Unread für iPhone und iPad: Verkaufszahlen aufgedröselt

Alexander Trust, den 28. Juli 2014
Geld
Geld, Bild: CC0

Jared Sinclair hat einen Beitrag veröffentlicht, in dem er die Verkaufszahlen für seinen RSS-Reader Unread für iPhone und iPad aufdröselt. Er stellt dabei einige Behauptungen auf, wie z. B.: Der Einfluss von Bloggern auf Verkäufe sei mitunter größer als die prominente Vermarktung im App Store.

Jared Sinclair ist der Entwickler des RSS-Readers Unread. Das äußerst spartanische Tool tut genau das, was es soll, weshalb es einige Fans gibt, die damit ihre tägliche Lektüre von RSS-Feeds realisieren. Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich, der mit dem Design der App begann, gefolgt von deren Entwicklung und schließlich der Veröffentlichung im Februar 2014, lüftet Sinclair nun den Schleier um die Verkaufszahlen der App.

6 Thesen zum App Store

Sehr konkret stellt Sinclair dabei sechs Thesen in den Vordergrund, die seinen Erfahrungen entsprechen. Ob diese immer und von jedem reproduzierbar sind, bleibt offen.

  1. Der Markt für Bezahlapps ist kleiner als er wirkt.
  2. Berichterstattung bekannter Blogger kann zu mehr Verkäufen führen als prominente Werbung im App Store.
  3. Bezahl-Apps erzeugen keinen nachhaltigen Umsatz.
  4. Wer mit Bezahl-Apps verdienen will, muss in der ersten Woche einen Kassenschlager hinlegen.
  5. Eine App zum Einführungspreis anzubieten ist töricht, weil die Nachfrage nie größer sein wird als in dieser Phase.
  6. Nachhaltige Umsätze müssen über In-App-Käufe oder Abos realisiert werden.

Jared Sinclair bietet seine App Unread nicht als Universal-App an, sondern in zwei unterschiedlichen Versionen für iPhone oder iPad. Beide kosten derzeit jeweils 4,49 Euro.

Seit Juli 2013, als Sinclair mit dem Design von Unread begann, will er eigenen Angaben zufolge rund 60 bis 80 Stunden in der Woche in die App investiert haben. Im Februar wurde dann Version 1.0 veröffentlicht. D. h. er hat also ungefähr 2500 bis 3000 Arbeitsstunden investiert, und die Arbeit hörte danach nicht auf. Es folgten Stunden für Marketing und Support und natürlich die Wartung und Weiterentwicklung der App. Eine Auswertung von Github belegt Änderungen an der App fast stündlich und so gut wie ohne Pause. Natürlich habe sein Privatleben darunter gelitten, beschreibt Sinclair.

Viel Aufwand, wenig Ertrag

In der ersten Woche hat sich die Apple sehr gut verkauft und Sinclair in der Spitze $8,000 an einem Tag eingenommen. Doch das blieb nicht lange so, sondern der Umsatz sank rapide. In der zweiten Woche wurde die App im App Store prominent beworben. Das führte jedoch nicht zu einem erneuten Höhepunkt, sondern verlängerte nur den Fall. Bis zum heutigen Tag hat Sinclair mit der iPhone-Version von Unread insgesamt $32,000 Umsatz erzielt, die später veröffentlichte iPad-Version hat sein Juni weitere $10,200 Umsatz erzielt. Der Gesamtertrag liegt demnach bei $42,200.

Sinclair rechnet selbst vor, dass er als Selbständiger einen Steuersatz von 40 Prozent und Aufwendungen für die Krankenkasse abziehen muss, bleiben ihm $21,000 nach Steuern und Abgaben, oder $1,750, die er pro Monat bislang verdient hat.

Gemessen an dem Arbeitsaufwand, den er in Unread investiert hat, hat es sich für ihn unter dem Strich nicht gelohnt.


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