Spotify strebt an die Börse, trotz weiter steigender Verluste

Jonny Random, den 4. März 2018
Logo von Spotify
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Spotify strebt an die Börse: Die Anteilsscheine werden von Privatanlegern aber zunächst nicht handelbar sein. Der Streamingdienst möchte mit der Ausgabe rund eine Milliarde Dollar frisches Kapital einsammeln. Das Unternehmen hat zuletzt aber nicht nur den Umsatz, sondern auch den Jahresverlust gesteigert.

Der Musikstreamingdienst Spotify treibt seinen Börsengang voran: Wie das Unternehmen unlängst ankündigte, möchte man mit der Ausgabe der Anteilsscheine rund eine Milliarde Dollar einsammeln, als reine Kapitalbeschaffungsmaßnahme soll der Schritt aber nicht verstanden werden.

Der Börsengang weist einige Besonderheiten auf: Zunächst wird das Papier nicht für private Anleger gehandelt werden können, die Ausgabe erfolgt nicht öffentlich.

Zeichnen können Mitarbeiter und Investoren von Spotify.

Spotify macht weiter Verlust

Derzeit wird Spotify von Investoren und Finanzanalysten mit etwa 20 Milliarden Dollar bewertet.

Das Unternehmen konnte zuletzt rund 71 Millionen zahlende Nutzer vorweisen, es ist damit unangefochtener Marktführer beim Musikstreaming. Recht weit dahinter folgt sein schärfster Herausforderer Apple Music.

Doch Spotify hat noch den Basisdienst, der gratis ist und werbefinanziert betrieben wird.

Genau diese Geschäftsmodelle sind es, die Tech-Unternehmen immer wieder recht problematische Börsengänge beschert haben. So mussten Twitter und Facebook in den ersten Jahren einen galoppierenden Wertverfall ihrer Aktien hinnehmen, bevor das Vertrauen in die Nachhaltigkeit ihres Geschäfts bei den Anlegern wuchs.

Spotify zieht auch seinen Abonnenten zumindest einen soliden Cashflow, die Gesamtzahl der Nutzer soll bei rund 160 Millionen Anwendern liegen.

Experten bewerten das Unternehmen derzeit mit etwa 20 Milliarden Dollar.

Der  Streamingdienst ist aber weiterhin nicht profitabel. Obwohl seine Abonnentenzahl wächst, die Zahl der zahlenden Kunden sogar zuletzt deutlich stärker zulegte als die der Gratisnutzer, stieg neben dem Umsatz auch der Verlust: 4,05 Milliarden Euro erlöste der Streamingdienst 2017, der Verlust kletterte aber von 359 Millionen auf 378 Millionen euro.

Derzeit hat das Streaming-Startup rund 1,2 Milliarden Euro Schulden. Der Großteil der Fixkosten entsteht durch die Lizenzgebühren des Musikkatalogs. Eine Möglichkeit, diese Kosten durch Einnahmen aus anderen Geschäftsbereichen gegenzufinanzieren, hat Spotify nicht.


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