Tim Cook über Apples Versprechen von Privatsphäre

Alexander Trust, den 18. September 2014
Tim Cook
Tim Cook, Foto: Apple.

Tim Cook hat sich in einem offenen Brief an alle Apple-Kunden zum Thema Privatsphäre geäußert. Dabei verwendet Cook deutlich Worte, die man als Zeichen für mehr Transparenz werten könnte.

Das Schreiben Cooks kommt einer Forderung nach mehr Transparenz nach, die in der Folge der jüngsten Vorfälle online veröffentlichter Nacktbilder von Prominenten gestellt wurde. Zunehmend kritisiert wurde Apples Umgang mit den Daten von Nutzern. Der Hersteller aus Cupertino untersuchte den Vorfall, konnte bestätigen, dass keine Sicherheitslücke vorlag, versprach allerdings, dass man die Sicherheitsvorkehrungen dennoch zügig verbessern werde. Letztlich waren die Nacktbilder von Sammlern in Umlauf gebracht worden, die mittels Social-Engineering-Techniken und mit Hilfe diverser Entschlüsselungs-Tools die Backup-Dateien von iCloud-Backups geknackt hatten.

Welche Daten speichert Apple, und welche nicht?

Cook verspricht, dass Apple dem Nutzer unmittelbar mitteilt, wie man mit den Daten umgeht und in jedem Fall um Erlaubnis fragt, wenn man Daten geteilt haben möchte. Hat der Nutzer einmal zugestimmt, Daten mit Apple zu teilen, kann er diese Erlaubnis jederzeit widerrufen.

„We believe in telling you up front exactly what’s going to happen to your personal information and asking for your permission before you share it with us. And if you change your mind later, we make it easy to stop sharing with us. Every Apple product is designed around those principles. When we do ask to use your data, it’s to provide you with a better user experience.“
Tim Cook

Die Informationen auf der Sonderseite über Privatsphäre will Apple mindestens einmal jährlich aktualisieren und zudem, wenn Änderungen sich wegen Software-Updates ergeben, oder anderer besonderer Umstände.

Keine Zusammenarbeit mit Regierung

Cook stellt außerdem klar, dass Apple zu keiner Zeit mit Regierungen irgendwelcher Länder zusammengearbeitet hat, um ein Hintertürchen in irgendeinem der Produkte des Herstellers aus Cupertino einzurichten. Man habe den Institutionen zudem niemals Zugang zu den eigenen Servern erlaubt und werde dies in Zukunft nicht tun.

„Finally, I want to be absolutely clear that we have never worked with any government agency from any country to create a backdoor in any of our products or services. We have also never allowed access to our servers. And we never will.“
Tim Cook

Neue Verschlüsselung in iOS 8

Für Nutzer besonders interessant ist die Tatsache, dass Apple mit iOS 8 den Verschlüsselungsmechanismus der Daten auf den Geräten verändert hat. Die US-Gesetzgebung erlaubt es den Behörden, den Anbieter dazu aufzufordern, die Daten zu entschlüsseln, in Fällen, in denen der Verdacht besteht, dass die Daten zur Aufklärung von Verbrechen dienen könnten. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Anbieter dazu in der Lage ist. Bislang (bis iOS 7) hat Apple die entsprechenden Chiffrierungsschlüssel gespeichert. Mit iOS 8 speichert Apple diese Schlüssel nicht mehr länger.

„For all devices running iOS 8.0 and later versions, Apple will no longer be performing iOS data extractions as the data sought will be encrypted and Apple will not possess the encryption key.“
Tim Cook

Wollten die Behörden Zugriff auf die Daten haben, müssten sie selbst entsprechende Methoden entwickeln und/oder anwenden, um die Daten zu dechiffrieren.


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