakonzern Neo-Venus Construction (NEVEC) und hilft dabei, wertvolle Mineralien abzubauen und zurück zur Erde zu schicken. Dabei trifft er auf außerirdische Lebensformen namens Akriden, die schon aus den Vorgängern bekannt sind. Diese können klein bis haushoch gewachsen sein und sind feindlich gesinnt – die müssen also sterben.

Zu den Jobs eines Mechanikers gehört natürlich das Reparieren von Dingen. Und so muss man auch in den Missionen lebensnotwendige Einrichtungen reparieren oder Thermalstationen finden, welche die wertvolle Thermalenergie enthalten. Diese wird auch von toten Akriden übergelassen und dient als Währung auf dem Planeten, wird aber auch zum Betrieb der großen Station benötigt, auf der man wohnt.

Monster schnetzeln

Der Weg zu den Missionszielen wird permanent durch schwere Schneestürme und Akriden-Angriffe gefährdet. Bei den Akriden übrigens gilt wie gehabt: Weiche den Angriffen aus und schieß mit Standardwaffen auf die orangefarbenen Stellen. Diese Waffen fühlen sich außerdem etwas „leblos“ an, man hat kein Feedback beim Schießen. Man drückt, es kommt Mündungsfeuer, (kleines) Monster platzt. Den Waffen fehlt ein merkbarer Rückstoß. Und ob man dem großen Monster gerade Schaden zufügt, weiß man nicht genau, es kommt eben keine Reaktion.

Schutz gegen Stürme und Monster bietet der Mech, der gerade bei den fordernden Bosskämpfen gegen riesige Akriden sehr nützlich ist. Allerdings war dieser Mech nie für Kämpfe gedacht, sondern für Minenarbeiten und Reparaturen, ist also ein Arbeitsmech. Folglich hat dieser „nur“ einen Bohrer-Arm und einen Greifarm und keine richtigen Waffen. Der Mech sollte also regelmäßig verbessert werden, wodurch er mehr einstecken und sogar Combos lernen kann.

Einen Multiplayer-Modus gibt es auch, wobei dieser lediglich Standard-Modi wie Deathmatch, Capture-The-Flag und Horde bereithält. Kann man sich ab und zu reinziehen, muss man aber nicht. Der Coop-Modus von Lost Planet 2 wurde komplett gestrichen.

Wie sieht’s aus?

Grafisch ganz gut gelungen ist die eisige Planetenoberfläche. Und wenn die Sonne mal durch die Wolken durchblitzt und die Eislandschaft in ein orange-gelbes Licht taucht, wird man schon mal für einen Moment staunen. Leider muss man oft in dunkle Höhlen, in denen man die Texturen lieber nicht so genau betrachten sollte.

Sehr gut wiederum sehen die Zwischensequenzen sowie die Gesichtsanimationen der Charaktere aus, die zum größten Teil auch sehr professionell im Englischen synchronisiert sind. Spark Unlimited schien sich Mühe zu geben, viele unterschiedliche Nationalitäten inklusive Akzenten einzubauen, um das Kolonie-Feeling zu bestärken.

Fazit

Bei Lost Planet 3 scheint es sehr darauf anzukommen, ob man die Vorgänger gespielt hat. Wenn ja, wird man mit dem Spiel enttäuscht sein. Es wurde zwar versucht, wieder zu den Stärken des sehr guten ersten Teils zurückzukehren, es hat aber zum größten Teil nicht funktioniert. Die Story fesselt nicht, es gibt nur einen Mech und man verfällt nach einiger Zeit in eine Routine. Die unspektakulären Waffen tragen ihren Teil bei.

Wenn man noch keinen Lost Planet-Teil gespielt hat, kann man aber durchaus Gefallen an dem Titel finden. Die großen Monster sind immer noch beeindruckend, es gibt ein paar Passagen mit Horrorelementen à la Dead Space und die bedrückende Einsamkeit auf dem Planeten sowie die Enge des Mechs wird gut rübergebracht. Der Held Jim Payton ist sympathisch, denn er ist eben gar kein Held – und auch nicht der aalglatte Standard-Schönling wie in anderen Spielen – sondern nur ein Otto Normalmechaniker mit Vollbart, der seine Familie ernähren will.

Einen weiteren Teil hat die Lost Planet-Serie aber wirklich nicht nötig.

Diskussion zum Artikel
02.09.2013 um 16:16 Uhr. Manuela Mo

das wird bestimmt richrtig geil!!!

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