Autor:  Matze Fenn 24.11.2013, letztes Update: 09.05.2022
Wertung: 5.5

Deadfall Adventures im Test

Deadfall Adventures
Deadfall Adventures

Das Genre der Abenteuerspiele ist recht übersichtlich, wobei die bekanntesten Vertreter bereits Legenden am Videospielehimmel sind. Ein gewisser James Lee Quatermain versucht sich nun auf seinem Abenteuer zu behaupten und auch einen Platz unter den Sternen zu ergattern. Hat Deadfall Adventures eine Chance gegen Lara Croft und Nathan Drake? Das verrät euch unser Test.

Das Abenteuer beginnt

Deadfall Adventures ist im Grunde ein relativ einfach gestrickter Ego-Shooter der alten Schule, wenn da nicht der Action-Adventure-Anteil wäre. Als James Quatermain löst ihr Rätsel, umgeht Fallen, sucht Schätze und lasst euren menschlichen und übermenschlichen Feinden eure Zielgenauigkeit spüren.

Das Abenteuer spielt in den 30er Jahren und beginnt in Ägypten, zieht den Protagonisten und seine Begleitung in die Arktis und endet in Maya-Ruinen. Klassische aber eben auch sehr interessante Schauplätze für dieses Genre. Die Zeit ist natürlich auch perfekt ausgewählt um den Konflikt der Nazis, ihr habt richtig gelesen, Sowjets und Amerikanern als Storyelement zu nutzen. Wo Tomb Raider sehr ernst erzählt, Uncharted noch ein Augenzwinkern in petto hat, da nimmt sich Deadfall Adventures selbst in keinster Weise ernst und glänzt durch eine fast trashige B-Movie Story und teils aberwitzigen Dialogen.

Technik

Einen Wow-Effekt hat die Grafik schon auf ersten Screenshots hinterlassen und der überträgt sich auch auf das fertige Spiel. Sicherlich kann man nicht mit wesentlich teureren Produktionen mithalten, aber für die Größe des Projektes kann sich die Grafik durchaus sehen lassen. Die Mimik der Figuren wirkt in den Zwischensequenzen etwas hölzern, sonst sind diese aber recht unterhaltsam inszeniert.

Die Steuerung ist hingegen altbacken und fühlt sich etwas deplatziert an. Keinerlei Deckungssystem und das antiquierte Waffenhandling weisen deutlich darauf hin, dass nicht nur das Setting in der Vergangenheit liegt.

In manchen Situationen ist man leider gezwungen den Checkpoint neu zu starten. Grund kann entweder das Festsitzen in einer Ecke oder Felsformation oder das einkesseln durch Feinde sein. Beides unschöne Spielerfahrungen die bedauerlicherweise nicht selten vorkommen.

Gameplay

Die Vielzahl von Waffen ist nicht umsonst im Spiel enthalten: Kämpfe mit Schusswaffen sind ein wesentlicher Bestandteil des Spiels. Die Kämpfe sind zu Beginn noch interessant, nutzen sich aber schnell ab. Es gibt keine großen Neuerungen oder besonderen Feinde im Spielverlauf. Hingegen werden es einfach nur mehr Wellen, die in bester Call of Duty-Manier auf Quatermain gehetzt werden. Das wird recht schnell nervig, vor allem da der Schwierigkeitsgrad im letzten Drittel dadurch nochmals unangenehm ansteigt.

Schussgefechte werden in Deadfall Adventures mit Rätseleinlagen verbunden. Manchmal ist es ein recht einfaches Puzzle, andere Rätsel erfordern es ganze Räume zu erkunden und den nötigen Hinweis zu entschlüsseln. In letzteren Situationen fühlt man sich manchmal ein bisschen wie in einem dieser bockschweren Oldschool-Adventuren die es dem Spieler extra schwer machen. Wenigstens gibt es einen Notizblock der ein paar Hinweise enthält, auch wenn diese häufig etwas zu kryptisch dargestellt sind. Aber das hat natürlich auf der anderen Seite auch wieder etwas Abenteuerliches und hebt Deadfall Adventures von der Konkurrenz ab. Meist fehlt es den Rätseln an Tiefe und der Spieler hat das Gefühl eigentlich noch nicht fertig damit zu sein, wird aber sogleich in den nächsten Schusswechsel gedrängt.

Generell sind Hilfen eher selten vorhanden. Einsteigern wird es dadurch besonders schwer gemacht die richtigen Mittel zur Zielerreichung zu finden. Dadurch kann viel Frust entstehen und der Spieler wirft verzweifelt den Controller in die Ecke (dieses Statement basiert auf einer wahren Begebenheit).

Sound

Die Synchronsprecher sind sowohl im Original als auch im Deutschen passend ausgewählt. Mehr Charme versprüht aber das Original, da hier die herrliche Überzeichnung der Charaktere nochmal deutlicher wird. Vom tiefsten amerikanischen Akzent Quatermains, über den extrem vornehmen britischen Akzent seiner Begleiterin, bis hin zum fiesen Englisch der Nazis. Pulp at its best.

Musikalisch ist das Abenteuer großartig untermalt. Sehr passende und packende Musikstücke tragen zur Stimmung bei. Soundeffekte sind beispielsweise bei den Waffen meist etwas dünn, aber im Großen und Ganzen okay.

Fazit

Quatermains Abenteuer ist eine unterhaltsame Reise, die mit etwas mehr Polishing einen richtig guten Eindruck hätte hinterlassen können. So wirkt es an vielen Stellen unfertig und ist voraussichtlich leider nur ein Titel für echte Fans des Genres.

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