Autor:  Matze Fenn 07.10.2013, letztes Update: 01.05.2022
Wertung: 7.0

Shin Megami Tensei IV für 3DS im Test

Nintendo 3DS
Nintendo 3DS

Die Shin Megami Serie hat in Japan viele Anhänger für sich begeistern können. Nun kommt endlich eine leicht aufpolierte Version des Klassikers Soul Hackers aus der Subserie Devil Summoner nach Europa. Das Spiel wurde erstmals 1997 in Japan auf dem Sega Saturn und zwei Jahre später auf der PS1 veröffentlicht. Nun ist es für den 3DS erschienen. Doch wie spielt sich der 16 Jahre alte Titel? Ist er überhaupt noch zeitgerecht und kann ein alter JRPG Klassiker in der heutigen Zeit Fuß fassen? Im folgenden Review sollen diese Fragen beantworten werden.

Shin Megami Tensei

Der Plot von Soul Hackers spielt in Amami City. Das neueste Gimmick in dieser modernen Atmosphäre ist Paradigm X – das neue virtuelle Intranet der Stadt, durch das Nutzer sich auch bewegen können. Für die Beta-Phase der revolutionären Anwendung werden Tester durch eine Lotterie bestimmt.

Auch der namenlose Protagonist und seine Freundin Hitomi sind an der Teilnahme bei Paradigm X interessiert. Durch seine Hackerkenntnisse bei der kleinen Gruppe „Spookies“ kann sich der Protagonist mühelos in das System hacken und sich in die Liste der Teilnehmer eintragen lassen. Als er sich jedoch ausloggt, wird er von einer Stimme gewarnt, die sich ihm als Kinap vorstellt und ihm ein Wiedertreffen mit diesem ankündigt. Prompt wird er von seiner Schwester angerufen, die große Neuigkeiten parat hat und die Warnung schnell in Vergessenheit geraten lässt. Zuhause angekommen, entpuppt sich die tolle Nachricht als Nachricht für die Teilnahme an der Beta von Paradigm X.

Zeit zum Ausprobieren bleibt aber nicht, denn Spooky, der Anführer der „Spookies“, ruft alle Mitglieder zum neuen Hauptquartier im südlichen Parkhaus des Bezirks Shibahama. Der Protagonist und Hitomi gehen dem Aufruf natürlich sofort nach. Die beiden treffen als Erste auf Spooky in einem umgebauten Bus im neuen Hauptquartier. Spooky hat sogleich ein neues Gadget vorzuzeigen – einen Armcomputer, kurz COMP, in Form einer Pistole. Da der Anführer der „Spookies“ noch einigen Dingen nachgehen muss, bevor die übrigen Mitglieder eintreffen, werden Hitomi und der Protagonist mit der Betreuung des ominösen Geräts betraut.

Zum Zeitvertreib wird dabei Paradigm X getestet. Nach einer Einführung in die virtuelle Realität sowie etwas Sightseeing in der zugänglichen Hauptstraße und dem Theater mit vielen geplanten Attraktionen, erlebt der Protagonist vor dem Terminal zum Verlassen von Paradigm X eine große Überraschung. Nicht nur die Stimme von Kinap ist zu hören, auch die Gestalt eines Wolfs steht vor ihm. Erneut spricht Kinap Warnungen aus und schickt den Protagonisten auf eine Vision Quest – eine Reise zu den letzten Lebensmomenten eines Menschen. Der Mensch jener Quest stellt sich als Mann namens Urabe heraus, der das Bürogebäude von Algon NS, einer Abteilung der Zuständigen von Paradigm X, infiltriert, um ein Programm zu stehlen. Schließlich bekommen seine Gegenspieler Wind davon und er wird auf das Dach des Gebäudes gedrängt, wo er seinen COMP mit einem Passwort verschlüsselt und diesen dann in seinen letzten Momenten vom Dach wirft. Als der Protagonist erwacht, versucht er selbst das vorher gesehene Passwort in seinen COMP einzugeben – mit ungeahnten Folgen…

Das Spiel

Soul Hackers ist ein klassisches Dungeon Crawler Spiel. In gewohnter First Person Sicht schreitet man so in den Dungeons voran und wird per Zufall in Kämpfe verwickelt. Diese verlaufen rundenbasierend in denen Dämonen beschwört werden können,  die im Kampf Unterstützung bieten. Man kann sich maximal vier Dämonen zur Hilfe holen die einem je nach Loyalität entweder gehorchen oder ihren eigenen Willen durchsetzen.

