FBI zahlte fast eine Million für iPhone-Hack

Jonny Random, den 9. Mai 2017
Sicherheit in den USA
Sicherheit in den USA, Bild: CC0

Das FBI hat angeblich eine knappe Million für die Entsperrung eines iPhones eines Terroristen ausgegeben, auf dem sich schlussendlich nichts fallrelevantes gefunden hat. Neuere Modelle als das iPhone 5c, um das es sich seiner Zeit handelte, sind für den betreffenden Hack indes wohl nicht mehr anfällig.

Bereits länger gilt es als sicher, dass das amerikanische FBI einst einen Hack erworben hat, den es benutzte, um Smartphones von Apple zu entsperren. Konkret ging es um ein iPhone 5c, das dem sogenannten San Bernadino-Schützen gehört hatte. Die Bundesbehörde soll den Angriff vom  israelischen Sicherheitsunternehmen Cellebrite erworben haben, das auch heute noch Hacks für iPhones und andere Smartphones entwickelt.

Laut Agenturberichten soll das FBI einst rund 900.000 Dollar für den Code gezahlt haben, diese Zahl nannte zumindest US-Senatorin Dianne Feinstein in einer Unterredung. Es war zunächst ein teurer Kauf, die Auslesung erbrachte nämlich keine relevanten Ergebnisse, wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass es sich um das Diensthandy des Attentäters handelte. Zudem taugte dieser  spezielle Hack wohl nur für das iPhone 5c, das noch mit 32-Bit-CPU und ohne Secure Element kam.

Manöver im Kryptokrieg

Heute mehren sich indes die Stimmen, die unterstellen, die 900.000 Dollar seien mehr als Investition in die Aushöhlung von Verschlüsselungsverfahren zu sehen. Das FBI hatte sich einen intensiven Schlagabtausch mit Apple geliefert. Die Behörde verlangte von Cupertino, dass es beschlagnahmte iPhones entsperren soll. Alternativ wurde die Implementierung einer Hintertür in iOS und andere Softwareprodukte gefordert. Apple weigerte sich indes und bekam dabei reichlich Unterstützung durch zahlreiche US-Tech-Konzerne. Der Konflikt schläft derzeit, ist jedoch keineswegs ausgestanden. Auch Sicherheitsbehörden anderer Länder, darunter Großbritanniens und Frankreichs, sprachen sich offen für die staatlich verordnete Schwächung von Verschlüsselungsverfahren aus.


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