Computer von Sony Pictures weltweit gehackt

Alexander Trust, den 25. November 2014
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Computer in Büros der Filmfirma Sony Pictures in New York und anderswo auf dem Globus sollen gehackt worden sein. Dies berichten übereinstimmend mehrere Medien. Die Hacker sollen Sony ein Ultimatum gesetzt haben, um Forderungen nachzukommen, ansonsten würde man entwendete Informationen weltweit veröffentlichen.

Sony Pictures sieht sich offenbar derzeit einer Erpressung gegenüber. Eine Hacker-Gruppierung namens #GOP soll Büro-Computer der Filmfirma manipuliert haben. So hinterließ man Hinweise, man habe Daten entwendet und würde diese veröffentlichen. Man habe Sony bereits gewarnt und werde die Betriebsgeheimnisse notfalls der ganzen Welt zukommen lassen, wenn das Unternehmen nicht Folge leiste.

Sowohl Deadline, als auch der Hollywood Reporter und Variety berichten übereinstimmend von Hacks auf Büro-Computern, auf denen man die folgende Drohung hinterließ:

„We already warned you, and this is just a beginning. We continue till our request be met. We’ve obtained all of your internal data including your secrets and top secrets. If you don’t obey us, we’ll release the data shown below to the world.“
#GOP

Erpressung durch Hacker?

Die Hacker wollten die geheimen Informationen bis spätestens am 24. November um 11 PM GMT veröffentlicht haben, also Mitternacht unserer Zeit. Der Hinweis auf die Greenwich Mean Time lässt den Schluss zu, dass die Hackergruppe womöglich aus Großbritannien heraus agiert. Als 2011 das PlayStation Network gehackt wurde, wurden bei den späteren Untersuchungen ebenfalls Verhaftungen in Großbritannien vorgenommen, die vor allem jugendliche Hacker zum Ziel hatten. Ob ein Teil dieser auch für den PSN-Hack verantwortlich waren, wurde nicht vollständig aufgeklärt. Noch 2014 sah sich Sony einigen Folgen dieses Hacks ausgesetzt.

Firmen-Computer lahmgelegt

#GOP ließ auf den Bildschirmen der Sony-Pictures-Computer die zitierte Nachricht zurück. Außerdem fanden sich darunter eine Reihe von URLs, die jeweils auf eine „SPEData.zip“-Datei verweisen. Seit Mitternacht steht diese Datei auf gleich fünf Mirrors zum Download. Sie ist rund 200 MByte groß. Unklar ist, welche Inhalte sich darin befinden, da die Spiegel-Server allesamt nicht verfgübar scheinen.

Laut Deadline seien die Firmen-Computer von Sony Pictures vollkommen ohne Funktion. Die Mitarbeiter können sich derweil überhaupt nicht mehr an ihre Arbeit begeben. Internet E-Mails können und sollen nicht mehr verschickt werden. Im Büro von Sony Pictures in New York seien alle Rechner abgeschaltet worden, und IT-Forensiker würden sie untersuchen. Mitarbeiter wurden laut Variety dazu angehalten, ihre Computer abzustellen und den Wi-Fi-Zugang auf allen Mobile Devices zu deaktivieren.

Es wird darüber spekuliert, dass Sony Tage oder sogar Wochen brauchen könnte, bis man wieder in der Lage sei, normal zu arbeiten.

Twitter-Accounts ebenfalls manipuliert

Neben dem Zugang zu Bürocomputern wurden außerdem eine Reihe von offiziellen Sony-Twitter-Accounts in Mitleidenschaft gezogen. Offenbar war es den Hackern möglich, Login und Passwörter der Mitarbeiter ausfindig zu machen oder zu erraten. Belegt sind Manipulationen der Accounts @StompTheYardDVD, @StarTroopMovie und @SoulSurferMovie. Überall wurde von den Hackern die gleiche Botschaft veröffentlicht: Ein Bild mit dem Schriftzug „Hacked by #GOP“ mit der Nachricht:

„You the criminals including Michael Lynton will surely go to hell. Nobody can help you.“
#GOP

Zu Deutsch: Ihr Kriminellen, inklusive Michael Lynton, werden sicher zur Hölle fahren. Niemand kann euch helfen. Was mit der Botschaft ausgedrückt werden soll, ist nicht bekannt. Michael Mark Lynton ist derzeit der Geschäftsführer von Sony Entertainment, sowie Vorstandsmitglied und Geschäftsführer von Sony Pictures Entertainment.

Laut Bloomberg handelt es sich bei GOP um die „Guardians of Peace“, also die Wächter des Friedens. Was die Hacker im Schilde führen, ist bislang nicht bekannt.


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