FBI kämpft weiter für unsichere Verschlüsselung

Marco Jahn, den 12. Mai 2016
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Zumindest in den USA ist die Diskussion um verschlüsselte Smartphones noch nicht beendet. Davon geht jedenfalls der FBI-Direktor James Comey aus. Verschlüsselte Smartphones stehen der Arbeit der Ermittlungsbehörden im Weg, so der FBI-Chef.

Terroristen verlassen sich auf Verschlüsselung

Wie Comey Reuters mitteilte, könne man die Diskussion um verschlüsselte Smartphones nicht ruhen lassen, solange terroristische Vereinigungen wie ISIS sie nutzen. Man müsse hierbei die nationale Sicherheit gegen die Privatsphäre des Einzelnen abwägen und daraus seine Schlüsse ziehen.

Comey war vermehrt in den Medien, nachdem im Dezember eine Schießerei im kalifornischen San Bernardino stattgefunden hat. Das noch intakte iPhone 5c des Täters konnte das FBI nicht entschlüsseln. Apple weigerte sich, bei der Entschlüsselung zu helfen. Das FBI hat schließlich eine „Methode“ von einem Hacker angekauft, mit der das Auslesen der Daten gelang. Wie genau das funktioniert, verrät das FBI nicht.

FBI-Technik funktioniert nur auf wenigen Geräten

Das angewandte Verfahren ist aber nicht universell. Die Ermittlungsbehörden monieren, dass die konkrete „Methode“ nur auf ganz wenigen Handys funktioniert. Seit Oktober soll das FBI fast 4000 Smartphones im Rahmen von Ermittlungen untersucht haben, etwa 500 davon konnten wegen Verschlüsselungstechnologien nicht ausgelesen werden.

Aber nicht nur das Smartphone an sich steht im Fokus der angestrebten Diskussionen. Auch Messenger-Apps wie WhatsApp machen den Behörden das Leben zunehmend schwer. WhatsApp setzt seit kurzem eine Verschlüsselung ein, die nur zwischen den Nutzern des Dienstes entschlüsselt werden kann – und auch das habe die Arbeit schon erschwert, so Comey.


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