Autor:  Matze Fenn 19.10.2013, letztes Update: 04.05.2022
Wertung: 5.0

Armored Core: Verdict Day im Test

Armored Core: Verdict Day
Armored Core: Verdict Day

Armored Core wird nicht Vielen ein Begriff sein, dabei ist der neue Ableger bereits der 15. Teil der Serie vom japanischen Entwickler From Software und Nachfolger von Armored Core 5. Essenzieller Bestandteil ist immer der Kampf mit Mechs gegen andere Spieler übers Internet. Doch kann das Mech-Genre noch begeistern?

Armored Core – Hardcore

Von der Story ist nicht allzu viel bekannt. Man weiß nur, dass in der Zukunft drei Fraktionen global um knappe Ressourcen kämpfen, und zwar in Mechs. Diese Mechs werden „Armored Cores“ genannt und können vom Spieler umfangreich angepasst werden, z. B. mit vielen unterschiedlichen Waffen und Fähigkeiten. Abgesehen vom kleinen Kampf-Tutorial und der Kampagne spielt man in Verdict Day immer Online. Man wählt also eine der Fraktionen und tritt einem Team bei, unter dessen Wappen man dann gegen andere Teams antreten kann. Teams sind wie Gilden zu verstehen, diese bestehen also aus echten Menschen.

Wer noch einen Armored Core 5-Spielstand hat, kann diesen in Verdict Day übertragen und mit seinem hochgezüchteten Mech weitermachen. Das Spiel wird dadurch zwar leichter, dafür gibt es aber einen neuen Hardcore-Modus, der nach Abschluss der Kampagne freigeschaltet wird.

Was mach‘ ich hier?

Eine Problematik stellten wir schon beim ersten Starten fest: Wenn man noch nie ein Armored Core gespielt hat, versteht man nur Bahnhof. Die Menüs sind sehr schlicht gehalten und nichts wird erklärt. Nach einigem Herumprobieren findet man sich dann im Kernbereich des Spiels wieder, der Weltkarte. Diese gibt Übersicht darüber, welche Bereiche von welchen Fraktionen kontrolliert werden. Außerdem kann man hier Kämpfen beitreten.

Im Gegensatz zu früheren Ablegern der Serie sind die Server nun international, es können also Spieler weltweit miteinander und gegeneinander spielen und sind nicht mehr auf bestimmte Regionen der Welt beschränkt. Da außerhalb von Japan nicht besonders viele Spieler zu finden sind, ist dies eine sinnvolle Neuerung.

Komplexität im Kern

Die Stärken des Titels liegen eher im unsichtbaren, da die Grafik zwar überholt wirkt, das Gameplay seit 16 Jahren aber immer weiter verfeinert wurde. Außerdem gibt es über 100 neue Teile, die am Mech verbaut werden können. Per Tuning können Waffenstats verbessert werden, man muss diese also nicht unbedingt im Kampf aufleveln. Die Motivation, den ultimativen Mech zu bauen, ist wie in den Vorgängern auch hier zu finden.

Mit dem neuen „UNAC“ genannten System kann man außerdem CPU-kontrollierte Mechs erstellen, deren Verhalten in verschiedenen Situationen man bis in kleinste Detail bestimmen kann. Wer darauf keine Lust hat, kann auch aus vorgefertigten Bots wählen, die zuverlässig ihren Dienst verrichten.

Fazit

Armored Core: Verdict Day gehört zu einer dieser japanischen Hardcore-Spieleserien, die in Japan zwar sehr populär, im Rest der Welt aber fast unbekannt ist. Es verwundert schon ein wenig, warum es überhaupt international veröffentlicht wurde. Die einzige Zielgruppe hierzulande sind die Hardcore-Fans, die schon die früheren Teile gespielt haben.

Die Grafik ist angestaubt und das Spiel hilft einem nicht gerade dabei, sich als Einsteiger zurechtzufinden. Vielmehr fühlen wir uns ca. zehn Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt, als die MechWarrior-Reihe noch in aller Munde und auch im Westen erfolgreich war. Heutzutage werden wir aber von so vielen bombast-AAA-Titeln verwöhnt, dass ein Spiel wie Armored Core: Verdict Day leider in der Masse untergeht. Wir können uns also nur wiederholen: Fans werden es mögen, Neulinge werden abgeschreckt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zurück zum Testarchiv
Was sagst Du dazu?
Zugehörige Spiele

Aktuelle Nachrichten

Werbung