Apple Music hat hunderte Kuratoren

Alexander Trust, den 7. August 2015
Apple Music auf dem iPhone 6
Apple Music auf dem iPhone 6

Jimmy Iovine hat in einem Interview verraten, dass Apple hunderte Kuratoren beschäftigt, die individualisierte Wiedergabelisten für Apple Music zusammenstellen.

Mit menschlichen Kuratoren wolle man sich von der Konkurrenz abheben, so Iovine gegenüber dem London Evening Standard. Die Konkurrenz böte lediglich „sterile“ Tools an, die gefüttert würden durch Algorithmen. Zu den Kuratoren zählen auch einige namhaftere Personen, wie der Radiomoderator Zane Lowe, der auf Beats 1 moderiert, und den Apple von der BBC abgeworben hatte. Es sei nicht einfach gewesen, Lowe davon zu überzeugen, von London nach Los Angeles zu ziehen. Doch er habe Lowes Wert erkannt.

Iovine gab außerdem zu verstehen, dass Apple nicht Spotify, Rdio oder Tidal als Konkurrenz auffasse, sondern andere Formen von Unterhaltung.

Die Causa Swift

Der ehemalige CEO von Beats Music verriet im Interview außerdem, wie man mit dem offenen Brief von Taylor Swift umgegangen sei, die Apple Music offen kritisiert hatte. Anfangs wollte die Plattform in der Probephase keine Tantieme an unabhängige Künstler zahlen, überlegte es sich jedoch schnell anders.

Eddy Cue soll bei Iovine angerufen haben und den Brief von Swift als „Last“ (engl. drag) beschrieben haben. Iovine habe zunächst angenommen, dass Swift nicht vollständig über Apple Music Bescheid wisse. Dann wurde er von Cue gebeten, sich bei Scott Borchetta zu melden, dem Vorstand von Taylor Swifts Plattenfirma. Er rief also bei Borchetta an, rief Cue zurück. Dann riefen Cook und Cue ihn abermals an und alle zusammen entschieden sie, dass man wolle, dass sich Künstler bei Apple Music wohlfühlen sollen, also entschied man den Wechsel in der Strategie.


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