Vor allem das Dämonen-Beschwörungssystem macht aus Soul Hackers ein sehr interessantes Spiel, denn man muss nicht zwingend gegen die Dämonen die einem im Laufe des Spiels erscheinen kämpfen, sondern man kann während den Kämpfen mit ihnen sprechen. Je nachdem wie die Laune der Dämonen darstellt, können sie dem Spieler Beitreten, Angreifen oder sogar Items schenken. Normalerweise ist das reden mit den Dämonen die einzige Möglichkeit sich Verstärkung fürs eigene Team zu sichern, allerdings wurde in der 3DS Version ein interessantes Feature eingebaut, welches vor allem am Anfang eine gute Hilfe darstellt.

Es ist möglich, sich durch die Streetpass Funktion des 3DS sich Coins zu verdienen. Diese Coins können in Soul Hunters  gegen D-Souls eingetauscht werden. Mit diesen D-Souls kann man sich  bei dem Dämonen Nemechi  Verstärkung fürs eigene Team besorgen. Allerdings muss man bei  fortschreitendem Spielverlauf den gutherzigen Nemechi mit den D-Souls aufleveln, damit dieser euch bessere Dämonen zum Rekrutieren anbieten können. Ein weiteres Feature stellt die Fusion der Dämonen dar. Mit dieser Fusion lassen sich aus zwei schwächere Dämonen zu einem mächtigeren kombinieren.

Die Steuerung

Die Steuerung wurde teilweise sehr gut portiert, allerdings lassen sich minimale Schwächen in dieser feststellen. Zum Beispiel wurde keine Möglichkeit eingebaut, die Bewegungssteuerung umzustellen. Das stellt vor allem für mich einen wichtigen Punkt dar, da ich mich vorzugsweise mit dem Analogpad fortbewegen möchte. Deshalb war das teilweise eine große Herausforderung vom Analog Pad zum Steuerkreuz zu wechseln.

Die Grafik, Synchronisation und mehr

Ja die Grafik, was lässt sich darüber sagen? Meiner Meinung nach spielt sich das Spiel trotz der alten Grafik doch recht gut. Man merkt zwar dass diese teilweise wirklich veraltet ist, aber da das Spiel nun einmal auf dem 3DS und nicht auf einem PC erschienen ist, reicht diese heutzutage immer noch aus. Außerdem würde eine komplett aufpolierte Grafik doch etwas den Charme dieses 16 Jahre alten Spiels nehmen.  Kommen wir nun zum nächsten Punkt, der Synchronisation. Diese stellt sich als wirklich herausragend dar. Die Stimmen klingen sehr authentisch und es macht wirklich Spaß, die Dialoge bis zum Ende anzuhören.

Allerdings ist das Spiel komplett auf Englisch. Englischkenntnisse sind vom Vorteil, da es nicht einmal deutsche Untertitel gibt.  Ein anderer Punkt auf den ich aufmerksam machen will ist der Soundtrack. Dieser gestaltet sich sehr ansprechend, da dieser den Spieler noch mehr in das Cyberpunk-Szenario der 90er Jahre befördert. Ob in Kämpfen oder in den Dungeon Arealen,  ist es immerzu ein Genuss der Musik zuzuhören.

Fazit

Obwohl die größte Fangemeinde der Shin Megami Reihe bisher außerhalb Europas gelegen hat, könnte Soul Hackers diese in Europa definitiv erhöhen. Soul Hackers stellt sich als gutes JRPG heraus obwohl es schon 16 Jahre auf dem Buckel hat. Es macht Spaß wenn man erfährt, dass solche alten Titel nach Europa portiert werden.

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